Mittwoch, 5. Juni 2013

Wie kauft man Wertpapiere bei Online-Banken? - Teil 1

Hier auf diesem Blog gibt es einige Leser, die bereits sehr viel Erfahrung mit dem Kauf von Wertpapieren haben. Allerdings sind auch etliche Leser dabei, die ihre Geldanlage bislang noch nicht selbständig bei Online-Banken verwalten. Mich erreichten in der Vergangenheit einige Anfragen, die sich zum Ordern von Wertpapieren eine Anleitung wünschen würden. Das ist für mich Anlass eine Artikelserie über dieses Thema zu starten und diese anschließend auch auf der Einsteigerseite zu verlinken. Jede Online-Bank hat sicherlich auch beim Kauf und Verkauf von Aktien, Fonds, ETFs oder anderen Wertpapieren ihre Besonderheiten. Hier zeige ich nun den Kauf bei drei der beliebtesten Banken, nämlich Comdirect - Teil1, Cortal Consors - Teil 2 und ING Diba - Teil 3. Zum Abschluss behandeln wir noch die Besonderheiten beim Kauf der Wertpapiere im Ausland - Teil 4.

Der erste Teil der Artikelserie befasst sich mit dem Wertpapierkauf bei der Direktbank comdirect AG (ISIN: DE0005428007), die im SDAX gelistet ist. Sie ist eine Tochter der im DAX gelisteten Commerzbank (ISIN: DE000CBK1001).

Wertpapierkauf bei Comdirect
1.) Nachdem man sich mit seinen Zugangsdaten eingeloggt hat, gibt man links oben in dem Feld "Kurssuche" die Wertpapierkennnummer (WKN) oder die International Securities Identification Number (ISIN). Hier auf dem Blog gebe ich in den allermeisten Fällen bei der Vorstellung eines Wertpapieres die ISIN an, die eindeutig ist.

2.) In diesem Beispiel betrachten wir den ETF "iShares Dow Jones Asia Pacific Select Dividend 30 DE". Sobald wir uns sicher sind, dass es sich um das gewünschte Wertpapier handelt, drücken wir den "Kauf/Verkauf"-Button.

3.) Hier entscheiden wir uns nun, ob wir ein Wertpapier kaufen oder verkaufen möchten. Wir möchten es kaufen, also klicken wir dort bei "Kauf" ins runde Feld.


4.) Bevor wir auf den "Weiter-Button" drücken, prüfen wir am besten noch einmal die angegebene WKN im Feld. Darunter ist auch das gewünschte Wertpapier eingeblendet. Je nach dem welches Wertpapier wir erwerben möchten, erscheint darunter entweder "Fondsgesellschaft" oder "Börse". Bei Fonds kann man über die Fondsgesellschaft Wertpapiere kaufen. Das schöne ist, es gibt keine Gebühren zu bezahlen. ABER: Es besteht zwischen "Rücknahmepreis" und "Ausgabepreis" oft ein erheblicher Spread (Unterschied) von mehreren Prozent. Klar, die Fondsgesellschaft möchte ebenfalls verdienen und die nicht veranschlagten Gebühren kommen über den recht teuren Ausgabepreis (auch Ausgabeaufschlag) herein.

Beim Kauf über die Börse bezahlt man die Gebühren an den Börsenplätzen, die in der Preisliste zu sehen ist. Dorthin gelangt man mit Klick auf den Reiter "Service&Kontakt" und "Formulare". Dafür ist der Spread, also der Unterschied zwischen Geld (=Rücknahmepreis) und Brief (=Ausgabepreis) enger, desto mehr Handel stattfindet.


5.) Nun wird die Stückzahl eingetragen, dabei sollte man zuvor ausrechnen, ob auf dem sogenannten Verrechnungskonto genügend Geld vorhanden ist. Sollte dies nicht der Fall sein, kommt man über diese Maske (bei 10.)) nicht hinaus (es erscheint eine Fehlermeldung).

6.) An dieser Stelle wird der Börsenplatz ausgewählt. Ich persönlich bevorzuge den Handel über Xetra, dort werden im Standardfall die größten Volumen und damit enge Spreads gehandelt. Außerhalb der Zeit von 09:00 bis 17:30 muss man auf andere Handelsplätze ausweichen. Allerdings könnten dort breitere Spreads (ungünstigere Kurse) und höhere Gebühren auf einen warten. Wer über Xetra ein Volumen von 1000 bis 2000 Euro handelt, bezahlt aktuell 11 bis 12 Euro. An anderen Börsenplätzen zwischen 12 und 15 Euro pro ausgeführter Order.


7.) Jetzt geht es darum, mit Limit zu kaufen oder nicht. Ein Limit wird eingestellt, um das Wertpapier zu einem bestimmten Preis zu erhalten. Fällt der Preis unter das eingestellte Limit, wird die Kauforder ausgelöst. Bei einem zu niedrigen Kaufwert besteht allerdings die Gefahr, dass der Kurs immer weiter ansteigt und die Order unausgeführt im Markt hängen bleibt.
Bei einem günstigen Spread habe ich auch gute Erfahrungen mit der Auswahl "billigst/bestens" gemacht.

8.) Die Gültigkeit der platzierten Order läuft bei "tagesgültig" am Abend aus. Sofern bei der Kauforder ein Limit eingestellt wird, sollte man einen längeren Zeitraum einstellen. Nicht, dass der Kurs in einigen Wochen endlich auf den günstigen Kaufpreis des Limits zurückfällt, die Order aber bereits ausgelaufen ist und damit nicht mehr ausgeführt werden kann.

9.) An dieser Stelle kann man mit der Platzierung der Kauforder die Verkaufsunterlagen gleich mitbestellen - wer sie lesen möchte. Diese Unterlagen stehen jedoch auch nachträglich auf der Seite des Wertpapiers zur Verfügung.

10.) Hier kommt man zur nächsten Seite, sofern genügend Geld auf dem Verrechnungskonto vorhanden ist (siehe auch 5.)).

11.) Sollte die Ordergröße - so wie hier in diesem Beispiel gewählt - sehr klein sein, erscheint ein Hinweis darüber, dass die Gebühren im Vergleich zur Ordergröße unverhältnismäßig hoch sind. Bei Wertpapieren, die wirklich langfristig gehalten werden sollen, sind Ordergrößen unter 1.000 Euro nicht besonders sinnvoll. Selbst bei 1.000 Euro zahlt man in der Regel zwischen 1,0 und 1,5% Gebühren im Verhältnis zum gesamten Kaufpreis. Bei 500 Euro Ordervolumen betragen die Gebühren entsprechend zwischen 2,0 und 3,0% des Kaufpreises. Bei 2000 Euro liegen diese dagegen in der Regel unter 1%. Die Grenze von 1,0% sollte man beim Kauf im Blick behalten und meiner Meinung nach nicht nennenswert übersteigen.


12.) Nun wird man aufgefordert die TAN- (oder iTAN-)Nummer einzugeben.

13.) Mit Klick auf "Freigeben" wird die Order am Markt platziert. In den meisten Fällen wird sie bei der Angabe "billigst/bestens" ( 7.) ) sofort oder innerhalb weniger Sekunden ausgeführt und damit hat man das gewünschte Wertpapier im Depot.

Das war der erste Teil der Artikelserie "Wie kauft man Wertpapiere bei Online-Banken?", bei dem wir uns den Erwerb bei www.comdirect.de anschauten. Weiter geht es mit dem zweiten Teil: Wertpapierkauf bei Cortal Consors. Anmerkungen, Ergänzungen oder eigene Erfahrungsberichte können Sie - wie immer - gerne als Kommentar hinterlassen.

Zum Weiterlesen:

2 Kommentare:

  1. Hallo Lars,
    da die Gebühren einen wichtigen Faktor darstellen, solltest Du Dir einmal die Gebühren der Onvista Bank anschauen. Zur Zeit gibt es ein Jubiläumsangebot bei dem je Trade nur 5,00 € + 1,50 € Börsenplatzgebühr fällig sind. Dieses Angebot ist zeitlich nicht begrenzt.
    Gruß
    Rainer

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  2. Hallo Lars,

    was hälst du vom Angebot der Sparkassen? Kann man darüber alle gängigen ETFs handeln? Gruß Tobias

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