Freitag, 10. Juni 2016

Der Aufbau von passivem Einkommen neben dem Hauptberuf - Artikelserie: Jahr 1

Passives Einkommen, das funktioniert nicht. Was ist denn überhaupt passives Einkommen? Wie passiv ist das Einkommen wirklich? Wie realistisch ist es solch einen passiven Geldfluss neben seiner Hauptarbeit zu errichten? So oder so ähnlich sind die Aussagen und Fragen, die mir gestellt werden, wenn ich meine Visitenkarte abgebe oder nachdem jemand meine Webseiten gesehen hat. Aus diesem Grund möchte ich eine mehrteilige Artikelserie beginnen, bei der ich ein Beispiel einer Dame mittleren Alters skizziere. Diese Frau existiert nicht wirklich oder ich bin ihr noch nicht begegnet. ;-) Jedoch sind die Bausteine für den Weg, den unsere Beispielfrau Sabine geht, entweder direkt meine Erfahrung oder es sind Erfahrungen anderer Menschen, bei denen ich mich über die Echtheit selbst überzeugen konnte. Sie sind also nicht aus der Luft gegriffen, jedoch idealisiert, weil ich hier zum Beispiel steuerliche Aspekte nicht berücksichtige, um den Blick auf des Wesentliche nicht zu erschweren. Verfolgen Sie in den nächsten Teilen der Serie mit, wie Sabine neben einem Vollzeitjob passives Einkommen aufbaut.

Zuerst müssen noch einige Grundannahmen getroffen werden. Ein mittleres monatliches Bruttogehalt in Deutschland betrug im Jahr 2015 ca. 41.000 Euro jährlich. Das entspricht etwa 2.000 Euro netto monatlich.
Leser von Finanz-Blogs verdienen häufig etwas mehr, also unterstelle ich ein mittleres monatliches Netto-Gehalt von 2.500 Euro. Diese Leser sind ambitioniert und möchten 20 Prozent ihrer monatlichen Netto-Einkünfte sparen, also 500 Euro pro Monat.

Natürlich sind dies Mittelwerte und Abschätzungen. Beim Finanzcoaching habe ich Kunden gehabt, die wesentlich höhere monatliche Einkünfte erhielten, aber auch einige, die ein geringeres monatliches Einkommen zur Verfügung hatten. Auch die persönlichen Umstände, ob Single, zwei zusammenlebende Personen jeweils mit Einkünften, Familie mit zwei oder nur einem Erwerbstätigen sind individuell unterschiedlich und eigentlich könnte ich hier ohne weiteres fünf Berechnungen anstellen. Aber ich möchte es mit diesem Beispiel - einer Frau namens Sabine - mit einem monatlichen Verdienst von 2.500 Euro und eine Sparrate von 500 Euro monatlich berechnen.

Das erste Jahr zum Aufbau eines passiven Einkommens

Fassen wir den Verdienst von Sabine im ersten Monat des ersten Jahres zusammen:
Einkünfte Hauptberuf: 2.500 Euro
sonstige Einkünfte: 0 Euro
Einkünfte gesamt: 2.500 Euro

Schritt 1: Nutzen des Kapitalmarktes
Sabine hat bislang bereits Rücklagen gebildet, um ein Geldpolster für einige Monate zu haben, falls etwas unvorhergesehenes passiert. Gleichzeitig hat sie im Laufe der Jahre Ersparnisse von 50.000 Euro ansammeln können, welche auf dem Tagesgeldkonto liegt.
Sie weiß, dass später die gesetzliche Rentenzahlung weniger als die Hälfte ihres bisherigen Netto-Gehaltes bringt. Sie hat neulich im Netz Artikel gefunden, die erläutert haben, dass bei einer langfristigen Anlage in Aktien von mindestens 10 bis 20 Jahren der Zinseszins-Effekt einen enormen Vermögensaufbau bedeutet. Also beschließt sie nun endlich ihre Ersparnisse richtig anzulegen und dafür auch den Aktienmarkt zu nutzen.



Sabine hat bislang jedoch noch keine Erfahrung an der Börse Geld anzulegen. Gleichzeitig hört sie aus den Erfahrungsberichten von Bekannten, Freunden und Arbeitskollegen, dass Anfängerfehler an der Börse schnell ein Lehrgeld in vierstelliger Euro-Höhe bedeuten. Sie hört vom Kauf einzelner Aktien für 1.500 Euro, die erst nach einem Wertverlust von 75 Prozent wieder abgestoßen wurden. Oder dass jemand sein Geld ausschließlich in Aktien angelegt hat und er bei einem Crash die nervliche Belastung nach einer Halbierung des Wertpapierdepots nicht mehr ausgehalten hat und mit 50 Prozent Verlust alles verkauft hat. Wieder andere haben von einem Berater Finanzprodukte erhalten, die mit recht hohen Gebühren verbunden waren.

Diese typischen Anfängerfehler will Sabine von vorneherein vermeiden und beschließt den Onlinekurs Aktien Akademie zu buchen. Sie rechnet für sich aus, dass sie den einmaligen Kaufpreis schnell wieder eingespielt hat, wenn sie neben dem Auslassen von Anlagefehlern auch gleich zu hohe Kosten bei Investmentprodukte vermeidet.
Nach einem Jahr sind aus dem Anfangskapital und den monatlichen Sparraten 56.000 Euro zusammengekommen, die sie nun systematisch anlegt. Am Ende des ersten Jahres hat Sabine bereits 36.000 Euro angelegt, was ihr bereits durchschnittlich 80 Euro pro Monat an Zins- und Dividendeneinkünften bringt.
Die Größenordnung von Dividendenzahlungen haben wir im Artikel "Größenordnung der monatlichen Ertragsrendite" besprochen. Unsere Frau hier nutzt neben dem Aktienmarkt auch andere Anlageklassen, daher der etwas defensivere monatliche Ertrag.



Schritt 2: Sie bringt ihr Hobby zu Papier
Unsere motivierte Sabine hat sich im Laufe des Jahres durch Lesen, Ausprobieren und dem Austausch mit Gleichgesinnten ein gehöriges Wissen in Ihrem Hobby angeeignet. Sie beschließt nun ihr Wissen und ihre Erfahrung auch anderen gut erklärt und strukturiert mitzuteilen, in dem Sie ein eBook schreibt.
Aus Erfahrung kann ich bestätigen, dass neben einer vollen Berufstätigkeit ein Buch zu schreiben etwa 3 bis 6 Monate benötigt. Dafür geht der eine oder andere Abend und Wochenend-Tag drauf. Heutzutage ist ein Autor nicht mehr auf einen Verlag angewiesen. Es reicht ein Word-Dokument und ein Cover, welche man bei Amazon hochlädt. Eine Beschreibung, wie so etwas grundsätzlich funktioniert, habe ich im Artikel "Ein eigenes eBook verfassen und verkaufen" erläutert. Auch Amazon selbst gibt eine ausführliche Anleitung zur Buchveröffentlichung.
Natürlich muss man zuerst sein veröffentlichtes Buch selbst bewerben. Ist der Verkauf jedoch erst einmal in Gang gekommen, greift die Vermarktungsstrategie von Amazon und es wird fast zum Selbstläufer. Wer ein Produkt bei Amazon gekauft hat, kennt sicher die Formulierung: Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch...
Das ist eine exzellente Marketingstrategie, die in der Praxis auch wirklich funktioniert. Wenn ein Autor es schafft, dass sein Buch unter anderen prominenten Büchern gelistet wird, wird es zum selbst erhaltenden Verkaufssystem. Als Beispiel dafür zeigt der folgende Screenshot wie mein eBook "Wohlstand durch Aktien" unter einem Buch des prominenten Erfolgs-Coach Bodo Schäfer angeboten wird.


Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn das eigene Buch in einer Reihe mit Büchern von Tony Robbins, Robert Kiyosaki oder André Kostolany erscheint ;-) Mir geht es an dieser Stelle jedoch darum, dass es für jeden möglich ist ein Buch zu veröffentlichen und dass die Marketingstrategie vom weltgrößten Onlineshop Amazon wirklich funktioniert.

Zurück zu Sabine. Sie hat ihr eBook nach fast einem halben Jahr veröffentlicht und erhält auf diese Weise 100 Euro monatlich an Tantiemen.

3. Schritt: Sie schaut nach Nebeneinkünften
In der zweiten Hälfte des Jahres wird Sabine auf ein Angebot aufmerksam, welches ihr gefällt. Sie kauft das Produkt und ist von der Qualität überzeugt. Das Produkt wird über einen Strukturvertrieb verkauft und Sabine kann in diesem Network-Marketing-Unternehmen selbst als Verkäuferin agieren. Der übliche Einstieg in ein Multi-Level-Marketing-Unternehmen erfolgt nebenberuflich. Sabine schreibt ja nun nicht mehr an ihrem eBook und hat am Abend und am Wochenende ein paar Stunden Zeit sich darin einzuarbeiten. Jetzt im ersten Jahr fließen darüber aber noch keine Gelder.

Fassen wir den Verdienst von Sabine im letzten Monat des ersten Jahres zusammen:
Einkünfte Hauptberuf: 2.500 Euro
Einkünfte Kapitalerträge: 80 Euro
Einkünfte eBook: 100 Euro
Einkünfte gesamt: 2.680 Euro

Das war der erste Teil der Artikelserie der Aufbau von passivem Einkommen neben dem Hauptberuf. Im nächsten Teil erfahren Sie, wie Sabine nach dem durchaus schon erfolgreichen ersten Jahr im zweiten Jahr weiter durchstartet. Hier noch einmal die Serie in der Übersicht:
Aufbau passives Einkommen - Jahr 1
Aufbau passives Einkommen - Jahr 2
Aufbau passives Einkommen - Jahr 3

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Zum Weiterlesen:

3 Kommentare:

  1. Sehr theoretisch. Wie bei dieser ganzen Betrachtung mit den in den Ballungsräumen vielerorts steigenden Wohnkosten umgehen? Ignorieren? Weit weg ziehen und das Geld dann für Sprit verballern? Diese Kosten knabbern immer gewaltiger am Budget. Bei vielen Leuten. Da hilft auch ein Nebeneinkommen nicht.

    Steve

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  2. Die Wohnungskosten sind in der Tat ein brandaktuelles Thema. Das scheint in diesem Blog, warum auch immer aber eine sehr untergeordnete Rolle bei finanziellen Betrachtungen zu spielen. Aber aus meiner Sicht stehen wir ohnehin vor einem großen Crash. Die Märkte sind sehr unsicher. Mein Vorschlag für ein aktuelles Thema in diesem Blog wär das Thema steigende Wohnkosten. Gruß Ralf

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  3. Vielen Dank für die Kommentare. Aus meiner Sicht sollten sämtliche hier genannten Gründe Motivation genug sein, um den Aufbau eines passiven Einkommens im eigenen Leben hoch zu priorisieren. Wie im Artikel schon angesprochen, sind alle erwähnten Möglichkeiten nicht aus der Luft gegriffen, sondern sehr real. Natürlich muss man dafür zunächst einmal etwas tun, bevor Geld fließt.

    Ein Artikel über steigende Wohnkosten habe ich mir notiert. Die Frage, die sich mir stellt, ist was der Artikel letztendlich aussagen soll? Darüber berichten, wo die Preise am wenigsten stark steigen oder sogar fallen? Oder was als Handlungsvorschlag herauskommen soll?

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