Freitag, 16. Januar 2015

Finanzangelegenheiten online verwalten - Sicheres Banking mit einer Online-Banking-Software

Beitrag von von Alexander Wittmann

Heutzutage bieten die meisten Banken ihren Kunden bereits eine mehr oder weniger rudimentäre Browsersoftware für das Online-Banking. Zwar wurden diese in Hinsicht auf ihre Funktionen in den letzten Jahren stark verbessert, wer jedoch eine halbwegs ordentliche Finanzplanung durchführen oder auch nur seine Umsätze kontrollieren möchte, wird hier weitgehend im Regen stehen gelassen. Denn Anbieter wie zum Beispiel die Postbank erlauben eine Rückschau nur für maximal 90 Tage. Daten, die weiter zurückliegen, müssen umständlich über Kontoauszüge nachgeschaut werden.

Hier kommt die Finanz-Software ins Spiel. Im Kern handelt es sich dabei um eine Kombination aus einer Client-Software, mit dessen Hilfe sich gleich mehrere Konten verwalten lassen und einem Statistikprogramm, das - falls gewünscht - detailliert und minutiös mitschreibt, wofür man sein hart erarbeitetes Geld denn ausgibt. Zumindest in diesem Punkt ähnelt die Software den virtuellen Haushaltsbüchern, ist aber spezialisierter auf den Finanzverkehr zugeschnitten. Ein zweiter Vorteil ist der leicht gesteigerte Sicherheitsaspekt. Zwar gibt es eigentlich keine Banken mehr, die Überweisungen nicht mindestens über eine sogenannten "Zwei-Faktor-Authentifizierung" abwickeln, jedoch sind gerade die Browserdienste oft das Ziel von Hackern und per E-Mail verbreitete Phishing-Seiten sind ein zusätzliches Risiko.

Wie funktioniert die Online-Banking-Software und welche gibt es?
Prinzipiell ähnelt die Bedienung einer Online-Banking-Software den heutigen Browserapps der Banken. Einloggen kann man sich wie gewohnt je nach Bank per Benutzername/Kontonummer und PIN/Passwort, allerdings funktioniert das Programm gleich mit mehreren Banken, sodass ein Wechsel zwischen Konten, Sparbüchern und Depots wesentlich schneller geht. Über den sogenannten "FinTS" (Financial Transaction Service) der Banken wird eine sichere Verbindung aufgebaut. Zudem kann je nach Programm eine weitere Abschirmung erfolgen, beispielsweise durch Softwareverschlüsselung der eingegebenen Daten oder den Einsatz einer Schlüsselkarte.

Freeware-Programme gibt es für das Online-Banking nur sehr wenige. Erwähnenswert ist aber "Hibiscus", das zwar einen veralteten Standard (HBCI) nutzt, ansonsten jedoch bei beinahe allen Funktionen mit der Bezahlsoftware mithalten kann. Wer auf der Suche nach Online-Banking Software ist, sollte sich einmal den ausführlichen Test auf netzsieger.de durchlesen. Hier wurde in einem unabhängigen Test "StarMoney" zum Sieger gekürt. Nutzer der Seite schwören jedoch auf "WISO Mein Geld", das mittlerweile in WISO Konto Online 2015 umbenannt wurde. Bei Starmoney konnten vor allem die hohe Sicherheit und die Hilfe bei der Umstellung auf das SEPA-Verfahren überzeugen. Insgesamt gab es 4,79 von 5 erreichbaren Punkten.

Mac-User haben es schwer
Während Nutzern von Windows eine durchaus akzeptable Auswahl verschiedener Online-Banking-Software bleibt, sieht das bei MacOS nicht ganz so rosig aus. Freeware-Programme gibt es hier wegen mangelnder Schnittstellen gar keine, für Verbraucher interessant ist allenfalls "MoneyMoney", während die Alternativen wie "Bank X Pro" gleich mit etwa 100 Euro zu Buche schlagen.

Fazit
Alleine wegen der Sicherheit und der umfangreichen Statistiken kann sich die Anschaffung einer Online-Banking-Software lohnen. Besonders Windows-Nutzer haben hier eine insgesamt gute Auswahl verschiedener Programme, wobei sich die Features insgesamt nur wenig voneinander unterscheiden. Prinzipiell eignet sich die Software für Jedermann. Wer allerdings nur ein Konto besitzt oder wem die Kontoauszüge seiner Bank als Finanzplanung ausreichen, darf aber die Browsersoftware seiner Bank weiter nutzen.

Zum Weiterlesen:

4 Kommentare:

  1. Ich nutze unter Linux Kmymoney in seiner aktuellen Version. Soweit ich weiß ist dieses Program auch für Windows und evt. sogar für den Mac zu haben. Es handelt sich hier um freie Software (aus dem Sicherheitsblickwinkel bevorzuge ich freie Software, bei der auch der Quellcode offen liegt und jeder prinzipiell überprüfen kann, was das Programm genau tut und ob versteckte Sicherheitslücken vorhanden sind), die ebendfalls kostenlos ist. Momentan ist es darüber leider noch nicht möglich online-Überweisungen zu tätigen, doch es bietet als Haushaltsbuch und für die Verwaltung von Investments sehr viele Möglichkeiten (z.B. online Kurs-Updates von allen möglichen Finanzprodukten). Außerdem kann man in übersichtlichen Reports, auch genau sehen, wofür man so Geld ausgibt, woher die Einnahmen kommen, wie die Performance von Finanzprodukten aussieht etc. Hier noch ein Link: https://kmymoney.org/index.php

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  2. Ich benutze seit Jahren die Kombination aus Hibiscus und einer LibreOffice Tabelle. Mit der Export und Import-Funktion hat man eine tolle Übersicht und Statisiken+OnlineBanking. Theoretisch ist das Programm zwar kostenlos, ich spende dem Entwickler jedoch monatlich 2 Euro. Ohne Hibiscus wäre mein Vermögensaufbau komplizierter - auch da ich aus diversen Gründen (Sicherheit, Flexibilität, beruflich bedingt) Linux nutze.

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  3. Es soll keine kostenlose Software für den Mac geben?

    Nutze seit vielen Jahren Pecunia zur automatischen kategorisierung meiner Umsätze und bin sehr zufrieden.

    http://www.pecuniabanking.de/

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  4. Hallo,

    der Gastbeitrag scheint mir etwas schlecht recherchiert worden sein. Es haben sich mehrere Fehler, die Hibiscus betreffen eingeschlichen:

    "Erwähnenswert ist aber "Hibiscus", das zwar einen veralteten Standard (HBCI) [...]"
    Hisbiscus unterstützt schon seit Jahren FinTS 3.0, anders wäre z. Bsp. bei comdirect gar keine Verbindung möglich, da nur noch FinTS unterstützt wird.

    "Während Nutzern von Windows eine durchaus akzeptable Auswahl verschiedener Online-Banking-Software bleibt, sieht das bei MacOS nicht ganz so rosig aus."
    Das ist ebenfalls nicht korrekt, da das zuvor gelobte Hibiscus in Java entwickelt ist und dadurch auf allen Betriebssystemen läuft, inklusive Linux und OS X. Ich habe es selbst auf beiden Systemen im Einsatz.

    Dann möchte ich noch anmerken, dass mir die Auflistung zu unvollständig. Neben dem Desktop gibt es auch auf Android und iOS brauchbare Apps für Kontoverwaltung. Auf iOS kann ich Outbank empfehlen.

    Viele Grüße,
    Jan

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