Eine ehemals so wirtschaftlich erfolgreiche Nation wie Japan befindet sich in einem mittlerweile über zwei Jahrzehnte andauernden Bärenmarkt. Auch Europa könnte im schlimmsten Fall eine Entwicklung wie Japan nehmen.
Aber ist die Angst für Anleger und Investoren wirklich begründet, wenn sie sich weltweit orientieren? Noch immer ist der Anteil der USA in globalen Indizes ziemlich hoch gewichtet. Das heißt, trotz der aufstrebenden Länder in den sogenannten Emerging Markets gibt die Wall Street, also die Aktien-Börse in den USA, global betrachtet noch den Ton an. Dieser Effekt war in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten eher noch stärker als heutzutage, daher können wir als Abschätzung für Bärenmärkte durchaus den US-Leit-Index Dow Jones Industrial Average heranziehen.
Typischer Verlauf eines Bärenmarktes |
Bei einem Blick zurück bis weit in das letzte Jahrhundert, fällt natürlich der große Börsencrash 1929 mit einer Deflation auf, die vielen Leuten Not und Elend brachten. So heftig und furchtbar für die Menschen diese große Depression auch war, der Bärenmarkt dauerte von September 1929 bis Juni 1932. Also lediglich knapp drei Jahre. Danach steigen die Kurse wieder. Ein weiterer Bärenmarkt ist von Januar 1937 bis April 1942 auszumachen. Wobei genau genommen die Abwärtsbewegung ab März 1938 in eine Seitwärtsbewegung überging.
Weitere Bärenmärkte gab es von Oktober 1972 bis Oktober 1974 (zwei Jahre), von April 2000 bis Januar 2003 (knapp drei Jahre) und von Oktober 2007 bis März 2009 (eineinhalb Jahre). Eine Möglichkeit den Dow Jones Industrial Average sehr langfristig anzuschauen, bietet börsennotizbuch.de.
In allen anderen Fällen dauerten Bärenmärkte maximal ein Jahr, oder es gab Seitwärtsbewegungen, in den meisten Fällen stiegen die Kurse, das heißt wir befanden uns in Bullenmärkten.
Die Zahlung von regelmäßigen Dividenden aus Aktienbesitz werden nach meiner Erfahrung in den vergleichsweise kurzen Bärenmärkten nicht nennenswert oder höchstens geringfügig gekürzt. Bei Betrachtung der Dividenden-Rendite des DWS Top Dividende in den letzten Jahren, lag diese nach sehr guten Aktienjahren eher niedrig (knapp über 3% im Jahr 2007) und eher hoch nach starken Kursrückgängen (4,1% im Jahr 2009).
Da der globale Aktienmarkt wieder steigen wird, gibt es für mich keinen Grund aus Aktien immer wieder auszusteigen. Denn wenn ich nicht investiert bin, dann erhalte ich auch kein passives Einkommen in Form von Dividenden.
Fazit
Globale Bärenmärkte dauern in der Regel ein bis maximal drei Jahre und bauen oft vorherige Übertreibungsphasen ab. Oft - aber nicht immer - sind Übertreibungsphasen daran zu erkennen, wenn ein Chart plötzlich aussieht wie eine Fahnenstange. Das zeigt uns, Aktien sind langfristige Anlagen, also über einen Zeitraum von mindestens fünf, eher deutlich über zehn Jahren. Da stören ein, zwei oder mal drei schwache Jahre nicht wirklich.
Zum anderen, sollten man wirklich global investiert sein. Als Anfänger oder Klein-Anleger lässt sich die weltweite Geldanlage über globale Fonds oder ETFs am leichtesten bewerkstelligen. Sollte viel Geld zur Verfügung stehen, dann ließe sich dies alternativ auch mit einer Vielzahl von Einzel-Aktien umsetzen. Allerdings sollte dann ausreichend Zeit zur Verfügung stehen, damit man die längere Zeit schwach laufenden Aktien irgendwann aus dem Depot wirft und durch geeignete neue Unternehmen ersetzt.
Bei einer wirklich langfristigen und globalen Geldanlage braucht man schwache Aktienjahre nicht zu fürchten. Im Gegenteil könnte - nein sollte(!) man - in dem Fall die günstigen Kurse zum Kauf neuer Aktien oder Anteile von Fonds/ETFs mit Dividendenausschüttung nutzen. Mit dieser Vorgehensweise wird man langfristig zwangsläufig reich oder sogar wohlhabend.
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