Aber der Reihe nach. In den ersten Monaten von 2013 stieg der Aktienmarkt ziemlich kräftig an. An verschiedenen Stellen in Beiträgen und im Newsletter wies ich daraufhin, dass man in dieser Phase nicht unbedingt mehr Geld zum Investieren nutzen sollte als sonst auch. Der Hintergrund war, in dieser Zeit des kräftigen Anstiegs erhielt ich einige Anfragen, ob man jetzt erst recht mit richtig großen Geldvolumen in den Aktienmarkt einsteigen sollte. Also als Folge des deutlichen Anstiegs waren einige Leute bereit mehr als sonst zu investieren.
Als im Mai 2013 die US-Notenbank Fed ankündigte die Geschwindigkeit ihrer Käufe der eigenen Staatsanleihen möglicherweise bald etwas zu drosseln, bekamen offenbar einige Marktteilnehmer Panik. Denn es erfolgte eine durchaus ruppige Korrektur am Aktienmarkt von rund 10% und besonders die Märkte der Schwellenländer verloren innerhalb kurzer Zeit mehr als 20%. Warum diese vorübergehende "Panik" ausbrach, wissen die Marktteilnehmer heute bestimmt selbst nicht mehr so genau. Die FED sprach weder davon die Wirtschaft nicht mehr durch weiteren Erwerb von Anleihen zu stimulieren, noch darüber die Leitzinsen bald anzuheben. Es war lediglich die Rede von einer möglichen Drosselung der Anleihenkäufe. Offenbar verstanden dies viele jedoch als Zinswende der Fed.
Kurs-Chart des MSCI ACWI seit September 2012 - Quelle: comdirect.de |
Am zurückliegenden Mittwoch hatte die Fed entschieden, ihre Anleihenkäufe von derzeit 85 Milliarden Dollar pro Monat vorerst nicht zu verringern. Das hatte zu einem vorübergehenden Kursfeuerwerk am Aktienmarkt und unter anderem zu einem aufgebrachten Markus Koch geführt, der für n-tv von der New Yorker Wall Street über das börsliche Tagesgeschehen berichtet.
In dem Chart (mit freundlicher Unterstützung der Comdirect) ist der Kursindex (also ohne Berücksichtigung von Dividenden) des globalen Aktienmarktes MSCI ACWI im zurückliegenden Jahr zu sehen. Die Jahresendrally 2012 setzte sich bis Mitte Mai 2013 fort. Dann kam die erste Fed-Entscheidung und es folgte eine markante Korrektur. Interessanterweise litten gleich mehrere Anlageklassen, wie ich zum Status des High Yield/Dividend Depots im Juni 2013 schrieb, vor allem jedoch Aktien und Anleihen der Emerging Markets und generell High Yield - Investments. Anschließend erfolgte eine Erholung, aber mit der Gefahr, dass sich die USA zu einem Militärschlag gegen Syrien entscheiden könnten, gab der Weltaktienindex noch einmal nach.
Letztendlich ist der globale Aktienmarkt - ohne Berücksichtigung der ausgeschütteten Dividenden - innerhalb des zurückliegenden Jahres über 10% angestiegen. Trotz dieser Aufregung um eine mögliche Zinswende, von der die Fed überhaupt nicht sprach, der Zwangsenteignung auf Zypern und der Kriegsgefahr in Syrien wurden im DAX und Dow Jones neue Allzeithochs erreicht.
Damit Ihnen als Investor zum Erzielen von passivem Einkommen möglichst wenig Fehler im Börsenalltag unterlaufen, kann es hilfreich sein folgende drei Punkte zu beachten.
In feststehenden Intervallen investieren
Investieren Sie Ersparnisse in regelmäßig feststehenden Intervallen in den Aktienmarkt und blenden Sie die täglichen Nachrichten sowie Kursschwankungen aus. Werden Sie nicht übermütig, nachdem die Kurse bereits eine Weile mächtig angestiegen sind. Denken Sie immer an das Beispiel mit der Tankstelle, was ich schon früher erwähnte. Dort gibt es lange Warteschlangen nachdem die Preise gefallen sind und nicht weil der Kraftstoff teurer geworden ist. Schon Warren Buffett sagte einst: "Der dümmste Grund eine Aktie zu kaufen ist, weil der Kurs angestiegen ist."
Auf der anderen Seite muss man jedoch auch nicht gleich in Zeiten steigender Kurse seine Investitionen komplett stoppen. Wer nicht investiert, erhält auch kein weiter ansteigendes passives Einkommen.
Kursrückgänge zum Kaufen und nicht zum Verkaufen nutzen
Bei Einzel-Aktien mögen Stop-Loss-Order vielleicht noch Sinn machen, in dem früheren Artikel "Stop-Loss für Dividenden-Aktien?" hatte ich etwas darüber geschrieben. Bei ETFs, die breite Märkte oder sogar Investments aus aller Welt im Portfolio haben, halte ich Stop-Loss-Order für überflüssig. Im Gegenteil, sie sind sogar unnötige Verlustbringer für das eigene Depot.
Wenn bei einem diversifizierten ETFs die Kurse kräftig oder längere Zeit gefallen sind, dann sollte man nicht ans verkaufen, sondern eher ans kaufen denken! Aber auch hier gilt es nicht zu übertreiben. Es macht keinen Sinn nach einem 10%-igen Rückgang sämtliche Rücklagen zu investieren, denn es kann ja schließlich noch weiter abwärts gehen.
Besonders stark sind in diesem Jahr Aktien aus den Emerging Markets unter die Räder gekommen. In einem früheren Newsletter und in diesem Artikel über die Schwellenländer hatte ich auf die sogenannte Underperformance hingewiesen. Konsequenterweise habe ich in diesem Sommer die niedrigen Kursen für eine zusätzliche Investition in die Emerging Markets genutzt.
Ausreichend große Geldreserven halten
Um regelmäßig - zum Beispiel monatlich, quartalsweise oder halbjährlich - investieren zu können, benötigt man als Investor immer ein ausreichend großes Liquiditätspolster. Es sollte immer gut gefüllt und niemals komplett leer sein. Ist dort weniger Geld vorhanden als man sich selbst vorgegeben hat, dann sollten diese Geldreserven möglichst rasch wieder aufgefüllt werden. Mehr dazu können Sie in den Artikeln "Meilensteine zum Vermögensaufbau" und "Beispiel einer Asset Allocation für passives Einkommen" erfahren.
Zum Weiterlesen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte kein Spam und beleidigende Äußerungen!