Der Deutsche Aktiendex DAX hat in diesem Jahr erneut kräftig zugelegt und der Kurs stieg um fast 25% an. Noch etwas besser performte der US-amerikanische Aktienmarkt. Sehr schwach verlief dagegen die Anlage in Schwellenländer-Aktien und Gold.
Bei Aktien also ein durchaus gemischtes Bild, wobei die entwickelten Länder in Europa, den USA und Japan gut abschnitten. Bleibt die Frage, wie es nun weitergeht?
DAX-Performance-Index der zurückliegenden 7 Jahre Quelle: comdirect.de |
Was erwarten denn nun die "Experten" bis zum Ende des Jahres 2014?
Blackrock
- US-Dollar wird gegenüber Yen und Euro an Wert gewinnen, Dollarstärke möglicherweise Problem für einige Emerging Markets
- Aktien aus Europa und den Emerging Markets insgesamt aussichtsreicher als US-Aktien. Aber auch US-Markt hat noch Potenzial nach oben
Wermuth's Investment Outlook
- Inflation in Europa kein Thema, erst recht nicht mit der aktuell hohen Arbeitslosenquote
- Gewinne werden weniger steigen als der Aktienmarkt vorweg genommen hat, also durchaus eine längere Korrektur wahrscheinlich
- Europäische Aktien und Schwellenländer-Aktien könnten besser performen
- Rohstoffe bleiben weiterhin unter Druck
Der Aktionär
- Goldpreis wird von "großen Geldern" manipuliert, sollte nicht unter 1075 US-Dollar fallen und hätte Potenzial auf einen Wert von 10.000 US-Dollar (innerhalb einiger Jahre) zu steigen.
Seeking Alpha
- Der Kreditmarkt deutet nicht auf eine größere Korrektur im US-Aktienmarkt hin. Ohne externe geopolitische Einflüsse dürfte die "Party" weitergehen
Umfrage auf finanziell umdenken!
- Aktien aus Europa und den Schwellenländern werden sich 2014 überdurchschnittlich stark entwickeln
Helaba
- Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen steigt zum Jahresende auf 2,3% in Deutschland und in den USA auf 3,4%
- Euro sinkt auf 1,20 US-Dollar
- Aktienmärkte sind schon sehr weit gelaufen, DAX am Ende des Jahres eher bei 9000 Punkte oder darunter
- keine Erholung der Rohstoffmärkte, bestenfalls Stabilisierung
10 unerhörte Vorhersagen der Saxo Bank
(Es sind keine offiziellen Prognosen, sondern eher Gedankenspiele)
- EU führt Vermögensabgabe ein
- Deutschland rutscht in eine Rezession
- Börsencrash in Frankreich
- Krise in Schwellenländern
- aktuelle Stimmung und Kauf von Aktien mit Kreditgeldern auf Rekordniveau
IKB
- Inflation in Eurozone bleibt niedrig und steigt erst 2015 leicht an
- Euro bleibt etwa in einer Range von 1,30 bis knapp 1,40 US-Dollar
Union Investment
- Entwickelte Märkte laufen besser als Schwellenländer
- Vor allem Europa sollte sich überdurchschnittlich entwickeln
- Zinserhöhung in den USA nicht vor 2015
- Anleihen aus den Emerging Markets interessant
Peter Huber (Starcapital)
(Das folgende Video enthält in der ersten knappen Viertelstunde interessante Informationen über die Aktienkultur in Deutschland und gibt nützliche grundsätzliche Hinweise für Anleger)
Kurzfristig (etwa 1 Jahr)
- Unternehmensgewinne werden in der Eurozone überdurchschnittlich stark steigen, daher europäische Aktien gegenüber USA und Emerging Markets zu bevorzugen
- Value-Unternehmen besser als Wachstum-Unternehmen, large-cap besser als small-cap
- Gold eher Seitwärtsbewegung
- US-Dollar muss nicht zwangsläufig gegenüber dem Euro aufwerten
- DAX im Jahr 2025 bei 20.000 Punkten
- Inflationsrate in Eurozone niedrig, aber Deflation kein Thema
- Aktienmarkt weiter freundlich, wenn auch verhaltener als 2013
- Schwellenländer vor allem in zweiten Jahreshälfte wieder stärker, aber nicht in allen Ländern und Regionen
- keine Blase am deutschen Immobilienmarkt
- Aktien: erste Jahreshälfte Wahrscheinlichkeit einer Korrektur recht hoch, zweite Jahreshälfte wieder anziehende Kurse
- Gold: Wer keine anziehende Inflation erwartet, braucht nicht unbedingt Gold, derzeit aber gute Kaufkurse
Berenberg Bank
- Aktien: Erstes Quartal 2014 empfindlichen Rücksetzer, Ende des Jahres DAX bei 9.800 Punkten, S&P 500 bei 1.900 Punkten
- Inflation bleibt in Europa und USA niedrig
- Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen steigt zum Jahresende auf 2,1 bis 2,5% in Deutschland und in den USA auf 3,5 %
Fazit
Insgesamt herrscht eine optimistische Stimmung für den Aktienmarkt vor. Ein DAX-Stand um 10.000 wird von vielen erwartet. Allerdings erst nach einer gewissen Korrektur, die im Laufe der ersten Jahreshälfte stattfinden soll. Ein Anziehen der Inflation wird 2014 ziemlich übereinstimmend nicht erwartet, auch bei Gold gibt es eher wenig Optimisten.
Gerade wenn sich bei einer Thematik quasi alle Marktteilnehmer sicher sind, sollte man vorsichtig sein. Stellen Sie sich mit Ihrem Vermögen möglichst breit auf, achten Sie auf eine Zunahme Ihres passiven Einkommens und lassen Sie sich weder von zuviel Euphorie, noch von düsteren Szenarien verunsichern!
Haben Sie noch weitere Meinungen zum Markt im Jahr 2014 gehört oder gelesen, die möglicherweise von denen hier abweichen?
Zum Weiterlesen:
- Hat der schwache Januar 2014 im S&P 500 Folgen für das gesamte Jahr?
- 11 Tipps zum erfolgreichen Agieren an der Börse
- DAX Jahresperformance seit 1988
- Düstere Zukunfts-Szenarien erwecken größere Aufmerksamkeit
- Vier Jahre Aktienhausse, waren Sie wirklich dabei?
- MSCI ACWI - die globale Benchmark für den Aktienmarkt
Schon wieder ist ein Jahr vergangen und wieder gibt es diese unsäglichen Glaskugelvorhersagen mit keinerlei Nutzwert für den Privatanleger. So schön es wäre, wenn die Mehrheit über die Märkte abstimmen könnte, so wenig trifft dies zu:
AntwortenLöschen* Im letzten Jahr wurde vermehrt ein nahezu gleichbleibender (~7600) bis moderat gestiegener (8000-8500) Dax erwartet, nun steht er bei rund 9500.
* Der S&P 500 wurde von nahezu gleichbleibend (~1400) bis moderat gestiegen (1500-1600) erwartet, nun steht er bei rund 1800.
* Der Euro solle zwischen 1,15 und 1,40 USD stehen. Heute hat er einen Wert von rund 1,37 USD. Volltreffer! Wählt man die Spanne nur groß genug, dann trifft man auch ins Ziel ;-).
Was bringt dem Anleger diese Glaskugelleserei? (Und was bringt Deinen Lesern, Lars, die Auflistung der auch von Dir in Gänsefüsschen bezeichneten "Experten"? Ich gehe davon aus, dass Du dem ganzen auch keinerlei Beachtung schenkst.)
Das Stimmungsbild sollte niemanden dazu verleiten, auf irgendeine Vorhersage zu wetten, sondern breit gestreut anzulegen - wie Lars ja auch richtigerweise anmerkt.
Frohes Fest und einen guten Rutsch ins hoffentlich erfolgreich 2014!
Dummerchen
Nicht jeder Artikel kann neu- oder einzigartigen Content haben ;-) Dieser hier hat eher informativen Charakter und dient auch zur kleinen Archivierung, was alles für Meinungen vorherrschen.
LöschenJeder kann sich dann selbst ein Bild machen wie "wertvoll" diese Prognosen letztendlich sind (oder eben nicht) und im nächsten Jahr werde ich wieder auf diesen Artikel verlinken. Und ich finde es dann wieder gut, wenn Du (wie im letzten Jahr übrigens auch) darauf hinweist, dass die von mir eher wertneutral aufgelisteten Prognosen externer Personen mit einer gehörigen Portion Skepsis zu genießen sind.
Vor einiger Zeit habe ich an einer anderen Stelle das Ergebnis einer Untersuchung genannt, dass der Konsens der Prognosen nur sehr selten eintrifft. Also ein nur moderat steigender Markt ist im Jahr 2014 demnach ziemlich unwahrscheinlich ;-)
Dir und allen anderen Lesern ebenfalls schöne Weihnachten und einen guten Rutsch!
Na, dann haben wir ja schon eine Verabredung für's nächste Jahr ;-)!
LöschenLG, Dummerchen
Hallo Lars,
AntwortenLöschenvielen Dank für den tollen Blog. Lese ihn fast täglich.
Viele Prognosen gehen ja aktuell davon aus, dass 2014 zumindest eine kurzfristige Korrektur kommen wird.
Was hältst du in diesem Zusammenhang von Short ETFs auf DAX / S&P 500 um die Gewinne abzusichern?
Viele Grüße und einen guten Rutsch
Benjamin
Hallo Benjamin,
Löschenjede anders lautende Antwort als "Kann sein, dass es so kommt, kann aber auch sein, dass es ganz anders kommt" wäre hier total unseriös. Auch Lars kennt die Zukunft nicht und dass die Prognosen ein Schuss ins Blaue sind, ist Dir hoffentlich klar.
Wenn Du glaubst, vorhersagen zu können, dass die Wahrscheinlichkeit für demnächst fallende Kurse höher ist, kauf einen Short ETF. Wenn nicht, würde ich die Finger davon lassen.
Lieben Gruß und auch Dir einen guten Jahreswechsel
Dummerchen
PS: Genau solche Fragen provoziert man mit solchen Prognosen - daher halte ich sowohl die Prognosen selbst aus auch deren Wiederholung für gefährlich. Niemand kennt die Zukunft.
Zunächst frohes neues Jahr an alle!
LöschenDummerchen hat die Antwort im Grunde schon gegeben. Ich bin der Meinung erste Anzeichen einer Übertreibungsphase zu erkennen. Dennoch können selbst in einer Übertreibungsphase die Kurse noch eine ganze Weile weiter in die bisherige Richtung - also aufwärts - laufen, bevor die Korrektur oder ein Trendwechsel erfolgt.
In dem Artikel über ein Beispiel für eine Anlageklassenverteilung hatte ich 2-3% vom Anlagekapital als sogenanntes "Spielgeld" vorgeschlagen. Wenn man also versuchen möchte einen Trendwechsel zu traden (z.B. mit Put-Optionsscheinen oder short-ETFs), dann hieraus.
Einen höheren Einsatz würde ich nicht nehmen, weil dies mit vernünftigem Investieren nichts zu tun hat. Im schlimmsten Fall wären dann die 2 oder 3% verloren (z.B. bei der Verwendung von Puts), aber mehr nicht. Daran muss man sich aber auch konsequent halten und nicht versuchen mit noch mehr Risiko das verlorene Geld zurückzuholen, falls die Kurse noch einige Wochen weiter steigen sollten.