Ich weiß natürlich nicht, in welchem Zusammenhang oder mit welcher Intention diese Suchanfrage gestellt wurde. Wenn ich jedoch genauer darüber nachdenke, fällt mir auf, dass die Beantwortung der Frage so einfach gar nicht ist, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint.
Also gehen wir Pro und Contra beider Varianten einmal durch.
Geld sparen
Es passiert nicht nur einmal, dass aus irgendwelchen Gründen ein Ereignis eintritt, bei dem unerwartete Geldausgaben notwendig werden. In solchen Fällen wäre es sehr ärgerlich, dafür einen Kredit aufnehmen zu müssen oder eine Geldanlage zu liquidieren, die für viele Jahre ausgerichtet ist. Wer eine solche Geldreserve nicht hat, sollte diese unverzüglich aufbauen. Ausführlich hatten wir uns diesem Thema im Artikel Geldreserve für Notfälle gewidmet.
Für diesen Zweck ist es eine sehr gute Idee Geld zu sparen.
Eine andere Art der Bereithaltung eines Geldpolsters ist für Menschen sinnvoll, die zum Beispiel ein Wertpapier-Depot besitzen. Dieses ist für preisgünstige Gelegenheiten gedacht, wenn zum Beispiel der Aktienmarkt eingebrochen ist. So sind Aktien seit Ende August 2015 im Vergleich zu den Vormonaten sehr viel günstiger zu haben.
Dieses Thema ist nicht ganz unumstritten und wir hatten uns darüber im Artikel Liquiditätsreserve für Investments ausführlich unterhalten.
Immer wieder lese ich in Umfragen, dass einige Menschen lieber das Geld ausgeben als zu sparen, mit der Begründung, dass das gesparte Geld im Moment sowieso keine Zinsen bringt.
Dennoch ist es im Standardfall klüger für bald geplante größere Ausgaben entsprechende Rücklagen zu bilden als zum Beispiel für eine Reparatur am Haus oder ein neues Fahrzeug einen Kredit aufzunehmen.
Zuviel unverzinstes Geld ist ein großer Fehler
Wer bereits seine vorgesehene Geldreserve gefüllt hat und zusätzliches Geld im Keller hortet oder für einen mickrigen Zins in Versicherungen oder Banksparplänen anlegt, ohne es vernünftig für sich arbeiten zu lassen, begeht langfristig jedoch einen großen Fehler.
Denn jedes Jahr, in dem Geld unverzinst herumliegt, kann zu einem späteren Zeitraum bedeuten, dass jährlich rund 10.000 Euro weniger Geld zur Verfügung stehen.
Etliche Menschen rackern sich ab, um einen höheren Kontostand zu erreichen, aber verschenken gleichzeitig Geld, weil sie den Zinseszinses nicht nutzen und ihre Ersparnisse nicht gut verzinst mit 8 Prozent jährlich anlegen.
Geld ausgeben
Wer Geld zur Verfügung hat und es für seinen Lebensunterhalt nicht benötigt, kann dies für eine Anschaffung nutzen.
Eine schöne neue Couch sorgt wahrscheinlich dafür, dass die freie Zeit umso erholsamer wird. Das gilt erst recht für einen Urlaub, bei dem man nicht nur die Alltagssorgen vergisst, sondern durch die Erholung den Kopf frei bekommt und anschließend wieder geistig frischer agiert.
Wer sich schon länger keinen neuen Fernseher gekauft hat, kann mit einem neuen nicht nur das Programm-Angebot besser genießen, er bezahlt mit der heutigen LED-Technik auch noch weniger Strom. Erst recht gilt dies bei dem einzigen Elektrogerät, welches wirklich ganzjährig rund um die Uhr im Einsatz ist, nämlich einem neuen Kühlschrank. Hier lassen sich mit neuester Technik und bester Effizienzklasse trotz kurzfristiger Geldausgabe längerfristig Strom und damit Kosten sparen.
Als Selbständiger könnte ein neues Notebook oder ein neuer PC die eigene Arbeit erleichtern oder sogar effizienter werden lassen. Damit wäre Geld ausgeben dann sogar eine Investition in das eigene Geschäft und kann zusätzlich als Kostenpunkt steuerlich geltend gemacht werden.
Die Frage, Geld sparen oder Geld ausgeben noch einmal etwas ausführlicher als Video.
Verlangen nach psychischem Einkommen oft Ursache für hohe Geldausgaben
In einigen Fällen schont eine Anschaffung also auf längere Sicht nicht nur den Geldbeutel, sondern kann für ein hohes psychisches Einkommen sorgen, wonach wir Menschen trotz aller materiellen Werte permanent streben.
Das ständige Verlangen nach psychischem Einkommen, welches bei jedem Menschen im Detail anders geartet ist, kann jedoch auch dazu führen, dass Geld für Außenstehende scheinbar unkontrolliert und wenig sinnvoll ausgegeben wird.
Häufig wird dann beispielsweise über Konsumsucht oder Spielsucht gesprochen, in einigen Fällen sogar von Machenschaften jenseits der Legalität.
Eine weitere Möglichkeit das Geld auszugeben wäre Wertpapiere zu kaufen. Zwar bleibt dann oft erst einmal das rasche psychische Einkommen auf der Strecke, dafür investiert man in seine Zukunft. Entweder in Form von passivem Einkommen, wenn das Wertpapier einen regelmäßigen Ertrag ausschüttet oder als langfristigen Vermögensaufbau mit einem Aktien-ETF, der durchschnittlich 8 Prozent Rendite pro Jahr erzielt.
Sinnvoll ist in den meisten Fällen auch Geld für die eigene Bildung auszugeben. Mit dem erworbenen Wissen ist die Chance größer einen besser qualifizierten und damit höher bezahlten Arbeitsplatz zu erhalten oder das erlernte Wissen sorgt dafür, dass man erfolgreicher mit Geld umgehen kann.
Fazit
Jetzt wird auch klar, warum ich mich am Anfang des Artikels schwer tat eine klare Aussage zu treffen. Denn sowohl beim Geld sparen als auch beim Geld ausgeben kann jemand vieles richtig oder weniger gut machen. Und es hängt natürlich auch von der aktuellen Situation eines jeden ab und was er kurzfristig und langfristig erreichen möchte.
Wer demnächst mit den Suchbegriffen "Geld ausgeben oder Geld sparen" auf diese Seite gelangt, wird hoffentlich eine für sich gute Antwort finden. :-)
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Hi Lars,
AntwortenLöschenwas du schriebst ist sicherlich richtig. Übrigens wieder mal toll geschrieben. Allerdings geben die wenigsten ihr Geld wirklich sinnvoll aus. ... Gut einen energiesparenden Fernseher (z.B. LED) kann ich ja noch verstehen, aufgrund der Energieeinsparung. Aber der Kauf aus diesem Grund ist eher selten der Fall. In der Regel wird das Geld munter für Dinge raus gehauen, die man eigentlich gar nicht braucht. Daran wird sich aber leider auch so schnell nichts ändern...
Viele Grüße
Sebastian
Lars , schön das Du meine Sorgen aufgreifst , hast Du denn auch schon mal darüber nachgedacht , das ein Aktiendepot , sowohl ein reales wie auch ein psychisches Einkommen sein kann ??? .
AntwortenLöschenAls ich mir meine erste Rente ( Ich weiß, Versicherungen magst Du ja nicht, aber nach Steuer ca. 4,5 Prozent bei total Mündelsicherer Anlage ) gekauft habe , ( alle haben mich ausgelacht , heute lacht keiner mehr , da heute das doppelte dafür gezahlt werden müsste , einsparung hier ca.150 bis 200K ) habe ich auch eine reale wie auch eine psychische Belohnung gehabt . Und heute nach mehrmaligen Renten ( Versicherungen ) käufen , ist dieses Sicherheitsgefühl , für mich immer noch sehr wichtig und eine ständige psychische wie auch reale
( Rentenzahlungen daraus ) Belohnung , da stückweise finanzielle Freiheit gekauft wurde . Leider ist dieses ( 4 Prozent Garantie ) heute nicht mehr kaufbar , daher werde ich mich nach sehr langem fernhalten von der Börse, ( Bewusst, wegen der Herde die rennt ) wieder verstärkt mit Aktien beschäftigen müssen , um nun mit einer Aktienanlage , ( evt. auch Anleihen lasse ich aber erstmal aus dem Depot , da mir hier vorerst der Überblick fehlt ) die Rendite der Versicherung zu schlagen , welches garnicht so einfach sein wird . Außerdem ist ja eine Aktienanlage , wenn Bardividende die bevorzugte Investition sein soll , auch einer Rente ( wenn auch mit etwas mehr Aufregung ) fast gleichzusetzen . Zumindest wie ich meinen derzeitigen Anlagehorizont sehe , bin ich hier bei Dir richtig . Angestrebtes Ziel der Aktienanlage ( Einzeltitel ) soll ca. 6 bis 700,00 Euro Monatlich sein . Vermutlicher Aufwand dafür , 200K .Auch gerne billiger . Ich betrachte dabei Deine 3,5 Euro und hoffe , das dieses auch so hinhauen wird . Wir werden es sehen , und wenn nicht , habe ich ja wenigstens noch eine Investition in meine Bildung getätigt . Einige deiner Div. Aristokraten habe ich bereits billiger gekauft ( Blackrock / Shell / BHP / DIAGEO u.s.w.) bei anderen werde ich hoffen , das Werte evt. nochmal ein wenig runterkommen ( Altria / Fielmann u.s.w. ) und mich versuchen mit Cash schon mal für Kaufgelegenheit zu positionieren . Verlust z.Zt. 10 bis 20K und in der Hoffnung , oben nochmal günstig kaufen zu können wenn der Markt evt , noch weiter runterläuft . Time will tell .