Die Automobilbranche ist ein wirtschaftliches Aushängeschild des Landes und "Made in Germany" wird noch immer als Qualität in der Welt wahrgenommen.
Ein Privatanleger kann derartige Machenschaften im Vorfeld nicht erkennen, auch nicht anhand von Unternehmensanalysen. Daher möchte ich die Frage besprechen, was er dennoch tun kann, um sich vor solchen Überraschungen zu schützen.
Das Ausmaß von etwa 20 Prozent Kursverlust an einem Tag bei einem Konzern, der in der ersten Aktien-Liga spielt, ist schon recht ungewöhnlich. Wenn aber der Kreis auf etwa die Top 50 bis 100 Unternehmen eines Landes oder einer Region vergrößert, kommt ein Kursrückgang größeren Ausmaßes gelegentlich durchaus vor. Nur einige Beispiele:
- Gerry Weber verlor Anfang Juni 2015 etwa 30 Prozent an einem Tag
- Walt Disney büßte Anfang August 2015 innerhalb von zwei Tagen 12 Prozent ein
- E.ON verlor im November 2012 12 Prozent an einem Tag
- Allianz musste Ende September 2014 einen Kursverlust von fast 7 Prozent an einem Tag hinnehmen
Die Aktie von Volkswagen verlor am 21.09.2015 an einem Tag 20 Prozent des Kurswertes - Quelle: Comdirect.de |
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Problematisch ist der Sachverhalt vor allem deshalb, weil die genannten Beispiele nicht irgendwelche windigen Pennystocks sind, sondern durchaus prominente Unternehmen, die alle auf ihre Weise eine Erfolgsstory vorzuweisen hatten.
Daher werden sich diese Titel auch in den Depots vieler Privatanleger befinden. Die eine Gruppe wird dann über die "Zocker" am Aktienmarkt schimpfen, während die andere Gruppe überlegt, wie man sich vor solchen Ereignissen zukünftig besser schützen kann. Und genau das wollen wir uns nun anschauen.
Daher werden sich diese Titel auch in den Depots vieler Privatanleger befinden. Die eine Gruppe wird dann über die "Zocker" am Aktienmarkt schimpfen, während die andere Gruppe überlegt, wie man sich vor solchen Ereignissen zukünftig besser schützen kann. Und genau das wollen wir uns nun anschauen.
Was kann ein Privatanleger tun, um solche Risiken zu minimieren?
Ich möchte gleich vorweg nehmen, dass es kein Patentrezept gibt, um solche Kursverluste im Vorfeld zu erahnen. Kaum ein Privatanleger hat die Möglichkeit im Aufsichtsrat mehrerer Konzerne zu sitzen, um Insiderwissen zu erhalten. Also gibt es nur folgende Möglichkeiten, um die Risiken zu minimieren:
1.) Aktien ausreichend diversifizieren
Auch auf einigen Finanzseiten lese ich ab und zu, dass ein Portfolio aus Aktien konzentriert sein sollte. Man müsse sich nur die richtigen Gewinner-Aktien ins Depot holen, so der nicht besonders hilfreiche Tipp.
Als Beispiel wird häufiger auch Warren Buffet zitiert, der Konzentration statt Diversifikation empfehlen würde. Die größten sieben Positionen haben tatsächlich ein Gewicht von rund 70 Prozent im Portfolio von Berkshire Hathaway. Allerdings bestehen die anderen 30 Prozent aus mehreren Dutzend Unternehmen.
Warren Buffet wird durch seine Einblicke in Unternehmen ganz andere Möglichkeit haben zusätzliches Wissen zu erhalten, die die breite Masse der Anleger nicht bekommen kann.
Wer also kein zusätzliches Wissen gegenüber der Masse an Marktteilnehmern hat, sollte die Konzentration von einzelnen wenigen Aktien vermeiden.
Diverse Untersuchungen haben gezeigt, dass 20 bis 50 Aktien (aus verschiedenen Sektoren) ausreichen, um eine optimale Diversifikation zu erhalten. Bei weniger Titeln ist die einzelne Positionsgröße so hoch, dass das Risiko im gesamten Portfolio ebenfalls ziemlich groß ist.
Mehr als 50 Aktien müssen es nicht sein, weil der Effekt im Vergleich zu den anfallenden Gebühren für Umschichtungen verschwindet oder sogar ins negative umschlägt.
Eine andere grundsätzliche Frage ist, wie man mit einer stark gefallenen Aktien umgehen sollte? Darüber hatten wir in den Artikeln über Depotleichen und Underperformer gesprochen.
2.) Auf Aktien-ETFs setzen
Wer sein Aktien-Depot aus ETFs zusammengesetzt hat, braucht sowohl vorher als auch nachher (in Bezug eines starken Kursrückgang einer Aktie) nichts zu tun. Generell ist bei der Zusammenstellung jedoch zu prüfen, ob es relativ konzentrierte Aktien-ETFs sein müssen, wie zum Beispiel ein DAX-ETF, oder ob ein Aktien-ETF, der ganz Europa oder gleich die gesamte Welt abdeckt nicht die sinnvollere Entscheidung ist.
Grundsätzlich gibt es bei der Frage ob ein Depot aus Aktien oder Aktien-ETFs kein generelles "besser" oder "schlechter". Es hängt davon ab, welches Ziel Sie als Anleger verfolgen und wie intensiv Sie sich mit Aktien, Börse und Wertpapieren beschäftigen können und wollen.
Warren Buffet kauft auch gleich so viele Anteile der Firma, das er die Mehrheit der Aktien besitzt und extremen Einfluss auf das Management der Firma ausüben kann.
AntwortenLöschenDas dürfte dem Kleinanleger wohl kaum gelingen.