Mittwoch, 10. Oktober 2012

Passives Einkommen mit Hochzinsanleihen gegen Geldvernichtung und Altersarmut

Bundesanleihen oder Staatsanleihen von anderen vermeintlich sicheren Industriestaaten bringen meist nur eine mickrige Rendite im Bereich 0 bis 1% p.a. Diese liegt somit unter der offiziellen Inflationsrate von aktuell 2,0% in Deutschland und 2,7% in der Eurozone. Im Einzelfall ist die Rendite für kurz laufende Bundesanleihen sogar negativ. Das bedeutet, für die Suche nach sicheren Geldanlagen zahlen Anleger sogar noch einen Zinsanteil drauf, anstatt dafür Zinsen zu kassieren.

finanzielle Repression
Einen derartigen Vorgang, dass die Rendite von Staatsanleihen niedriger als die vorherrschende Inflation ist, nennt man finanzielle Repression. Hierbei werden Zinssätze über mehrere Jahre künstlich niedrig gehalten und eine leicht erhöhte Inflation angestrebt. Die Folge sind negative oder sehr niedrige reale Renditen, durch die der Anleger von Anleihen an Kaufkraft verliert. Durch diese Maßnahmen soll der Abbau der Staatsschulden erleichtert werden.
Typische Anleger, die ihr Geld ohne Rendite quasi sicher "parken" sind einige Pensionskassen, Versicherungen, aber auch einige Vermögensverwalter.

Lassen Sie Ihr Geld nicht vernichten
Verhalten Sie sich anders und lassen nicht zu, dass Ihre hart erarbeiteten Ersparnisse von der - zwar nicht hohen, aber vorhandenen - Inflation vernichtet wird!

Neben Aktien-ETFs mit einer hohen Dividendenausschüttung, gibt es auch interessante und hochverzinste Anleihen. Über die Möglichkeit Staatsanleihen von wenig verschuldeten Schwellenländern zu erwerben, hatte ich bereits früher berichtet. Heute möchte ich einige sogenannte Hochzinsanleihen-ETFs nennen.

Der Anleihenmarkt wird in riskante Wertpapiere (High Yield) und solide Bonds (Investmentgrade) unterteilt. Im Segment des Investmentgrades wird eine Rendite zwischen etwa 2 und 5% erzielt. High-Yield-Anleihen rentieren höher (5 bis 9%), bergen aber auch ein größeres Ausfallrisiko. Das Prinzip ist hier ähnlich wie bei Geldanlagen über Online-Kreditplattformen. Einzelne Investments sind ziemlich riskant, aber eine Vielzahl davon senkt das Risiko erheblich. Trotz des Vergleiches hier würde ich natürlich Unternehmensanleihen gegenüber unsicheren und wenig liquiden Kreditnehmern deutlich den Vorzug geben.

250 bis fast 700 High Yield-Bonds unter einem Hut
Die Idee dahinter ist eine Vielzahl von im einzelnen riskanteren Anleihen (auch Junk-Bonds genannt) in ein Portfolio (beispielsweise ETF) aufzunehmen. Zwar werden einige Emittenten der Wertpapiere tatsächlich ihre Verbindlichkeiten nicht mehr zurückzahlen können, aber bei der Vielzahl von mehreren 100 Wertpapieren schmälert dies nur geringfügig die Rendite.
Hier einige Beispiele:


  • iShares Markit iBoxx $ High Yield Capped Bond (ISIN: DE000A1J0ZA1)
    (investiert meist in den USA, derzeit rund 660 Positionen)
  • SPDR Barclays Capital High Yield Bond ETF (WKN: A0Q66K)
    (investiert meist in den USA, derzeit rund 260 Positionen)
  • Peritus High Yield ETF (WKN: A1JG6S)
    (zwar ETF, aber mit aktivem Management und einer jährlichen Gebühr von 1,4%)

    • SPDR Barclays Capital Euro High Yield Bond ETF (ISIN: IE00B6YX5M31)
      (meist Europa, aber auch weltweit)
    • IShares Markit IBoxx Euro High Yield (ISIN: DE000A1C8QT0)
      (meist Europa, aber auch weltweit, derzeit ca. 280 Positionen)
    Viele der genannten Wertpapiere befinden sich auf den Seiten "Ausschüttungsquoten von ETFs" und dem "High Yield/Dividend Depot". Noch mehr Informationen erhalten Sie wie gewohnt mit der Datei ETF Rendite Premium. Die Ausschüttungs-Rendite liegt bei allen Investments derzeit zwischen 6 und 9%.

    Fazit:
    Lassen Sie es nicht zu, dass Sie ihr Geld dem Staat für quasi keine finanzielle Gegenleistung zur Verfügung stellen. Auch bei Banken sind Tagesgeldkonten keine Geldanlage. Investieren Sie stattdessen Ihre Ersparnisse so, dass Sie eine Rendite deutlich oberhalb der Inflation erhalten. In einem gut diversifizierten Depot gibt es diese Möglichkeit neben Dividenden-Aktien und -ETFs auch mit Hochzinsanleihen. Damit vermeiden Sie nicht nur zukünftige Altersarmut, sondern erzielen ein schönes regelmäßiges passives Einkommen in Ihre Geldbörse.

    3 Kommentare:

    1. Hi,

      nicht zu vergessen:

      iShares JPMorgan $ Emerging Markets Bond Fund (ISIN: DE000A0RFFT0)
      (investiert in Emerging Markets Staatsanleihen, momentan 38 Staaten)

      Besonderheit sind die monatlichen Ausschüttungen!
      Dieser ETF würde sich vorallem als Sparplan anbieten um so die monatlichen Ausschüttungen zu reinvestieren und jeden Monat die Ausschüttungen anwachsen zu sehen.
      Leider scheint es noch keinen Sparplan zu geben.

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      1. Monatliche Ausschütter sind natürlich am besten. Dort ist die Motivation für die Geldanlage nahezu maximal.

        Einige der hier im Beitrag gelisteten High Yield-ETFs schütten ebenfalls monatlich aus.

        VG
        Lars

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    2. TIPP: der letzte ETF im Artikel - IShares Markit IBoxx Euro High Yield

      diesen ETF gibt es bei Onivsta als Sparplan zum Nulltarif!
      Die Ausschüttungen können sich wirklich sehen lassen ;)

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