Freitag, 7. August 2015

Hochrechnung des Ertrags einiger ETFs im Vergleich zu 2014

Mittlerweile befinden wir uns mitten im dritten Quartal 2015 und das erlaubt bereits einen Blick auf den gesamten Jahres-Ertrag einiger ausschüttender ETFs und einen Vergleich zum Jahr 2014. Besonders von den Wertpapieren mit monatlicher, aber auch mit quartalsweiser Auszahlung liegen nun ausreichend viele Fakten vor, um eine Hochrechnung für das gesamte Jahr durchzuführen. Die getroffenen Annahmen habe ich bewusst defensiv gewählt, um keine zu hohen Erwartungen zu wecken. Vorweg gesagt kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen.

Bei ETFs mit monatlicher Ausschüttung habe ich einen mittleren Monatswert gebildet und ihn als Erwartungswert für die verbleibenden fünf Monate angenommen. Bei ETFs mit quartalsweiser Auszahlung wurde als Grundlage für die kommenden Auszahlungen jeweils der niedrigste Wert der letzten Jahre unterstellt. Somit sollte mehr Überraschungspotential nach oben als Enttäuschungspotential nach unten vorhanden sein.

Das Ergebnis der ETF-Auswahl ist erfreulich, denn in 2015 gibt es ziemlich oft mehr Ertrag (in Euro) als noch 2014. Ein wichtiger Grund ist sicher der schwächere Euro gegenüber anderen Währungen, erst recht zum US-Dollar. Aber genau das war der Grund für einige Ertragsrückgänge im Jahr 2014 im Vergleich zum Jahr 2013. Denn 2014 war der Euro bis zum Sommer noch ziemlich stark, was sich negativ auf die Erträge auswirkte.
Positiv ist noch anzumerken, dass besonders bei High Yield Bonds und Anleihen aus den Emerging Markets wieder eine Ertragssteigerung vorweisen können. Denn gerade diese litten 2013 unter der Ankündigung der US-Notenbank die Käufe der eigenen Staatsanleihen zurückzufahren besonders.

Und hier sollte man ein mögliches Risiko im Auge behalten. Falls die US-Notenbank die Leitzinsen ziemlich forsch in den nächsten Monaten anheben sollte - wovon ich derzeit nicht ausgehe - dürften gerade High Yield - Investments und auch Staatsanleihen der Emerging Markets leiden.
Dieses Risiko würde ich aber auch nicht überbewerten, denn derartige Risiko-Warnungen gibt es bereits seit Jahren. Wer darauf gesetzt hat, dem sind 5 bis 6 Jahre lang gute Gewinne entgangen, nur weil die Sorge vor 1 oder 2 schwächeren Jahren bestand.

Hier nun eine Auswahl von ETFs mit Prognose der Ertragsveränderung (Euro) 2015 im Vergleich zum Jahr 2014.




Prognose
Wertpapier
Ertragsveränderung 2015 zu 2014


SPDR S&P Pan Asia Dividend Aristocrats UCITS ETF
+30%
iShares STOXX Global Select Dividend 100 (DE)
+25%
iShares Asia Property Yield UCITS ETF
+21%
iShares JPMorgan $ Emerging Markets Bond Fund
+20%
Global X SuperDividend ETF
+18%
Arrow Dow Jones Global Yield ETF
+18%
SPDR Barclays Capital High Yield Bond ETF
+15%
PowerShares KBW High Divid.Yield Financ.Portfolio
+14%
SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF
+8%
SPDR S&P Emerging Markets Dividende ETF
-2%
iShares DowJones Asia Pacif.Select Divid. 30 (DE)
-15%
Quelle: ETF Rendite Premium

Das größte Überraschungspotenzial bietet der letztplatzierte Aktien-ETF mit dividendenstarken Titeln aus der Region Asien-Pazifik. Denn hier habe ich fast ein Worst Case - Szenario angenommen. Schon alleine wenn im September und Dezember die Erträge aus 2014 wiederholt werden würde, stünde dieser ETF wesentlich freundlicher da.

Zu sämtlichen ETFs gab es in der Vergangenheit mindestens einen Artikel, zu dem entsprechend verlinkt wurde. Dort finden Sie weitere Informationen zum ETF und auch die entsprechende ISIN.

Einige der hier genannten ETFs sind Bestandteil des bewährten High Yield/Dividend Depots. Eine Übersicht von 60 ETFs mit den in Euro umgerechneten Zins- und Dividendenzahlungen steht Ihnen wie gewohnt auf der Seite ETF Rendite Premium zur Verfügung.

Zum Weiterlesen:

3 Kommentare:

  1. Sehe auch ähnlich wie du viele Steigerungen hpts wegen der Euro/Dollar Entwicklung. Nicht, das ich mich jetzt darüber "beschweren" würde, aber wie gesagt, das sind eben "nur" Währungseffekte und man soll sich bewußt sein dass das auch mal schnell wieder in die andere Richtung gehen können wird.

    Wäre ja z.b. auch mal interessant gewesen, nachzuschauen wie sich die Ausschüttungen einiger der relevanten ETFs auf "Dollar-Dollar" Basis, also gleiche Währung, entwickelt haben, um eben die beiläufigen Umrechnungseffekte rauszufiltern und zu sehen ob/wie die "wahren" nachhaltigen Entwicklungen ausfallen.

    Und ja, gerade die EM's kriegen grad wieder ziemlich auf die Mütze, das kann sich u.U. auch noch längere Zeit hinziehen. Das Risiko würde ich jetzt auch nicht mit "ach da warnt man doch schon seit Jahren und bisher ist immer noch alles gutgegangen..." kleinerreden (das stimmt ja, bis es irgendwann mal eben nicht mehr stimmt). Solang EM's in den Portfolios keine übergroßen Positionen haben mag der Effekt ja nicht so dramatisch sein, aber es lohnt sich auch noch nicht wirklich da wieder verstärkt nachzulegen, wenn die Talsohle erst noch kommt ^^

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    1. Hi Chris,

      die Aktien der Emerging Markets sind in der Tat wieder unter Druck. Da besteht offenbar eine enge Korrelation mit den Rohstoffwerten. Problem dabei: Niemand weiß ob wir bereits jetzt eine Talsohle haben oder ob diese erst noch kommt. Andersherum könnte man argumentieren Rohstoffe und Schwellenländern gerade jetzt einzusammeln, weil der Preis niedrig ist.

      Mit "da wurde schon seit Jahren gewarnt" meinte ich vor allem Hochzinsanleihen (z.B. SPDR Barclays) und Staatsanleihen der Emerging Markets. Aus letzterer Rubrik ist ja der ETF von iShares (JP Morgan) verlinkt (+20%). Dieser hat in den letzten 5 Jahren in US-Dollar +26,5% und in Euro +55% Gesamtperformance erzielt.
      Finde ich jetzt angesichts der seit mindestens 2013 erwarteten Zinserhöhung in den USA nicht so schlecht.

      Diese würden bei einer straffen Zinsanhebung sicher leiden, aber das ist die Frage wie hoch die Leitzinsen überhaupt angehoben werden. Ich sehe da nicht allzu viel Spielraum, schon alleine weil sich die Wirtschaft an die Nullzinspolitik mittlerweile gewöhnt hat.
      Der nachteilige Effekt für die Wirtschaft wäre bei deutlichen Zinsanhebungen sicher größer als die Gefahr einer etwas zu hohen Inflation.

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    2. Die Umrechnung in Euro ist das, was man als Anleger nicht so oft findet. Die Erträge in US-Dollar sind auf der Seite des ETF-Anbieters oder auf anderen Finanzseiten recht schnell einzusehen.
      Beim Global X Super Dividend beispielsweise http://www.globalxfunds.com/SDIV/CAL
      sind die monatlichen Erträge in US-Dollar im Vergleich zu 2014 gleichgeblieben.

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