Dennoch gibt es zahlreiche aktiv gemanagte Fonds, deren Fondsmanager bemüht ist eine bessere Performance als der Gesamtmarkt zu erzielen. In einer Artikelserie möchte ich nun Möglichkeiten anschauen, auf welche Weise Fondsmanager dies zu tun versuchen und gleichzeitig prüfen, ob es auch für Privatanleger sinnvoll ist, diese Wege zu beschreiten.
Normalerweise sind die Aktien-Indizes nach der Marktkapitalisierung gewichtet. Je mehr ein Unternehmen wert ist, desto höher ist das Gewicht im zugrunde liegenden Index. Nachteil könnte bei dieser Methodik eine recht hohe Abhängigkeit von wenigen hoch gewichteten Einzel-Titeln sein. Weiterhin wird die Kritik geäußert, überbewertete Aktien auf diese Weise bei ihrer zu hohen Gewichtung zu belassen.
Anstatt die Unternehmen nach ihrer Marktkapitalisierung zu gewichten, könnten auch alle im Index enthaltenen Titel dieselbe Gewichtung erhalten. Und nach Zeiträumen von 3, 6 oder 12 Monaten wird die ursprüngliche Gewichtung wieder hergestellt, ähnlich wie beim Rebalancing verschiedener Anlageklassen. Damit wird ein antizyklisches Verhalten sichergestellt, also "teure" Aktien teilweise zu verkaufen und "preisgünstige" Unternehmensanteile dagegen zu erwerben.
Guggenheim S&P500 equal-weight ETF (blau) im Vergleich zum S&P 500 (rot) - Quelle finance.yahoo.com |
Fazit
Im Grunde ist es eine Wette, dass kleinere und mittlere Unternehmen (small und mid cap) sowie sogenannte "Value-Werte" besser performen als die großen Schwergewichte. Dies ist in der Tat in Haussephasen oft der Fall. Dennoch ist das keine Garantie für die Zukunft, denn in den neunziger Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts konnte man mit einer Gewichtung entsprechend der Marktkapitalisierung eine höhere Rendite als bei gleichgewichteten Portfolio-Zusammensetzungen erzielen.
Bei dem oben genannten Beispiel-ETF muss gleichzeitig eine höhere jährliche Gebühr sowie eine niedrigere Dividendenrendite als beim Standard-Index in Kauf genommen werden.
Andererseits sprechen die über 60% Mehr-Rendite des ETF im Zeitraum von 10 Jahren schon eine recht deutliche Sprache.
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Das war der erste Teil der Artikelserie: "Wie schlägt man den Markt?"
Teil 1 - Gleichgewichtete ETF
Teil 2 - Kurs-Gewinn-Verhältnis
Teil 3 - Kurs-Cashflow-Verhältnis
Im zweiten Teil blicken wir näher auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV).
Zum Weiterlesen:
Vielen Dank für jeden einzelnen Artikel auf diesem Blog. Ich lese fast alle, allerdings halte ich mit Kommentieren doch eher zurück.
AntwortenLöschenTrotzdem vielen dank!
Eine Übersicht über geeignete gleichgewichtete ETFs für die gängigen Märkte/Indizes wäre noch ganz praktisch gewesen.
AntwortenLöschenDie Auswahl ist sehr übersichtlich. Zwei WKNs auf europäische Indizes konnte ich noch finden:
LöschenA1JH12 auf Stoxx 600
A1JH11 auf Euro Stoxx 50
Jeweils von "Ossiam" und thesaurierend.
die letzten 3 jahre ist es nicht aufgegangen mit dem guggenheim
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