Montag, 17. Juni 2013

Wenn viel getrunken, geraucht und konsumiert wird, ist dies ein Grund zur Freude

Wer ein wenig auf sein Geld achtet und versucht unnötige Ausgaben zu vermeiden, wird bald einiges an Ersparnissen zusammen haben. Wenn man gleichzeitig sieht wie andere Leute quasi in Saus und Braus leben, erfasst einen wahrscheinlich eine Mischung aus Erstaunen und Mitleid. Aber es ist im Gegenteil ein Grund zur Freude, wenn unsere Mitmenschen reichlich Geld für den Konsum ausgeben und viel essen, trinken und rauchen. Denn die Konsumenten empfinden dabei ein Glücksgefühl und die Investoren freuen sich gleichzeitig über die nächste Dividendenzahlung.



Hier auf diesem Blog habe ich schon häufig darüber geschrieben, das eigene Geld zusammenzuhalten und dauerhaft unter seinen Verhältnissen zu leben. Das gilt auch weiterhin, denn nur wenn man Kapital zum Investieren hat, kann langfristig Vermögen aufbaut werden. Ok, es geht auch mit einer erfolgreichen Unternehmensgründung. In diesem Fall machen sogar vorübergehende Schulden Sinn, um eine eigene Firma zum Laufen zu bringen. Aber wer sich das nicht zutraut oder es nicht schafft, dem bleibt die zwar langwierige, aber dafür systematische Methode Geld zur Seite zu legen und damit langfristig erfolgreich Vermögen aufzubauen.

Wenn dieses Vorgehen die gesamte Menschheit tun würde, wäre eine Investition in Konsum-Aktien weit weniger erfolgreich. Doch dies ist sehr unwahrscheinlich bis ausgeschlossen. Der Großteil unserer Mitmenschen denkt nicht ans Sparen und verprasst das verfügbare Geld nach Herzenslust. Da wird in Restaurants geschlemmt, teurer Kaffee bei Starbucks getrunken, daheim muss es natürlich auch Nespresso, statt Filter-Kaffee sein, in Kneipen oder Biergärten wird getrunken und geraucht bis nichts mehr geht, fleißig Auto gefahren, und dies selbst in Innenstädten mit nur wenigen kostenlosen Parkmöglichkeiten, dafür aber öffentlichen Verkehrsmitteln.

Ich schüttel jedenfalls nicht den Kopf über Leute in meinem Umfeld, die sich an einem derartigen Lebensstil erfreuen. Im Gegenteil freue ich mich darüber, wenn sie sich toll und "cool" fühlen. Genau diese Mitmenschen sind es, die bei Unternehmen von Konsumgütern die Kasse klingeln lassen und die Gewinne werden als Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet. Wir Börsianer profitieren vom Lebensstil der Mehrheit oder anders ausgedrückt, ein kleiner Teil der ungehemmten Ausgaben von konsumfreudigen Mitbürgern landet als Dividende in unser eigenes Portemonnaie.
Wer wirklich "cool" sein will, der kauft sich nicht ständig die allerneuesten Smart Phones oder Markenklamotten oder gibt sein Geld nicht für sonstiges nutzloses Zeug aus. Stattdessen investiert er lieber seine Ersparnisse in Aktien von Unternehmen, die dem Großteil der Menschen erst diese Konsum-Laune ermöglichen.

Hier einige Beispiele (keine Kaufempfehlung!), von denen einige Unternehmen sogar zu den Dividenden-Aristokraten zählen.
  • Starbucks (ISIN US8552441094)
  • Samsung Electronics (ISIN US7960508882)
  • Apple (ISIN US0378331005)
  • Philip Morris (ISIN US7181721090)
  • British American Tobacco (ISIN GB0002875804)
  • McDonald's (ISIN US5801351017)
  • Coca Cola (ISIN US1912161007)
  • Gerry Weber International (ISIN DE0003304101)
  • Hugo Boss (ISIN: DE000A1PHFF7)
  • Bayerische Motoren Werke (ISIN DE0005190037)
  • Daimler (ISIN DE0007100000)
  • Procter & Gamble (ISIN US7427181091)
  • Deutsche EuroShop (ISIN DE0007480204)

Ein anderes prominentes Beispiel ist die wöchentliche Fußball-Bundesliga. Dort verbringen Millionen von Menschen in Stadien oder vor dem Fernseher, um pro Spiel 22 Millionären beim Spielen zuzuschauen. Abgesehen davon, dass dort Produkte von den eben genannten Unternehmen konsumiert werden, gibt es für Investoren auch die Möglichkeit direkt am Geschäft teilzuhaben. So könnte man prüfen, ob Aktien von Bezahlsendern (aktuell: Sky Deutschland (ISIN: DE000SKYD000)), von Borussia Dortmund (ISIN: DE0005493092) oder die Anleihe von Schalke 04 (ISIN: DE000A1ML4T7) in Frage kommen.

A propos Fernsehen und Unterhaltung, offenbar begeistern Sendungen wie "Germany's Next Topmodel" oder "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) Millionen von Menschen in Deutschland. Um sich dabei an den Gewinnen zu beteiligen, könnte man sich die Aktien der RTL Group (ISIN: LU0061462528) oder ProSiebenSat.1 Media (ISIN: DE0007771172) genauer anschauen, die beide zudem eine recht ordentliche Dividende von 4 bis 5% p.a. zahlen.

Zum Weiterlesen:

5 Kommentare:

  1. Warum investiert man? Um später mehr Konsumieren zu können!

    Konsum ist nichts schlechtes oder gutes, es kommt immer auf das Maß an.

    Ich habe unter anderem in meinem ETF Depot den MSCI World und den MSCI Emerging Markets.
    Bei iShares bedeutet das momentan 2.094 Unternehmen aus 46 Ländern!

    Es ist unmöglich Geld auszugeben ohne, dass ein Unternehmen direkt oder indirekt davon profitiert!
    Und wen es wieder einen Kinofilm, Buch, Elektronik Artikel einen unglaublichen Boom auslöst freut man sich einfach mit!

    Dadurch muss man sich einfach reich fühlen! :)
    Egal wie hoch der Ausschüttungsbetrag ist

    Von daher freue ich mich über jeden einzelnen Kauf auf dieser Welt :D :D :D


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  2. Und es geht ja noch weiter: Das maßlose Konsumieren macht die Leute dick und krank. Deshalb halten wir auch Pharmaaktien, die davon profitieren. Das ist zwar alles etwas zynisch, aber wenn die Welt nun mal ist wie ist, muss man das Beste daraus machen.
    Besonders krisenfest sind deshalb Aktien, deren Produkte Suchtpotential haben: Cola, Fettes und Süßes, Tabak, Alkohol, Kaffee, Elektronik. Die dazu passenden Merktführer sind leicht zu ermitteln bzw. ind bereits oben genannt.

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    1. Ich habe auf meinen Finanz Blog aktuell ein paar Kosum Dividenden Aristokraten aufgelistet.

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  3. @Felix Meier, deshalb werden die Leute auch immer älter und waren nie so gesund wie heute.
    Was bedeutet, Krankenhauskonzerne und Medizintechnikunternehmen zu beobachten, vielmehr deren Aktien.

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  4. Statt ein Apple-Produkt zu kaufen, lang ich lieber bei der Aktie zu - da hab ich mehr davon und kann vom Konsum anderer profitieren :-)

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