Sonntag, 29. Juli 2012

Verschenkte Rendite: Ein Tagesgeldkonto ist keine Geldanlage!

Wie viel Prozent Zinsen bekommen Sie für Ihre Ersparnisse, die hauptsächlich auf Ihrem Tagesgeldkonto liegen? 1,0%? 1,5% oder 2,0%? Bei letzterem Wert bekämen Sie wenigstens Zinsen knapp über der aktuellen Inflationsrate. Diese lag zuletzt in Deutschland bei 1,7%. Nur für Neukunden oder bei Sonderkonditionen wird von einigen Geldinstituten zur Zeit - vorübergehend - ein Zinssatz angeboten, der über 2,0% liegt. Sollten die dort liegenden Geldbeträge größer sein, dann werden die erzielten Zinsen noch von der Abgeltungssteuer geschmälert, die unverzüglich von der Bank an das entsprechende Finanzamt überwiesen wird.

Ich höre immer wieder, dass Leute Ihre Geldvermögen nahezu komplett auf einem Tagesgeldkonto herumliegen haben. Bei einigen sind es 10.000 Euro, bei anderen sogar über 100.000 Euro und zwar nicht nur vorübergehend, sondern teilweise über viele Jahre hinweg. Auf eines kann sich jeder verlassen, Reichtum oder Wohlstand erzielt man nicht, im dem das Anlagekapital auf dem Tagesgeldkonto versauert.
Die Geldinstitute bieten der breiten Bevölkerung diese Form der Geldverwahrung etwa auf dem Niveau des aktuellen Zinsniveaus an. Schon alleine deshalb kann man auf diese Art und Weise seine Ersparnisse real nicht vermehren, weil der nominale Wertzuwachs durch die Inflation aufgezehrt wird. Wer einen Zinssatz unterhalb der Inflationsrate duldet, der betreibt aktiv Geldvernichtung. 
Die Banken und Geldinstitute wissen aber wie sie das eingesammelte Geld der untätigen Kleinanleger für sich profitabel mit einer deutlich höheren Rendite anlegen können. Dazu muss niemand extra zur Bank gehen, das kann ich - oder jemand, der aufmerksam dieses Blog verfolgt - ebenso gut.

Erfolgreicher Vermögensaufbau kann nur dann erreicht werden, wenn nach Abzug von Inflation und Steuern noch ein realer Wertzuwachs erzielt wird. Für mich sind daher Investitionen, die eine Rendite von weniger als 4,0% bringen, nicht wirklich interessant. Wie jeder hier im High Yield/Dividend Depot mitverfolgen kann, sind ohne größere Probleme von rund 6% Rendite möglich und zwar mit einem Bündel an Unternehmensanleihen und vor allem mit Aktien.
Wieviel Geld jemand langfristig verschenkt, der tatenlos sein Erspartes auf dem Tagesgeldkonto liegen lässt, habe ich im Beitrag "Warum Sie mit dem Vermögensaufbau keinen weiteren Tag warten sollten" anhand des Beispiels von 2% und 5% vorgerechnet. Da kann ein Jahr des Zögerns 8000 Euro kosten. Angesichts solcher Summen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, wenn jemand im Alltag auf jeden Cent schaut, aber gleichzeitig langfristig auf viele tausend Euro pro Jahr verzichtet.

Fazit: Als Grundlage für den finanziellen Schutz und zur Aufrechterhaltung des Liquiditätspolsters gehört ein Teil der Ersparnisse u.a. auf ein Tagesgeldkonto. Aber alles darüberhinaus muss renditestark investiert werden. Sonst wird derjenige weder reich oder wohlhabend noch kann jemals die finanzielle Freiheit erreicht werden.

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1 Kommentar:

  1. Hallo,
    naja es kommt immer darauf an welches Risiko jemand eingehen möchte. Das Tagesgeldkonto ist schonmal besser als das Girokonto - eine Aktie kann es aber nicht ersetzen, was auch nicht vergleichbar wäre.

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