Denn zur Zeit bekommt man Aktien und Aktien-ETFs, die man sich in den letzten Wochen nur angeschaut hat, weil sie so teuer waren, zum Discount-Preis. Da wir nächste Woche den nächsten Titel ins Dividenden-Aristokraten-Depot kaufen möchten, werden wir ihn wahrscheinlich ebenfalls relativ günstig bekommen.
Wenn DAX und Dow Jones innerhalb von zwei Wochen um mehr als 2.000 Punkte nachgeben, Qualitäts-Aktien aus Depots herausgeschmissen werden und auf dem Wühltisch landen, kann man als mittel- und langfristiger Anleger mit einem Kauf kaum etwas falsch machen. Wahrscheinlich werden wir ganz so preiswert in der kommenden Woche nicht an den nächsten Aristokraten herankommen. Aber man darf nicht vergessen, mit einem niedrigen Einkaufspreis holen wir uns eine hohe Dividendenrendite ins Depot.
Unser Dividenden-Aristokraten Depot befindet sich derzeit mit rund 5 Prozent im Plus und die Dividendenrendite des gesamten Muster-Depots beträgt aktuell 3,6 Prozent p.a.
Damit hat die Ertragsrendite etwa den Erwartungswert für das Jahr 2015 erreicht. Das mittlere KGV liegt derzeit unter 18 und das durchschnittliche jährliche Dividendenwachstum beträgt zurzeit 7,2 Prozent. Etliche Zahlen sind nur ungefähr anzugeben, weil die hohen derzeitigen Schwankungen die Kennzahlen schnell verändern können.
Die Performance des Dividenden-Aristokraten Depot können Sie fortlaufend verfolgen und sich Anregungen für eigene Investments holen. Die einzelnen Käufe, Verkäufe und Ausschüttungen (umgerechnet in Euro) sind auf der Seite Depot-Ereignisse zu finden.
Bislang befinden sich im Muster-Depot die 31 Aktien der Konzerne:
- British American Tobacco
- Philip Morris
- Coca Cola
- Münchener Rückversicherung
- BHP Billiton
- Procter&Gamble
- Johnson&Johnson
- Nestlé
- McDonald's
- Unilever
- Fielmann
- Altria
- BASF
- Realty Income Corp.
- Reckitt Benckiser
- AT & T Inc.
- Exxon Mobil
- Roche Holding
- Axel Springer
- Royal Dutch Shell
- IBM
- Allianz
- Verizon
- Microsoft
- BlackRock
- Deutsche Post
- Novartis
- Diageo PLC
- Imperial Tobacco Group
- General Mills
- Emerson Electric
Bild: www.logolars.de |
Derzeit gibt es noch fast 40 Kandidaten, die zur Wahl stehen und das Dividenden-Aristokraten Depot soll vorläufig auf insgesamt 35 Unternehmen begrenzt bleiben. Daher können nur noch 4 Kandidaten den Weg ins Depot schaffen und es ist umso wichtiger, dass Sie für Ihren Favoriten abstimmen!
Ziel ist es, dass wir alle zusammen bis zum Ende des Jahres 2015 ein Depot zusammengestellt haben, welches Wertpapiere für ein solides passives Einkommen enthält. Dieses finanzielle Standbein wird im Ruhestand die zukünftig dürftige Rente merklich aufbessern oder kann sogar frühzeitig für die finanzielle Freiheit sorgen.
Ordentliches Dividendenwachstum und kein Trading
Dividenden-Aristokraten haben im Standardfall die Eigenschaft, dass die jährliche Erhöhung der Dividendenzahlung mit meist 5 bis 10 Prozent, teilweise über 15 Prozent merklich größer ausfällt als die jährliche Steigerung von Gehältern und Rentenzahlungen. Bislang weist unser Muster-Depot ein jährliches Dividendenwachstum von 7,2 Prozent auf. Das ist bereits ein ordentlicher Wert, aber sicherlich bleibt noch etwas Luft nach oben.
Die Konzerne im Muster-Depot sind Investments für viele Jahre und sogar Jahrzehnte. Das heißt, sie werden nicht aufgrund der täglichen Marktlage oder sonstiger wirtschaftlicher Schwankungen gekauft und wieder verkauft, um beispielsweise Kursgewinne zu erzielen. Wir betreiben hier also kein Trading. Sobald das Depot Ende 2015 komplett ist, können jedoch mögliche Kursrückgänge zum Hinzukaufen genutzt werden. Dazu wird es nach vorläufiger Komplettierung des Depots weitere Wahlen geben, bei denen Sie entscheiden können, welches Unternehmen aktuell günstig bewertet ist oder aus anderen Gründen ein weiterer Zukauf wert ist.
Die Regeln
Sollte andererseits ein Titel im Depot nicht mehr die weiter unten stehenden Kriterien erfüllen, wird er unverzüglich verkauft. Besonders eine Dividendenkürzung ist ein sofortiger Verkaufsgrund. Mit der frei werdenden Liquidität erwerben wir in dem Fall einen neuen Dividenden-Aristokraten.
Konkret suchen wir Einzel-Aktien, die folgenden Kriterien entsprechen:
- Dividendenrendite ist größer als 2,5% p.a.
- Dividendenerträge wurden in den letzten 5 Jahren nicht gekürzt
- Nur in maximal 2 von 5 Jahren darf die Dividendenzahlung konstant bleiben
- Dividende wird ausschließlich aus dem erzielten Gewinn und nicht aus Rücklagen oder Krediten bezahlt
Kandidaten mit weniger als 3 Stimmen scheiden definitiv aus
Lediglich jeweils ein Unternehmen kann bei den Abstimmungen den Weg in das Muster-Depot schaffen. Um die verbleibenden Wahlen bei dieser Vielzahl an Kandidaten stärker zu fokussieren, werden sämtliche Aktien mit weniger als 3 Stimmen bei der darauffolgenden Wahl gestrichen. Das heißt, jede Stimme zählt, selbst wenn Ihr Favorit bei der aktuellen Wahl mutmaßlich nicht mehr gewinnen kann.
Bisher haben Sie bereits folgende Titel als Dividenden-Aristokrat für den September 2015 vorgeschlagen:
- Siemens
- Bayer
- LVMH
- Omega Healthcare Investors
- 3M Company
- Intel
- Drillisch
- Lockheed Martin Corp.
- Burberry
- Commonwealth Bank of Australia
- BP PLC
- Kimberly-Clark Corp.
- Clorox Comp.
- Hugo Boss
- Statoil ASA
- Leifheit
- PepsiCo Inc.
- Bank of Nova Scotia
- Givaudan
- Geberit AG
- SSE plc
- UnionPacific
- Aurelius
- KKR
- Norfolk Southern Corp.
- freenet
- Hershey
- Avery Dennison Corp.
- Caterpillar
- Indus Holding
- Reynolds American
- Österreichische Post
- Syzygy
- Canadian Imperial Bank
- American Electric Power
- Northwest Natural Gas
- Vectren Corp.
- Cincinnati Financial
- Pearson PLC
Die Dividenden-Aktie mit den meisten Stimmen kaufe ich gleich am 01. September 2015 in das Dividenden-Aristokraten Muster-Depot.
Falls Sie hier einige Ihrer persönlichen Favoriten vermissen sollten, erhalten Sie auf der Seite "Profitable Unternehmen" eine Auswahl von Aktien, die mittels weiterer Kennzahlen auf ihre Qualität überprüft werden. Dort werden auch Unternehmen berücksichtigt, die keine oder lediglich eine niedrige Dividende zahlen.
Diese Kennzahlen gehen - abgesehen von der Dividendenrendite - noch über die Auswahlkriterien der Aristokraten hinaus und werden in einer Rangliste bewertet. Dementsprechend sollte ein Depot aus derartigen Titeln sogar noch die Gesamt-Performance der Aristokraten übertreffen, was aktuell tatsächlich der Fall ist.
Mehr dazu in den Ausgaben des Newsletters von "finanziell umdenken!" und im Monatlichen Marktbericht.
Zum Weiterlesen:
- ETFs mit Dividenden-Aristokraten
- Dividenden-Aristokraten aus Deutschland
- Die Aktienkultur in Deutschland
- Das schönste Geschenk für ein Kleinkind
- Global Wealth Report: Wir verschenken in Deutschland zu viel Geld
- Wertzuwachs von Kapitalvermögen ist höher als bei Arbeitseinkommen
- Sechs Gründe warum ich beim Investieren keine Stop-Loss-Order nutze
- Absurd wer für den Ruhestand nicht in Aktien investiert
- Wie verhalte ich mich als Anleger in Krisenzeiten?
Hallo, gestern gab es in Frankfurt echte Aristokraten teilweise um 20% günstiger. Sogar MO/Altria war kurzzeitig auf -10%, Colgate Palmolive auf -20%. Das ganze hat nur wenige Minuten gedauert, ich denke aus einer Panikreaktion der sinkenden Kurse + steigendem Euro hat es die US Werte so stark erwischt. Wer da gestern zugreiffen hat, durfte sich nicht nur über zweistellige Gewinne bis zum Abend, sonderna uch noch über eine überdurchschnittliche Dividendenrendite freuen.... Good Luck weiterhin, sehr interessanter Blog!
AntwortenLöschenMarkus
@Markus,
AntwortenLöschenwar spannend zu sehen, wie die Kurse wild ausgeschlagen sind und richtig die Zeitspanne war extrem kurz. Aber wer sagt denn das wir diese "Kaufkurse" in den nächsten Wochen nicht noch einmal sehen ?
Ja , evt. bringt sich ja der Markt auch in eine stabile Seitenlage ( analog Japan vor 15 Jahren ) oder es rauscht noch weiter runter , ich habe vorerst jedenfalls erstmal gekauft , dennoch wird mein Cash langsam aber sicher extrem wenig , und wenn der Markt nochmal extremer einbricht fehlt mir irgendwann Cash zum nachkaufen. Also ist die eigentlich spannende Frage , ist unten schon unten ??? , oder WAR unten schon ganz unten , oder ist unten noch oben ??? , es bleibt spannend . Bei den Spitzen , vermute ich mal die Stop Los Order der automatischen Handelssyteme . Wennnnnnnnnnn die Herde rennt , gibt es oft kein HALTennnnnnnnnnnnnnnnnnnn. L.G.
AntwortenLöschenErgebnis der Abstimmung: Welches Unternehmen soll unser Dividenden-Aristokraten Depot ab September 2015 verstärken?
AntwortenLöschenx Siemens: 19%
Bayer: 1%
x LVMH: 2%
x Omega Healthcare Invest.: 2%
x 3M Company: 12%
x Intel: 4%
x Drillisch: 2%
x Lockheed Martin Corp.: 2%
Burberry: 0%
Commonw.Bank of Australia: 0%
x BP PLC: 2%
Kimberly-Clark Corp.: 1%
Clorox Comp.: 0%
x Hugo Boss: 2%
Statoil ASA: 0%
Leifheit: 0%
x PepsiCo Inc.: 3%
x Bank of Nova Scotia: 4%
Givaudan: 0%
Geberit AG: 0%
x SSE plc: 5%
x UnionPacific: 2%
Aurelius: 0%
x KKR: 2%
Norfolk Southern Corp.: 0%
Hershey: 0%
x Freenet: 4%
Avery Dennison Corp.: 0%
Caterpillar: 1%
Indus Holding: 1%
x Reynolds American 3%
x Österreichische Post: 2%
Syzygy: 0%
Canadian Imperial Bank: 0%
American Electric Power: 0%
Northwest Natural Gas: 0%
Vectren Corp.: 0%
Cincinnati Financial: 0%
Pearson PLC: 0%
Der Sieger Siemens wurde gleich mit 17 Aktien für 86,50 Euro ins Dividenden-Aristokraten Depot gewählt.
Die Kandidaten mit einem "x" vorne haben mindestens 3 Stimmen erhalten und sind bei der nächsten Wahl für Oktober 2015 dabei. Alle anderen sind aus dem Rennen.
Vielen Dank an alle, die teilgenommen haben!
Ich hatte vor einem oder zwei Monaten das Thema "Marktumfeld" angesprochen und in dem Zuge den LEI-Index. Dieser ist im August gefallen, damit für mich eine Gelbes Hold Signal ausgelöst - aktuell keine Zukäuft mehr.
AntwortenLöschen(The Conference Board Leading Economic Index® (LEI) for the U.S. declined 0.2 percent in July to 123.3 (2010 = 100), following a 0.6 percent increase in June, and a 0.6 percent increase in May.) https://www.conference-board.org/data/bcicountry.cfm?cid=1
Ich werde weiter berichten, vllt ist irgendwann das Thema "Marktumfeld" ja doch für diesen Blog/Strategie interessant ;)
Grüße
Ich denke Kennziffern und Ampelsysteme sind auch für die Leser hier interessant. Vielleicht kannst Du den LEI-Index einmal näher erläutern. Woraus wird er konstruiert? Was sagt er in welchen Marktphasen aus? Gerne auch als Gast-Artikel.
LöschenVG
An lufi Hä ??? Natürlich ist das Thema Marktumfeld immer interessant . Ob sich aus dem LEI-Index , tatsächlich Werte in der Vergangenheit besser / genauer vorhersagen haben lassen , müsste mann ja dann nochmal überprüfen , also sprich , ist dann auch das eingetreten was LEI-Index vorrausgesagt hat ? . Oder ist die Richtung zumindest schon mal vorgegeben worden ?. Aber für jede Lampe im Nebel bin ich immer gerne Dankbar ,( zumindest bis ich diese Scheiß Glaskugel für die gesicherten Zukunftsvorhersagen wiedergefunden habe )
LöschenAber auch über eine Ampelfunktion , würde ich mich schon freuen , wenn Sie in der Vergangenheit ( Durch Ausfall oder Fehlfunktion ) keine größeren Unfälle verursacht hätte . Möglicherweise , kann mann daran ja tatsächlich schon mal erkennen , wann es sich lohnt einen ( evt. größeren ) Cash Betrag schon mal bereit zu legen ( Vermutlich bei Grün , oder wie geht deine Ampel ? , Gelb vor Rot , oder Gelb vor Grün ? Gelb vor Rot , könnte ja auch das Signal sein , nochmal schnell Gas zu geben , um noch schnell vor ROT rüberzukommen , oder ist Rot , das Signal für die Seitenlienie außen ohne Bestand ? ). Lass Uns an deiner Betrachtungsweise teilhaben , evt. kann diese ja zur allgemeine Erhellung im Nebel beitragen . Ich zumindest weiß NIE , ob tief jetzt schon tief ist , oder ob tief noch hoch ist . Und vermutlich werde ich es auch erst in der Zukunft wissen ob es tatsächlich so gekommen ist .( Gibt ja immer irgendwelche Gründe warum dieses oder jenes nicht eingetroffen ist ) Aber wie gesagt , für alles was mich die Richtung erkennen lässt bin ich ebenso Dankbar. Das ist ja auch ein Grund , warum ich mich hier auf Lars seinen wundervollen Blog auch immer wieder gerne mit anderen Sichtweisen beschäfftige , mann kann nur dazulernen . Hilft mir auch immer , seine eigene Sichtweise vor handel ( n ) nochmal zu überprüfen. Grüße
Alle "Indikatoren" müssen ja, um ihre wirkliche Nutzwertigkeit zu beweisen, einem stringenten Backtest unterzogen werden.
LöschenAlso, hätte ich, wenn ich nach den Signalen des Indikators gehandelt hätte (rein wenn er sagt rein, raus wenn er sagt raus) einen signifikanten Mehrwert ggü der reinen B&H Anlage gehabt ?
Hier sind wir also schnell wieder bei der grundlegenden Frage des Market-Timings. Darüber gibts ja schon genug etliche Untersuchungen (Lars hat das Thema ja auch schon in mehreren Artikeln angesprochen), die zumeist in die Richtung gehen, das (Privat)Anleger damit eher scheitern (ob das nun die Aussagefähigkeit der meisten Indikatoren betrifft, oder die Unfähigkeit der meisten Privatanleger, sich an die Signale der Indikatoren zu halten, ist ne andere Frage ^^)
Grundlegend kann man Indikatoren, bzw die daraus abgeleiteten Handelssysteme, in zwei Gruppen einteilen. Die eine Gruppe handelt nur nach kurstechnischen Preissignalen, getreu dem Motto: "Alle Informationen stecken schon IM Chart, alle Schlussfolgerungen sollen also auch aus dem Chart heraus kommen". Ein einfacher Vertreter ist z.B. der allseits bekannte Moving Average und Handelssysteme die nach dem "Kaufe, wenn der Kurs über der 200Tage-Linie ist, verkaufe, wenn darunter fällt" etc Prinzip aufgebaut sind.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere, bis in hochkomplexe Mathematik gehende Indikatorsysteme, und (muss man auch erwähnen) es kann auch relativ leicht in unwissenschaftliche Esoterik abgleiten (z.b. Candlestick-Formationen "fallender Hammer" bis "kotzender Bär" etc.) bzw. Trendlinien die eher, wenn überhaupt, nur aufgrund der Teilnehmer-Psychologie funktionieren (es ist z.B. rein faktisch nichts besonderes an der Dax 10.000 Marke, ist ne Zahl wie jede andere, aber weil viele Menschen halt GEFÜHLSmäßig sich daran orientieren, richtet sich das Geschehen verstärkt an ihr aus).
Die andere Gruppe beschäftigt sich weniger mit Kursverläufen, sondern orientiert sich an "fundamentalen" Bewertungskennziffern. Da werden Unternehmenszahlen verglichen um zu schauen ob ein Unternehmen "günstig" (=kaufinteressant) oder "überbewertet" ist, da wird nach Profitabilität und Verschuldung sortiert um starke Firmen von Schrott zu unterscheiden. Dazu kann man noch "exogene Faktoren" (also das, was man so als "Marktumfeld" bezeichnet) heranziehen, um die gesamtwirtschaftliche Stärke/Schwächesituation zu verstehen. Also z.b. Zinsniveau, Entwicklung der Arbeitslosenzahlen, Fracht-Volumina, Inflation, Energieverbrauch, Verbraucher/Manager-Stimmung, und so weiter, werden kombiniert um eine ungefähre Aussage zu treffen ob jetzt ein guter oder schlechter Zeitpunkt zum investieren ist.
LöschenEgal ob man jetzt charttechnisch oder fundamental (oder beides) analysiert, das grundlegende Problem solcher Indikatoren ist immer dasselbe. Zuallererst mal muss man sich von dem Gedanken verabschieden, das es irgendwie das EINE perfekte Supersystem gibt, was einem zuverlässig immer an dem Hochpunkten raussteigen und an den Tiefpunkten einsteigen lässt. Indikatoren haben immer das Problem, dass sie entweder (bei großen Abstürzen) zu sehr hinterherhinken ("Lag"), also zu spät ein- und aussteigen, oder (bei kleinen Knicks wo's danach gleich wieder aufwärts geht) in einem trendlosen Seitwärtsmarkt zu früh schalten ("Whiplash"). Am Beispiel der einfachen 200Tage-Linie kann man das gut sehen. Ja, sie hätte einem schon vor den großen Bärenmärkten 2001 und 2008 bewahrt (auch wenn sie nicht am obersten Top ausgestiegen und nicht am perfekten Bottom wieder eingestiegen wäre, also ein paar Prozente hätte man schon abgegeben), aber in den Zwischenphasen des allgemeinen Aufwärtstrends wurde sie trotzdem auch schon ein paar mal bei eigentlich sinnlosen (wie sich nachher herausstellt) kurzen kleinen Korrekturen ausgelöst - die man als Anwender konsequent hätte mittraden müssen, denn man weiß ja nie ob der aktuelle Knick nur ein "Fake" ist der schnell wieder dreht oder ob das jetzt schon der große Crash ist.
Ich werde mich aufgrund fehlender Zeit kurz halten, aber gerne das Thema in den nächsten Wochen näher erläutern.
AntwortenLöschenBei einer Marktumfeldanalyse geht es um die "einfache" Frage: Ist das Marktumfeld in den nächsten Monaten eher positiver oder negativer als aktuell für Unternehmen? Es geht nicht um Timing, das m.A. auch nicht möglich ist. Da wir passives Einkommen generieren wollen ist das sowohl für unser derzeitiges Depot (das größtenteils ein undokmatisches b&h Investment sein sollte) als auch für Zukäufe relevant. Die Hauptfrage ist: "Welche Faktoren sind relevant damit ein Unternehmen mehr verdient (ggf. auch mehr Umsatz macht)"? Das hat mit sinnlogischen Überlegungen zu tun :)
Einfaches Beispiel Zins: Je niedriger der Zinssatz den ein Unternehmen für sein FK zahlen muss, desto mehr Gewinn.
Oder Beispiel Herstellungskosten: Je niedriger die Herstellungskosten eines Produktes/Dienstleistungen, desto mehr Gewinn.
LEI-Index: "Der entsprechende Gesamtindex setzt sich aus zehn einzelnen Indikatoren zusammen, die jeweils unterschiedlich gewichtet sind. Neben der Zinsspanne zwischen den 10-jährigen US-Bonds sowie dem US-Leitzins (33,0%), werden die inflationsbereinigte Geldmenge M2 (27,7%), die Wochenarbeitszeit im Verarbeitenden Gewerbe (19,7%) sowie reale Veränderung der Auftragseingänge für Konsumgüter (5,9%) eingerechnet. Außerdem kommen Kursveränderungen des S&P 500 (2,9%), die Lieferzeiten-Komponente des US-Einkaufsmanagerindex (2,9%), die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (2,5%), die Anzahl der privaten Baugenehmigungen (2,0%), das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (1,9%) und die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe (1,5%) zum Tragen." (http://www.finanzen.net/konjunktur/us-fruehindikatoren und https://www.conference-board.org/data/bcicountry.cfm?cid=10)
-> Eine rückläufige Entwicklung des Index von drei Monaten gilt als Indiz für ein Abdriften der Wirtschaft in eine Rezession.
Bekannte Indikatoren sind zum Beispiel der Gebert-Indikator: "Die Regeln sind einfach: War die letzte Zinsänderung der Europäischen Zentralbank eine Senkung, bedeutet dies einen positiven Punkt für den Börsenindikator, wurde der Zins zuletzt erhöht, gibt es keinen. Liegt die letzte von Eurostat festgestellte Inflationsrate (HCPI, harmonisierter Verbraucherpreisindex, für die Eurozone) unter derjenigen vom gleichen Monat des Vorjahres, wirkt sich dies ebenfalls günstig auf die Aktien aus und wird mit einem Punkt honoriert. Eine gleich hohe oder höhere Rate wird mit null Punkten bewertet. Notiert der Dollar über seinem Stand von vor zwölf Monaten wird dem Indikator ein weiterer Punkt gutgeschrieben. Ein gleich hoher oder niedrigerer Kurs erhöht den Indikatorstand nicht. Bleibt noch die Jahreszeit. Vom 1. November bis zum 30. April kommt ein Punkt hinzu, in den anderen Monaten nicht. Ergibt die Summe vier oder drei Punkte, ist dies als Kaufsignal zu werten, null oder eins bedeuten ein Verkaufssignal. Zwei Punkte sind neutral und ändern das zuletzt erschienene Signal nicht. Berechnet wird immer montags." (http://www.gebert-börsenindikator.de/)
-> Gebert geht abwechselnt in Aktien und Geldmarkt
Meine Ampel ist auf passives Einkommen zugeschnitten, Aktienverkäufe und in den Geldmarkt gehen sind nicht vorgesehen. Grün = (Nach)Käufe, Gelb = Hold (mit den Div. Kapital rückstellen), Rot = Hold bzw. Sell (mit den Div. Kapital rückstellen + Aktien abstoßen, die nicht mehr meinen Qualitätsanforderungen entsprechen z.B. hinsichtlich Ausschüttungsquote > 100% siehe z.B. GSK, zuviel Verlustjahre, etc.)
Viel Spass beim Recherchieren, Grüße
An lufi , Vielen Dank für das teilhaben lassen an deiner Sichtweise . Werde Ampelfunktion mal genauer anschauen.
LöschenScheint ja so , das Du dieses bei deiner Anlage immer mit berücksichtigst , Somit muss Dir dieses ja auch bei deiner Anlage ( Wiederanlage ) bereits geholfen haben .
L.G.
Danke Lufi für die Erläuterungen. Gerne kannst Du hier vielleicht einmal pro Monat ein Update zum Marktumfeld geben. Das würden sicher auch andere Leser begrüßen.
LöschenIch werde mir mal Gedanken machen, ob wir solch eine Übersicht - mit anderen Kennzahlen/Indikatoren - auch irgendwo bündeln können. Ansonsten ist die monatliche Ankündigung zur Aristokraten-Wahl an sich ein geeigneter Platz für eine Aktualisierung.