Mittwoch, 27. November 2013

Petition: Wertpapierdepot als Altersvorsorgeinstrument

Es ist längst kein Geheimnis mehr, die gesetzliche Altersvorsorge bringt Ihnen nach Beendigung des Erwerbslebens nur maximal zwei Drittel des ursprünglichen Einkommens. Die höhere Lebenserwartung und der anhaltende Geburtenrückgang bedingen, warum es zukünftig wohl nur rund die Hälfte oder noch weniger sein wird. Das ist den meisten Leuten auch bekannt. Dennoch sorgt nur etwas mehr als 40% der Bevölkerung in Deutschland zusätzlich privat für die Zeit nach dem aktiven Erwerbsleben vor.
Und diejenigen, die es doch tun, nutzen hauptsächlich sogenannte Sicherheitsprodukte mit einer niedrigen Rendite. Gebühren und Inflation dieser Finanzprodukte verhindern dabei den realen Vermögensaufbau. Ausgerechnet hier gibt es vom Staat sogar Anreize privat für das Alter "vorzusorgen".

Hier auf diesem Blog sprechen wir immer wieder davon, langfristig gesehen bringt der Aktienmarkt die höchste Rendite. Und gerade bei der Altersvorsorge sind Anlagezeiten von vielen Jahren und teilweise sogar Jahrzehnten gemeint. In der Öffentlichkeit und leider auch in der Politik wird vor allem dann über Aktien gesprochen, wenn es dort negative Ereignisse gibt. Ja natürlich, es gab die Ereignisse am Neuen Markt, es gab auch die Finanzkrise, deren Folgen bis in die heutige Zeit reichen. Darüber wurde intensiv debattiert, aber über die Hausse der zurückliegenden 4,5 Jahre oder über ein solides Wertpapier-Depot wird in den abendlichen Talkshows so gut wie gar nicht gesprochen.

DAX-Performance-Index der letzten 25 Jahre
 - Quelle: comdirect.de
Links der DAX in den letzten 25 Jahren, also ein typischer Vorsorgezeitraum eines Erwerbslebens. Ich denke, der langfristige Aufwärtstrend des Chart spricht trotz der heftigen Kursschwankungen für sich.
Ähnlich wie der Performance-Index des DAX sieht auch der breite US-amerikanische S&P 500 (Performance-Index) aus. Bewusst habe ich die Indizes inklusive der Dividenden gewählt, denn diese machen ein Großteil der guten Aktienrendite aus. Wer jetzt die mögliche Crashgefahr anspricht, dem entgegne ich bei einer langfristigen Geldanlage genau in diesen Phasen - mit dann günstigen Kursen - in den Aktienmarkt einzusteigen. Denn historisch betrachtet dauern Bärenmärkte bei Aktien lediglich 1 bis 3 Jahre.

Da die Politik offenbar von alleine nicht die richtigen Anreize setzt, finde ich die Idee gut, sie einfach einmal mit der Nase auf die Vorteile der langfristigen Anlage in Produktivkapital zu stupsen. Denn Marcel Lampert - ein Leser dieses Blogs - möchte eine Petition in den Bundestag einbringen. Das Ziel ist, dass Aktiendepots als ein Bestandteil der Altersvorsorge anerkannt und somit von der Politik steuerlich gefördert werden. Nach dem Vorbild der USA sollten auch deutsche Bürger frei entscheiden können, wie sie sparen möchten. Das Aktien-Depot für die Rente ist dort steuerbefreit und es gibt recht üppige Zuschüsse von den Arbeitgebern.

Zum Weiterlesen:

4 Kommentare:

  1. Habe ich gleich Unterschrieben! ;)

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  2. yo, ich ebenfalls. Wäre weltklasse, wenn das durchginge!

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  3. Ein höherer Freistellungsauftrag, wäre natürlich auch schonmal ein guter Anfang.

    Dieser wird ja regelmäßig verringert (Inflationsausgleich sieht anders aus)

    801 € sind mit jedem Jahr immer weniger Wert!

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  4. Super Sache! Ich habe auch unterschrieben und hoffe, dass die Werbetrommel weiter läuft.

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