Ähnlich wie
Japan droht auch Europa weiterhin eine wirtschaftlich herausfordernde Zeit und statt Inflation geht die größere Bedrohung von einer Deflation aus. Wenn die großen Notenbanken dieser Welt die Finanzmärkte bereits seit Jahren mit billigem Geld fluten und dann die offizielle Inflationsrate um 2% schwankt, kann der Inflationsdruck nicht allzu groß sein. Dennoch haben die meisten Leute - gerade auch in Deutschland - Furcht vor einer möglichen Inflation.
An dieser Stelle möchte ich nicht Pro und Contra oder die Auswirkung einer möglichen Inflation besprechen, sondern einige handfeste Indikatoren vorstellen, mit denen Sie jederzeit überprüfen können, ob tatsächlich "Inflationsdruck" herrscht.
Preissteigerungsrate
Die einfachste Möglichkeit die aktuelle Entwicklung einer möglichen Inflation zu verfolgen, ist der Verlauf der Preissteigerungsrate. Nach der Erholungsphase der Finanzkrise - damals gab es kurzzeitig mit einem Wert von weniger als 0% echte Deflation - stieg der Consumer Price Index der Eurozone vorübergehend auf 3%, um nun wieder auf 2% zurückzufallen.
Verbraucherpreisindex Deutschland
Der langfristige Verbraucherpreisindex von Deutschland zeigt seit fast 20 Jahren einen Seitwärtstrend. Mit größeren Ausschlägen während und kurz nach der Finanzkrise schwankt der Wert um 2%. Zuletzt ist der Verbraucherpreisindex in Deutschland wieder unter 2% gesunken und eine merklich Aufwärtsdynamik ist derzeit nicht zu erkennen.
Umlaufrendite Deutschland
Die Umlaufrendite ist die mittlere Rendite sämtlicher im Umlauf befindlicher Anleihen bester Bonität (Bundesanleihen) und ist ein Spiegel des Zinsniveaus am Kapitalmarkt. Die Umlaufrendite ist seit 2008 von 4% bis zum Jahr 2012 auf 1% gefallen. Werte unter der aktuellen Inflationsrate sind ein Symptom der
finanziellen Repression.
EURIBOR (12 Monate)
Der EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate) ist der Zinssatz für Termingelder in Euro und ist zudem Verhandlungsbasis von kurzfristigen Krediten. Beim Ausbruch der Finanzkrise lag dieser Wert für 12-monatliche Laufzeiten über 5% und liegt nun Anfang 2013 bei Werten unter 1%.
10-Year Treasury USA
Schauen wir einmal über den Tellerrand von Deutschland und der Eurozone hinaus. Ein guter Indikator für den Inflationsdruck der westlichen
Industriestaaten ist das Zinsniveau 10 jähriger US-Staatsanleihen. Auch hier sieht man sehr schon, dass das Niveau von 2008 bis 2012 deutlich abgesunken ist.
Goldpreis (USD)
Der Goldpreis ist seit der Finanzkrise - wahrscheinlich in Erwartung einer kräftigen Inflation - bis Mitte 2011 deutlich angestiegen. Seit dieser Zeit bewegt sich der
Goldpreis eher seitwärts mit einem leichten Abwärtston. Offenbar sind mittlerweile auch die Goldinvestoren nicht mehr so überzeugt, dass eine galoppierende Inflation die größte Gefahr darstellt.
Je mehr Indikatoren des
Inflationsbarometers einen Aufwärtstrend aufweisen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen Zunahme der Inflation. Wenn allerdings die Indikatoren eher seitwärts oder abwärts gerichtet sind, ist eine nachhaltig hohe Inflationsrate kein Thema. Im Gegenteil droht bei fallenden Indikatoren eher Deflation.
Zum Weiterlesen:
Einfach in Dividenden Growth Werte investieren, die jedes Jahr ihre Dividendenausschüttungen anheben und man aus 4% beim Initial Investment in 5 bis 10 Jahren bereits 8% Dividendenrendite p.a. hat. http://finanzielle-freiheit-dividende-blog.de/
AntwortenLöschenDie offizielle Inflationsrate für Februar 2013 lag im Euroraum bei 1,8%, in Deutschland bei 1,5%.
AntwortenLöschenDiese Werte deuten bei der dauerhaften Niedrigzinspolitik der EZB überhaupt gar nicht auf eine zunehmende Inflationsgefahr hin.
Hallo Lars,
AntwortenLöschenich habe Deine Seiten und den Blog heute entdeckt und bin nun seit 2 Stunden hier schon unterwegs...Kompliment! Ich kann mir die Intensität und Zeiträume der Recherche vorstellen, die nötig waren, um das alles zur Verfügung zu stellen - kostenlos, wohlgemerkt.
Ich habe gleich eins Deiner Produkte gekauft...
Große Klasse, vielen Dank
Martin aus Berlin