Freitag, 3. Juni 2016

Aktien-ETFs aus aller Welt – Artikelserie Abschluss 6c - Regionales Welt-Portfolio und Fazit

Im Kapitel 6a der Artikelserie Aktien-ETFs aus aller Welt haben wir uns einige grundsätzliche Voraussetzungen angeschaut, um eigenständig ein Weltportfolio aufzubauen. Im Teil 6b haben wir die einfachsten Möglichkeiten besprochen, wie ein Privatanleger ein globales Aktien-Depot zusammenstellen kann. In diesem letzten Teil 6c erhalten Sie Vorschläge, um die Depot-Aufteilung mit Aktien-ETFs noch etwas individueller zu gestalten und wir ziehen ein Fazit.

Artikel wurde von Chris verfasst

Welt-Portfolio mit regionalen Aktien-ETFs

Ein mögliches Regionen-Portfolio, welches ETFs aus den vier großen Welt-Bereichen Nordamerika, Europa, Asien/Pazifik und Schwellenländer umfassend könnte beispielsweise so aussehen:

- 30 % MSCI North America   (oder S&P 500 bzw. MSCI USA)
- 25 % MSCI Europe oder STOXX Europe 600
- 15 % MSCI Pacific  (oder 7,5 % MSCI Japan und 7,5 % MSCI Pacific ex Japan)
- 30 % MSCI Emerging Markets

Weitere Beispiele finden Sie auf der Seite "einfaches Weltportfolio zum selbst zusammenstellen".
Wie gesagt, es geht dabei weniger um die exakten Prozentangaben, die sind nur zur Verdeutlichung als ein mögliches Beispiel mit aufgezeigt. Genauso gut könnte man auch alle Regionen einfach gleich gewichten (jeweils 25 Prozent). Was am Ende die "beste" Verteilung gewesen sein wird, weiß noch niemand. Aber mit welcher Verteilung Sie sich am ehesten wohlfühlen (und auch vom Management-Aufwand am vernünftigsten umsetzen können), wissen nur Sie selbst. Wichtig ist vielmehr, dass eine einmal festgelegte Verteilung auch langfristig eingehalten wird, dass heißt bei großen Verschiebungen konsequent zu rebalancen. Nur so profitiert man überhaupt vom Nutzen einer komplizierteren Aufteilung, um durch die unterschiedliche Wirtschaftsentwicklung der einzelnen Regionen untereinander wieder antizyklisch ausgleichen zu können. Dabei ist wichtig, gerade bei noch kleinen Depots, auch auf die Gebühren bei den Transaktionen zu achten, und nicht zu kleine Beträge hin und her zu schieben. So sollte dazu, um bei Verkäufen anfallende Steuern  zu vermeiden, das Rebalancing wenn möglich lieber zuerst nur mit gezielten Nachkäufen der jeweils am stärksten gefallenen Positionen durchgeführt werden.



Besonderheiten der ETFs in den Artikeln der Serie

Die entsprechenden ETF-Produkte zu den vorgestellten Indizes stehen in der Artikelserie, wo auch noch die besonderen Eigenheiten der Regionen weiter erläutert werden. So ist der Kanada-Anteil im MSCI North America eigentlich so klein, dass es auch (aufgrund der größeren Produktauswahl und geringeren Kosten) Sinn machen kann, gleich nur auf einen der großen US-Indizes zu setzen. Für Europa sind der MSCI Europe und der STOXX Europe 600 eigentlich fast gleich gut empfehlenswert. Auch wenn ich im allgemeinen von zu vielen zu kleinen Positionen abrate, ist es doch für den MSCI Pacific aufgrund des Produktmangels eine Überlegung wert, lieber eine weitere Aufteilung in MSCI Japan und Pacific ex Japan vorzunehmen. Und auch wenn man die Schwellenländer als ziemlich uneinheitliche Gruppe noch weiter in ihre eigenen Sub-Regionen aufteilen könnte, ist dazu das Produktangebot noch nicht ausgereift genug, so dass auch hier wieder der große Gesamt-ETF für die meisten Privatanleger erst mal eine ausreichende und unkomplizierte Lösung bietet.

Da es sich hier natürlich hauptsächlich um einen Artikel für Einsteiger handelt, sind dabei weitere "Spezialisierungen" wie Value- oder Smallcap-Varianten erst mal noch eher vernachlässigbar. Es geht um den grundlegenden Aufbau eines für jeden geeigneten Basis-Portfolios. Wer danach noch mehr verfeinern will, findet dazu auch auf dieser Seite viele ergänzende Artikel, die einige interessante Produkte vorstellen, um das Kern-Portfolio weiter mit selbst gesetzten Schwerpunkten abzurunden. Genauso kann man sich später auch mit Rohstoff-Komponenten oder Immobilien beschäftigen, aber für den Anfang ist dies weniger wichtig. Zuviel neues Diversifikationspotential sollte man sich durch das Hinzufügen solch weiterer kleiner Positionen darin auch nicht erhoffen, und überhaupt sind ja auch schon in den "normalen" Aktienindizes viele Rohstoff- und Immobilienunternehmen enthalten, mit denen man also bereits einen indirekten Zugang in diesem Bereich hat.

Fazit

Mit diesem Artikel dürfte nun jeder Anfänger genug Informationen vermittelt bekommen haben, um mit dem Start seines eigenen Welt-Depots selbst beginnen zu können. Wem das trotzdem zu schnell ging, und wer erst noch wissen will, was ETFs überhaupt sind und wie man sie bei einem Broker ordert, kann ich empfehlen, sich auch ein tiefergreifendes Buch zu diesem Thema in aller Ruhe durchzulesen. Denn das wichtigste bei einer erfolgreichen langfristigen Anlage sind noch nicht mal die Produkte oder die technische Umsetzung an sich, sondern die psychologische Einstellung dahinter, mit der Sie ihr begegnen. Börse bedeutet für die meisten Menschen zu oft leider immer noch entweder nur gierige Selbstüberschätzung oder übertriebene Verlustangst. Befreien Sie sich möglichst von solchen falschen Vorstellungen und entwickeln Sie ein funktionales Verhältnis zu Ihrer Geldanlage, indem Sie realistisch Chancen und Risiken einzuschätzen lernen. Der Weg dahin wird vielleicht nicht immer so einfach sein, aber es lohnt sich auf jeden Fall, ihn zu gehen.

Ich weiß, am Anfang ist der Start eines neuen Depots noch mit viel Aufregung und Nervosität verbunden. Man will ja nichts falsch machen, und schaut viel zu oft auf die aktuellen Börsennachrichten. Wenn aber der Einstieg endlich geschafft ist, gewöhnt man sich auch ganz schnell daran, sein Portfolio mit der nötigen Routine und Souveränität zu behandeln. Die zweiten Orders gehen viel leichter von der Hand als die ersten, und der Depotwert muss dann auch nur aller paar Wochen mal gecheckt werden. Am Ende ist eine langfristige Buy&Hold Anlage sogar eine recht "langweilige" Unternehmung, und genau so soll es ja auch eigentlich sein. Ist ein Portfolio einmal mit Welt-ETFs ausreichend vernünftig diversifiziert, muss auch nicht ständig die genaue Zusammenstellung hinterfragt und herumgedoktert werden. Entwickeln Sie eine langfristige Denkweise und halten Sie konsequent Ihren festgelegten Investitionsplan ein, um sich von den kurzfristigen Kursbewegungen nicht mehr aus der Ruhe bringen zu lassen.

Wie immer gilt natürlich auch hier, dass die Inhalte des Artikels nur meine persönliche Meinung sind, und nicht den Anspruch haben, die alleinige letzte Weisheit zu sein. Informieren Sie sich daher auch immer (gerade bei so verantwortungsvollen Themen wie der eigenen Kapitalanlage) bei mehreren unabhängigen Quellen, um so aus verschiedenen Ansichten abwägend eine vernünftig begründete Entscheidung treffen zu können. Konkrete Portfolio-Vorschläge können darüber hinaus auch gerne hier auf dieser Seite bei den "Leser-Depots" vorgestellt und besprochen werden.

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Das war der letzte Teil 6c der Serie "Aktien-ETFs aus aller Welt". Die gesamte Serie sieht folgendermaßen aus.
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