In einigen Fällen lässt sich aus der Art der Seitwärtsbewegung auch eine wahrscheinliche Weiterentwicklung erahnen. Hier in diesem Fall liegen die jeweiligen Hochpunkte seit dem Jahr 2000 etwa auf ähnlichem Niveau, während die Tiefpunkte a, c und e immer höhere Niveaus annehmen. Ein derartiges Kursverhalten wird als sogenanntes "aufsteigendes Dreieck" identifiziert. Aufsteigende Dreiecke sind typische Fortsetzungsmuster und demnach dürfte sich der DAX in einigen Monaten Richtung 10.000 Punkte aufmachen.
DAX im aufsteigenden Dreieck? (Quelle.www.comdirect.de) |
Diese Szenario würde auch gut zu den aktuellen fundamentalen Daten der im DAX gelisteten Unternehmen passen. Denn das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) liegt bei der Hälfte der DAX-Titeln derzeit unter 12. D.h. die Aktien sind im historischen Vergleich günstig zu erwerben.
Doch eines stört mich an diesem mutmaßlichen "aufsteigenden Dreieck". Die Bewegungen d und e erreichten zuletzt nicht mehr ihre jeweiligen Begrenzungslinien. Zudem müsste es spätestens nach der Vollendung der Bewegung e dynamisch nach oben über die bisherigen Hochpunkte hinauslaufen. Mittlerweile läuft der Chart in das letzte Drittel des Dreieckes hinein. Bei einem derartigen "herumdümpeln" im letzten Drittel des Dreieckes gibt es oft eine relativ wenig dynamische Fortsetzung der Seitwärtsbewegung.
Fazit: Der DAX sollte jetzt recht bald - möglichst noch im Jahr 2012 - die bisherigen Hochpunkte um 8000 Punkte überschreiten und dynamisch Richtung 10.000 Punkten und darüberhinaus laufen. Anderenfalls setzt sich die Seitwärtsbewegung insgesamt fort. Im letzteren Fall ist ein seichter Anstieg durchaus möglich, aber ein rascher Aufwärtstrend wäre somit für die nächsten 2-3 Jahre unwahrscheinlich.
An diesem Beispiel wird deutlich, dass die Fokussierung auf eine regelmäßige Dividenden-Ausschüttung Sie wesentlich entspannter in die (Börsen-)Zukunft blicken lässt. Wenn der Aktienkurs fällt, dann erfreuen Sie sich an den Dividendenausschüttungen und kaufen zu einem günstigeren Preis Investmentanteile hinzu. Sollten die Kurse dagegen deutlich anziehen, dann freuen Sie sich zusätzlich zu den ausgeschütteten Dividenden über Kursgewinne.
Hallo,
AntwortenLöschenich habe eine ernst gemeinte Frage: Glaubst du wirklich ein Charttechnik? Für mich steht das ja auf einem Level mit Glaskugel schauen oder Tarotkarten lesen.
Und die ständige Empfehlung von Dividenden-Fonds/-Aktien ist auch nicht das gelbe vom Ei. Du solltest zumindest auf die Risiken und Nachteile hinweisen.
Grüße,
Jan
Hallo Jan,
LöschenCharttechnik ist für mich keine Glaubensfrage. Ich bin kein kurzfristiger Trader. Die Charttechnik nutze ich dafür, um zu prüfen wo ein Chart mittel- und langfristig steht. Daraus ergeben sich für mich Wahrscheinlichkeitsverschiebungen in welche Richtung der Kurs in einigen Wochen und Monaten hingeht. Wenn die Charttechnik völlig bedeutungslos wäre, dann gäbe es sie meiner Meinung auch gar nicht.
Was ich hier im Blog schreibe sind größtenteils meine Erfahrungen, auch bezüglich Dividenden-ETFs. Warum ich sie bevorzuge, habe hier in den letzten Monaten hinlänglich erläutert.
Aber ich finde es spannend, wenn jemand dazu eine andere Meinung hat. Vielleicht magst Du Deine Investmentstrategie kurz vorstellen, möglicherweise sogar in einem Gast-Beitrag? Ich denke, dass auch andere Leser dieses Blogs daran interessiert sind. Vielleicht können wir uns dann darüber austauschen und alle noch etwas daraus lernen.
Viele Grüße
Lars
Hallo Jan + Lars,
Löschenfür mich ist die Charttechnik auch "nur" ein Hilfsmittel, um zu sehen, wo wir, z.B. beim DAX, im Moment stehen. Die Gefahr dabei ist, dass sich die Analyse zu einer selbstvollziehenden Prophezeiung entwickelt. Was es aber in allen Märkten immer wieder gibt, sind langlaufende Trends, und deren Beginn, sowie Ende, kann man mit der Charttechnik sehr gut identifizieren.
Das sieht man auch im Chart-Bild oben sehr schön.
Ich würde mich aber hüten, den Ausbruch des DAX nach oben zu vermuten. Dafür sind die fundamentalen Risiken derzeit doch viel zu hoch.
Übrigens ist auch das KGV mit ca. 12 nur auf den ersten Blick günstig. Nach einem Anstieg, wie wir ihn bis ins Jahr 2000 gesehen haben, dauert eine Konsolidierung gerne mal ca. 20 Jahre, das KGV sinkt deutlich unter 10 und obwohl damit die Dividendenrendite in ungeahnte Höhen klettern, will (fast) niemand etwas von Aktien wissen. Das klingt, gerade im aktuellen Umfeld, durchaus wahrscheinlich. Und wenn der Punkt erreicht ist, dann kaufe ich Aktien. Bis dahin bleibe ich bei meinen Optionen.;-))
Viele Grüße,
Gert
Hallo Lars,
AntwortenLöschenüber meine Strategie gibt es nicht viel zu berichten. Das ist reines Buy&Hold mit hoher Diversifikation über Aktien-ETFs, Rohstoffe, Immos in Form von REITs und Anleihen. Rebalanced wird mit frischem Geld bzw. Ausschüttungen.
Aufgrund dieses komplett passiven Ansatzes, den ich auch jedem Anfänger empfehlen kann, sind Charttechniken und Market-Timing allgemein überflüssig. Ich sehe mich auch nicht in der Lage Trends vorher zu sehen und auszunutzen, da der perfekte Ein-/Ausstiegspunkt nie getroffen wird. Das minimiert zugleich die Tradingkosten.
Gruß,
Jan
Hallo Jan,
Löschendanke für Deine Antwort. So wie ich das sehe, liegen unsere Investmentstrategien gar nicht so weit auseinander. Vielleicht kennst Du folgenden Beitrag? Beispiel einer Asset Allocation mit Schwerpunkt passives Einkommen zu erzielen
@Gert+Jan: Ich kann ebenfalls nicht verstehen, warum derart viele Leute in Deutschland Aktien meiden.
Viele Grüße
Lars
Ganz vergessen:
AntwortenLöschen@Gert Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum die Deutschen dermaßen wenig in Aktien investieren, gerade bei den Niedrigzinsen für Tagesgeld, Anleihen etc. Dabei sind die Deustcehn doch Sparmeister.
Gruß,
Jan
Hallo Lars,
AntwortenLöschendas tolle am DAX ist, dass jedes Jahr die Dividenden zum Kurs dazu kommen.
In naher Zukunft ist ein DAX über 10.000 Alltag
Man kann gut sehen welchen Einfluss Dividenden haben (im Chart sind es 13 Jahre)
http://www.comdirect.de/inf/indizes/detail/chart.html?timeSpan=5Y&ID_NOTATION=1966970#timeSpan=SE&benchmarkNotations=20735&benchmarkColors=3366cc&selectedBenchmarks=true&e&
Was mich aber stört ist der Vergleich zum S&P 500 (Kursindex)
Der sieht ja um eingies besser aus als der DAX Kursindex
http://www.comdirect.de/inf/indizes/detail/chart.html?timeSpan=5Y&ID_NOTATION=8941848#timeSpan=range&fromDate=20.06.1999&benchmarkNotations=20735&benchmarkColors=3366cc&selectedBenchmarks=true&e&
Noch mal zum Vergleich der DAX Kursindex
http://www.comdirect.de/inf/indizes/detail/chart.html?timeSpan=5Y&ID_NOTATION=1966970#timeSpan=SE&e&
Der S&P scheint sehr viel näher an einem Allzeithoch zu sein oder habe ich etwas wichtiges übersehen?
Den S&P 500 wollte ich ohne den direkten DAX Vergleich posten
Löschenhttp://www.comdirect.de/inf/indizes/detail/chart.html?timeSpan=5Y&ID_NOTATION=8941848#timeSpan=range&fromDate=20.06.1999&e&
Schöner Vergleich der Indizes. Die US-amerikanischen Indizes sind seit 2011 im Vergleich zu anderen bedeutenden Indizes der Welt bemerkenswert gut gelaufen. Selbst die chinesischen Indizes konnten Dow/S&P/Nasdaq hinter sich lassen.
LöschenNoch schlechter liefen die europäischen Aktien-Indizes. Deutschland kam noch ganz gut weg, aber wie Dein Chart zeigt, lange nicht so gut wie die US-Charts.
Die Eurokrise scheint derzeit viel relevanter zu sein als die Probleme in den USA. Das merkt man auch am Vergleich Euro/US-Dollar. Der Euro hat mittlerweile deutlich abgewertet, davon profitierten alle Investments in US-Dollar, die man sich hier in Deutschland aber in Euro anschaut.
Die Outperformance der US-Indizes im Vergleich zu anderen Ländern kann aber bald auch wieder beendet sein.
VG
Lars
@Lars Unsere Strategien unterscheiden sich schon wesentlich. Ich nehme keine Selektion vor und lege keine Schwerpunkte auf eine bestimmte Auswahl von Investments, sondern streue über alle Aktien/Anleihen etc.
AntwortenLöschenMan darf generell nicht vergessen, dass Rendite immer Kursgewinn + Ausschüttung ist und was nützt es mir, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass keine spezielle Gewichtung eine höhere Rendite bringt. Dann hat es auch keinen Sinn, Investments mit viel Ausschüttung zu bevorzugen.
Ich bin erst Berufseinsteiger und beschäftige mich erst seit kurzem mit Fonds und anderen Anlageformen. Für mich macht es aber überhaupt keinen Sinn beim Vermögensaufbau auf Dividenden zu setzen, da:
- Alle Ausschüttungen über dem Freibetrag werden sofort besteuert. Kursgewinne erst beim Verkauf, wodurch ein kleiner Zinseszinsvorteil für thesaurierende Fonds entsteht.
- Reinvestierte Ausschüttungen erfordern Tradingkosten, was die Rendite senkt.
Zusammengefasst, wenn Vermögen aufgebaut wird, brauch ich die Ausschüttungen nicht, da diese sowieso reinvestiert werden und da überhaupt nicht garantiert ist, dass diese Investments eine höhere Rendite bringen als marktbreite Indizes, ist für mich die Dividendenstrategie keine Alternative zu einem Weltportfolie.
Der STOXX Europe 600 Telecommunications ist das beste Beispiel, hohe Dividende und starker Kursverfall. Da setze ich lieber auf den STOXX Europe 600, hab auch meine 3,x% Dividende und geh keine Branchenwette ein.
Noch ein kurzes Wort zur der vorgestellten Assetallokation. Die besteht für meinen Geschmack als viel zu vielen Positionen und ist viel zu kleinteilig. Um einen Anteil von 2% zu rebalancen muss ich schon ein 6-stelliges Depot besitzen, um die Tradingkosten niedrig zu halten.
Das wars erstmal von mir!
Viele Grüße,
Jan
Hallo Jan,
Löschendanke für Deine ausführliche Sichtweise auf den Vermögensaufbau.
Ich finde es super, dass Du Dich bereits in jungen Jahren mit diesem Thema befasst. Ein Großteil der Berufseinsteiger interessieren sich kaum oder gar nicht für Geldanlagen.
Sicherlich gibt es bei dem Aufbau von Vermögen auch keinen alleinigen Königsweg und vermutlich finden mehrere Wege zum Ziel.
Ich möchte jedoch noch folgendes anmerken:
Sofern man am Anfang des Vermögensaufbaus steht, macht es - so wie du sagtest - sicherlich nicht Sinn, die Ersparnisse auf zu viele Investments zu verteilen. Zunächst einmal sollte ja auch der finanzielle Schutz sichergestellt werden, siehe Die Meilensteine zum Vermögensaufbau und zur finanziellen Freiheit.
Als erste Investition genügt möglicherweise der ARERO oder PORTFOLIO TR INDEX ETF.
Spätestens bei Vermögen im sechsstelligen Bereich und aufwärts, macht es dann schon Sinn das Anlagekapital breiter zu diversifizieren.
Ob der Gesamtmarkt (Aktien) dauerhaft besser performt als Dividenden-Aktien weiß ich nicht. Die Aktienkultur ist in anderen Ländern eine andere als in Deutschland. In den USA oder Kanada gehören Ausschüttungen von Dividenden-Aktien mit zur normalen Altersvorsorge. Die Nachfrage ist - weltweit betrachtet - nicht zu vernachlässigen. Daher könnte ich mir schon vorstellen, dass Dividenden-Aktien insgesamt besser performen als der Gesamtmarkt. Als einfaches Beispiel können wir uns den Vergleich DivDAX mit DAX anschauen. Es ist zwar "nur" der DAX und auch nur zwölf Jahre, aber immerhin ein relevanter Zeitraum.
Lass uns einfach einmal in regelmäßigen Abständen prüfen, ob der Gesamtmarkt langfristig wirklich besser abschneidet als z.B. die hier genannten Basis-Investments. Für diesen Vergleich habe ich extra das High Yield/Dividend (Muster-)Depot ins Leben gerufen. In dem Zusammenhang hatte ich irgendwo früher auch geschrieben, dass ich den "Aufwand" hier lassen werde, sobald ich merke, dass das Muster-Depot dauerhaft nicht besser als der Gesamtmarkt performt. Damit sind Kursgewinne + Ausschüttungen gemeint.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg beim weiteren Vermögensaufbau!
Viele Grüße
Lars
Hier der richtige Link zum Vergleich DAX mit DivDAX
AntwortenLöschen