Montag, 29. Juni 2015

Zehn ETFs mit einer bevorstehenden großen Dividenden-Ausschüttung

Wer mehrere ausschüttende ETFs oder Einzel-Wertpapiere in seinem Depot hat, erhält über das gesamte Jahr hinweg passives Einkommen in Form von Zinsen und Dividenden. Dennoch verläuft die Dividenden-Auszahlung nicht gleichmäßig und besonders Dividenden-ETFs mit europäischen Aktien im Portfolio haben traditionell im Juli ihre höchste Ertragsausschüttung des gesamten Jahres. Das trifft auf viele iShares-ETFs zu, aber natürlich auch auf andere ETF-Anbieter.

Einige wenige ETFs zahlen den Zins- oder Dividendenertrag nur einmal jährlich, die deutliche Mehrheit bevorzugt vierteljährige Ausschüttungen. Der Vorteil der quartalsweisen Ertragszahlung besteht darin, statt einer großen Ausschüttung diese auf mehrere Zeitpunkte zu verteilen. Sollte man als Anleger diese Erträge gleich wieder reinvestieren, profitiert man sogar schon innerhalb eines Jahres ein bißchen vom Zinseseszins. Doch innerhalb eines Jahres ist dieser Effekt sehr gering und auch erst bei beträchtlichen Dividendenzahlungen zu bemerken.

Im Gegensatz zu anderen Ländern, ist es bei Unternehmen in den meisten europäischen Ländern üblich eine Gewinnausschüttung im Frühling oder Sommer vorzunehmen. Das ist der Zeitpunkt, wenn das vorherige Jahr bilanztechnisch abgeschlossen wurde und der Gewinn (oder Verlust) vor und nach Steuern ermittelt werden konnte.

Insofern fließen den europäischen ETF-Quartalszahlern gerade vor der Juli-Ausschüttung hohe Dividendenzahlungen zu.

Sofern es zum jeweiligen Wertpapier in der Vergangenheit bereits einen Artikel gegeben hat, ist dieser entsprechend verlinkt.



Bei folgenden ETFs steht damit fest - oder es ist quasi sicher - dass der Dividendenertrag im Jahr 2015 höher ausfällt als im Jahr 2014: SPDR S&P US Dividend Aristocrats ETF, iShares STOXX Global Select Dividend 100, iShares DIVDAX (DE) und iShares DOW JONES U.S. select dividend (DE).

Beim Daxplus Maximum Dividend ist der angegebene Wert eine defensive Schätzung. Denn in den letzten Jahren gab es keine Juli-Ausschüttung unter 4,5 Euro pro ETF-Anteil. Im letzten Jahr betrug der Auszahlungsbetrag 5,72 Euro. Da die deutschen Aktien-Konzerne in diesem Jahr insgesamt mehr Geld an Anleger ausschütteten, müsste dieser Wert eigentlich sogar noch etwas höher liegen.
Bei den anderen fünf ETFs hängt die Einstufung der Dividendenbilanz des gesamten Jahres an der noch ausstehenden Oktoberzahlung.

ETFs mit monatlicher Dividendenausschüttung wurden hier nicht berücksichtigt, da die Dividende eher wenig schwankt und somit oft kein eigentlicher Spitzenmonat vorhanden ist.

Diese 10 Wertpapiere sind lediglich eine Auswahl von Aktien- und Anleihen-ETFs mit einer bevorstehenden Ertragsauszahlung.
Mehrere Dutzend regelmäßig auszahlende ETFs finden Sie auf der Seite "Ausschüttungsrenditen von ETFs". Eine große Auswahl von rund 60 ausschüttenden ETFs mit ihren historischen Erträgen in Euro umgerechnet, ist auf der Seite ETF Rendite Premium erhältlich. Die Historie der jährlichen Ertrags-Rendite und Gesamt-Rendite reicht teilweise bis in das Jahr 2011 zurück.

Zum Weiterlesen:

14 Kommentare:

  1. danke für diesen hinweis. doofe frage: wenn ich 10000€ von diesen etfs kaufe, bis zum stichtag der dividenzahlung halte, bin ich dann berechtigt die volle jährliche dividende einzustreichen? theoretisch könnte ich ja dann die etfs danach wieder verkaufen. ich weiss, das ist entgegen der investment philosophie dieses blogs, aber interessiert mich dennoch. danke!

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  2. Die kannst du auch praktisch sofort nach der Dividendenzahlung verkaufen. Du hast dich aber anscheinend nicht über die Modalitäten eines solchen Ausschüttungstermins informiert. Der Preis eines Anteils eines ETF wird nämlich um den Ausschüttungsbetrag verringert (bei ausschüttenden ETF). Du kannst, nur mal so zum Überlegen, auch direkt nach der Ausschüttung kaufen, bekommst den Anteil um den Betrag der Ausschüttung vergünstigt und zahlst dann nicht mal Steuern darauf. Nachteil: Du bekommst die Ausschüttung nicht physisch.

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  3. Kaufen und verkaufen macht keinen Sinn. So wie mein Vorredner schreibt ist es. Eine Aktie und analog der ETF sinkt nach der Ausschüttung um genau den Betrag, da die Aktie bzw. der ETF nach den Ausschüttung ja genau den Betrag weniger Wert ist. Kaufe eine Aktie oder einen ETF und reinvestiere einfach die Dividende. Nur so gewinnt man langfristig.
    Getreu dem Motto: "Hin und her macht Tasche leer"

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  4. Ich habe auch zwei der ETFs in meinem Depot und reib' mir schon die Hände! :-D

    Viele Grüße
    Fräulein Zaster

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  5. Kann auch bestätigen, dass im Sommer-Bereich wohl die meisten/größten Ausschüttungen kommen.

    Da freu ich mich auch schon drauf, allein schon um mir die aktuellen Kursrücksetzer wieder etwas schmackhaft zu machen.

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  6. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  7. Hallo zusammen,
    im wertpapier-forum (hier sicher hinlänglich bekannt) werden Dividenden-ETFs reichlich gescholten.
    Hauptargumente sind dass "Falling Angel Problem", also dass Werte die kriseln mit Verlusten verkauft, die Erholungsphase dann aber nicht mitgemacht wird. Außerdem dass sie durch die transparente Strategie mittels Frontrunning ausgenutzt werden können.
    Wie ist eure Meinung? Mir wäre es eigentlich sympatischer nur eine Position statt einem Dutzend Einzelwerte im Depot zu haben, so dass ich mich um Rebalancing, Einzelbewertung, Diversifikation etc. nicht mehr kümmern muss...

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    1. Achja, ich sollte hinzufügen:
      Konkret habe ich den "iShares STOXX Global Select Dividend 100" im Auge.
      Leider zeigen die Charts ja bisher nur die guten Märkte der letzten Jahre. Wie sich der ETF in einer Krise wie 2008 oder gar 2000 verhalten würde, wer weiß...

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    2. Prinzipiell gilt immer, das es die eierlegende Wollmilchsau nicht gibt und für alles irgendwo Kompromisse gemacht werden müssen.

      Wird sich der ETF eventuell schlechter entwickeln als ein ausgewähltes Einzelaktien-Portfolio ? Ja vielleicht (aber man kann eben auch bei der Auswahl von Einzelaktien mächtig in die Hose greifen) - das ist dann eben als die oft erwähnte "Bequemlichkeitsgebühr" abzubuchen, die man dafür entrichtet, sich mit dem ganzen Kleinkram weniger beschäftigen zu müssen (man sieht doch überall, wie schwer sich manche Leute schon tun, EINEN etf auszuwählen - denen ist vllt eben noch weniger zuzumuten sich darüber hinaus mit 20-50 Einzelaktien zu beschäftigen. Auch wenns vllt ein paar prozent mehr Rendite bringt. Solang der ETF nicht der volle Rohrkrepierer ist und wenigstens eine vertretbare "Durchschnitts"Rendite bringt, ists ja immer noch besser als das Geld auf dem Konto versauern zu lassen.).

      Es gibt einige Dividenden-ETFs die schon länger, also auch vor der Finanzkrise, existieren und man mit dem allgemeinen Markt vergleichen kann. SPY und SDY zum Beispiel (also SP500 und US Aristocrats).

      Erstmal das "negative": Wunderdinge sind auch von Dividenden nicht zu erwarten. In der Krise ist der genauso runtergerauscht wie der normale SP. Dazu kam das der Divi-ETF vor dem Crash besonders vollgesaugt mit Finanzunternehmen war (weil die eben damals die beste Dividende zahlten) und dafür eben branchenbedingt besonders abgestraft wurde. Einige Anbieter haben daraus ihre Lehren gezogen und Einzel- bzw Sektor Caps installiert.

      "Positiv" ist zu sagen dass sich der Divi-ETF dann aber auch nach der Krise genauso wieder gut berappelt hat wie der allgemeine Markt. Auf TR-basis ist man mit Div-Strategien in der letzten Hausse ziemlich gut gefahren. Was aber auch wieder ein spezifischer Sonderfall damit zu tun hat -> aktuelles Niedrigzinsumfeld, weswegen Investoren mangels Income-Anlagealternativendruck verstärkt in die Divi-Werte gerammelt sind. Das wird nicht immer so sein, bzw kann sich auch wieder umdrehen (grad ist es ja auch so dass Divis schon mit Aufschlag überbewertet sind, anstatt dem sonst üblichen Value-Abschlag).

      Das Thema "Frontrunning" ist kein Sonderfall von Dividenden, sondern das bringt jeder Strategie-Fonds mit sich, der groß genug ist. Im allgemeinen sind (Divi-) ETFs noch nicht sooo ein großer Player am Markt, dass ich jetzt deswegen Schlaf verlieren würde. Wenn sich die HFT-Gauner halt hier und da dauernd ein paar Basispunkte wegscalpen wollen, herrje sollnse halt machen, dem Problem kann man generell nicht an der Börse entkommen.

      "Don't let the Perfect be the enemy of the Good". Ich denke, ein allgemeiner globaler ETF ist jedenfalls nicht der schlechteste Anfang für einen Neuling, um überhaupt erstmal einen Einstieg an der Börse zu bekommen. Mit der Zeit kann man sich dann immer noch weiter ausdifferenzieren. Es muss sogar NICHT mal immer unbedingt ein Dividenden-ETF sein, denn die Div-Strategie ist auch nicht für jeden Investor zu jeder Zeit die unbedingt passendste!

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    3. Danke für die ausführliche Antwort. Ich denke ich werde dann doch den bequemen Weg wählen und o.g ETF besparen, statt mir ein Einzelportfolio aufzubauen.

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    4. Kein Problem. Wobei ich das Thema "ETF oder Einzelaktien" wirklich nicht als entweder-oder verstanden haben will. Idealerweise sollte man sich auch als "bequemer" Fondsinvestor trotzdem noch, zumindest im Grundwissen, damit auseinandersetzen wie einzelne Unternehmen bewertet werden und was die Wirtschaft im allgemeinen so bewegt - denn der ETF besteht ja auch nur wieder aus einzelnen Firmen, deren kollektives auf-und-ab damit zusammenhängt und verstanden werden will.
      Ist am Anfang auch erstmal eine Geldfrage. Wenn man als Neuling wirklich nur wenig Kapital zur Verfügung hat (z.b. weniger als fünfstellig) ist es mir vom Gedanken her auch erstmal lieber dass in wenige (diversifizierte!) breite ETFs zu stecken anstatt in wenige undiversifizierte Einzelaktien zu konzentrieren. Mit mehr Geld (und natürlich dem Wissen, es auch richtig einzusetzen) hat man dann natürlich viel differenziertere Spezialisierungsmöglichkeiten.

      Auch wichtig: Warum ausgerechnet speziell der Dividenden-ETF ? Warum nicht ein "normaler" (und thesaurierender) World oder AC-ETF ? Je nach persönlicher Anlagesituation (z.b. grad auf den Einkommensstrom der Ausschüttungen besonders aus angewiesen, oder eben nicht, und noch jahrzehntelang ansparfähig) gibt es passendere Ansätze.

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  8. weis jemand warum der "DB x-trackers STOXX global select dividend 100" (ISIN: LU0292096186) dieses Jahr schon im Mai mit einer gefühlten 50% Dividende ausgeschüttet hat und ob man noch mit etwas Nachlag rechnen kann?
    wird dieser Fond auf halbjähliche Ausschüttung umgestellt?

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    1. Von der April-Ausschüttung war ich selbst überrascht. Ein Leser wies mich damals daraufhin.
      In den letzten Jahren erfolgte die Jahresausschüttung Ende Juli. Warten wir also noch ein paar Tage ab. Komplett kann die bisherige Zahlung aber noch nicht sein, denn bislang wurde nur - wie gesagt - ca. 50% der Dividende vom letzten Jahr an Anleger verteilt.

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  9. Mich interessiert noch, ob man denn davon ausgehen kann, dass die Dividenden von ETF (konkret Global 100) in etwa so steigen sollten wie die von Dividendenaristokraten. Bei den klassischen Aristokraten hat man ja diese "Sicherheit". ETF können auf Grund des Wechsels von Titeln u.U. diese nicht bieten, oder denke ich da falsch?

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