Mittwoch, 18. März 2015

Regelmäßiger Ertrag, wie langweilig!?

Angesichts der beeindruckenden Kursentwicklung an den Aktienmärkten der letzten Wochen - zumindest aus der Sicht der Euro-Brille - wurde ich schon gefragt, warum mein Fokus auf regelmäßige Erträge liegt. Das High Yield/Dividend Depot, welches den Fokus auf hohe Ausschüttungen legt, kommt seit Jahren auf eine Ausschüttungsrendite von 6 Prozent und etwas mehr pro Jahr. Jüngst gab es doch Kursgewinne von 20, teilweise über 30 Prozent in wenigen Monaten.

Ich muss zugeben, dass ich auf diese Frage schon gewartet habe. Sie kommt regelmäßig, wenn gerade die Kurse deutlich angestiegen sind. Denn genau dann wird die erzielte Rendite eins zu eins nebeneinander gelegt und gefragt was an 3 bis 6 Prozent Dividendenrendite eigentlich so toll sein soll?
Erstaunlicherweise bleiben derartige Fragen in Seitwärtsphasen oder wenn es mal längere Zeit nach unten geht (wie lange ist das schon her?) aus.

Etliche Aktien-Indizes sehen
mittlerweile aus wie Fahnenstangen
Quelle: comdirect.de
Hier einmal vier Beispiele, jeweils der Kursgewinn innerhalb von 3 Monaten:

+25,5%: DAX
+21,8%: iShares MSCI North America
+27,2%: Bayer
+36,2%: LVMH

Im 5-Jahres-Chart erinnert die jüngste Rally in der Tat vom Aussehen her schon an sogenannte Fahnenstangen. Im nächsten Monatlichen Marktbericht, der in rund einer Woche erscheint, schauen wir uns unter anderem genau diese Entwicklung an und ob die auffallend vielen "Fahnenstangen" dieses Mal von anderen Rahmenbedingungen begleitet werden als sonst.

Bei aller Begeisterung für derartige Kursgewinne, sie sind letztendlich nur eine Episode, die wie andere Phasen auch zur bekannten mittleren langfristigen Rendite am Aktienmarkt führen. Die Börse besteht - grob zusammengefasst - aus Aufwärtstrend, Seitwärtbewegungen und Abwärtstrends. Da die Aufwärtsbewegungen zeitlich überwiegen, gab es in der langen Historie eine mittlere jährliche Rendite von 8 Prozent am Aktienmarkt. Diese Rendite setzt sich aus Kurssteigerung und Dividendenzahlungen zusammen, wobei die Dividenden einen Anteil an der Gesamtrendite von über 40 Prozent haben.

Aus meiner Sicht spricht dennoch einiges dafür, den Fokus auf einen regelmäßigen Ertrag zu legen. Denn zum einen ist man dann ebenfalls in Aktien investiert und nimmt zumindest einen Teil der großen Kurssteigerungen mit. Zum anderen bleibt der Ertrag bei ausreichender Diversifizierung selbst in Seitwärtsphasen oder bei Kursverlusten im Wesentlichen stabil erhalten. Mit einem Depot, welches einem regelmäßigen Ertrag bringt, weiß man in etwa auch, womit man in einem oder zwei Jahren rechnen kann. Im Gegensatz dazu weiß aus heutiger Sicht niemand, auf welchen Kursniveaus sich die großen Aktien-Indizes in ein oder zwei Jahren aufhalten.
In diesem Fall finde ich sogar gut, dass der regelmäßige Ertrag schön solide und beinahe langweilig ist.


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3 Kommentare:

  1. Ich sehe das mit den regelmäßigen Ausschüttungen genauso. Diese sind mir wesentlich wichtiger, als große Kurssprünge an den Aktienmärkten. Wenn es dann mal wieder schlechter an der Börse läuft, fangen alle an zu jammern und kommen zu der Aussage "Ich habe es doch gewusst. Aktien sind viel zu risikoreich und nichts für den "normalen" Sparer". Aus diesem Grund halte ich ein solides passives Einkommen für besonders wichtig.

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  2. Dividenden-ETFs: Achterbahn mit Sparbucheffekt

    Sind Dividenden-ETFs die besseren Sparbücher? Auf den ersten Blick vielleicht, auf den zweiten keinesfalls.

    http://www.morningstar.de/de/news/134091/dividenden-etfs-achterbahn-mit-sparbucheffekt.aspx

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  3. Ja eben. Dividenden ETF wollen keine höhere Rendite erreichen sondern eine kurzfristig sichere. Deswegen ist das "15 Jahre" Argument sinnlos. Auf 15 Jahre schlägt jeder normale Index seinen Dividendenindex. Und in dem Performanceindex sind Dividenden ja auch berücksichtigt es ist also nicht so das man bei keinen reinen Dividenden ETF keine Dividenden bekommt.

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