Bislang hatte ich nur einen ETF aus dem Hause ETFlab in einem Artikel genauer vorgestellt. Nämlich den
Beim ersten Blick auf die entsprechende Webseite von Deka fallen mir keine negativen Veränderungen auf. Die TER liegt weiter bei 0,3% p.a. und die - im Vergleich zu den meisten anderen ETFs - außergewöhnliche Vorgehensweise wird weiterhin beibehalten.
Denn das Anlageuniversum beinhaltet die 20 dividendenstärksten Aktien aus dem H-DAX (DAX, MDAX und TecDAX), der die 110 größten Werte im Prime Standard der Deutschen Börse umfasst. Der ETF investiert in die 20 deutschen Aktien, die innerhalb der jeweils bevorstehenden betrachteten Zeitperiode voraussichtlich die höchste Dividendenrendite aufweisen. Hierbei wird natürlich teilweise auf Ankündigungen und Schätzungen der Dividendenausschüttungen zurückgegriffen.
Die Frage ist, was sich nun für Anleger ändert, wollten die Kollegen von extra-funds.de wissen. Hier ein Auszug aus dem Interview mit Andreas Fehrenbach, dem Geschäftsführer der Deka Investment GmbH. (Zitate in kursiver Schrift)
"Was ändert sich für die Anleger?"
"Für unsere Kunden ändert sich bis auf die Namen von Gesellschaft und Produkten nichts. Das vorhandene Leistungsangebot bleibt unverändert bestehen und wird nachfrageorientiert ausgebaut. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ETFlab werden in die Deka Investment integriert, so dass auch das fachliche Know-how gesichert ist. ETFs sind für die Deka-Gruppe als Wertpapierhaus der Sparkassen eine wichtige Ergänzung zu den aktiv gemanagten Produkten."
"Welche Vorteile ergeben sich von der Einbindung in die Deka-Gruppe?"
"Wichtig für unsere Kunden ist unsere Leistungsfähigkeit. Für sie zählt die hohe Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen. Durch die Einbindung in einen der größten Wertpapierdienstleister in Deutschland haben wir die Möglichkeit, zukünftig neue Produkte anzubieten, die wir bislang nicht umsetzen konnten. Zudem sind wir als Deka Investment in der Lage aktives und passives Fondsmanagement aus einer Hand anzubieten und so optimale Portfoliolösungen für unsere Kunden umzusetzen."
Das vollständige Interview können Sie hier nachlesen.
Fazit
Zwar scheint es in diesem Fall für Anleger zunächst keine größeren Veränderungen zu geben, außer dass sich der Name ändert. Aber für mich bleibt ein bitterer Nachgeschmack, wenn eine Umfirmung nicht im Vorfeld mit den zu erwartenden Konsequenzen angekündigt wird. Auf anderen Blogs habe ich von ähnlichen nicht besonders kundenfreundlichen Vorgehen gelesen, mit der Konsequenz, dass zum Beispiel ein Ausschütter zum Thesaurierer wird. Neben dem Ausbleiben des passiven Einkommenstroms kann das mitunter erhebliche steuerliche Konsequenzen haben. Mehr dazu im Artikel: Was ist ein ETF? - Teil 3a.
Als Investor möchte ich im Vorfeld schon selbst entscheiden können, was ich mit dem Wertpapier anstellen möchte, wenn sich die Rahmenbedingungen zukünftig ändern. Und zwar mit möglichst langer Vorlaufzeit. Einfach die Kundschaft vor vollendete Tatsachen zu stellen, finde ich kein besonders kundenfreundliche Agieren von ETF-Anbietern.
Wichtig ist es daher für Anleger selbst bei der Auswahl der ETF-Anbieter auf eine ausreichende Diversifizierung zu achten.
Zum Weiterlesen:
Hi,
AntwortenLöschend'accord. Habe vor ein paar Tagen ebenfalls im Depot gesehen, dass ich plötztlich meine ETFLabs "verloren" habe. War gleichwohl schockiert und die Suchmaschine angeworfen. Festgestellt: war schon immer Teil der Sparkassen-Gruppe. Ist mir damals nicht aufgefallen - habe nicht tief genug geschaut.
Jetzt hat das Ganze Image/Vertrauen einen Kratzer bekommen. Der Hinweis mit der Umstellung auf einen Thesaurierer erschreckt mich dann doch und muss jetzt ein paar Werte kontrollieren, habe nämlich mehrere von denen: ETFlab DAXplus® Maximum Dividend, ETFLAB MSCI EUROPE und ETFLAB MSCI USA, die ich per Sparplan bestücke.
Das Vorgehen ist in der Tat unschön und ein Geschmäckle bleibt - passt aber zu den Gebaren der Finanzindustrie. Als Verbraucher musst du doppelt aufpassen.
U.U. ist ja auch der Sympathiewert eines Unternehmens oder persönliche Erfahrungen entscheidend für ein Kauf.
Z.B. werde ich meinen Mobilfunkvertrag bei E-Plus kündigen, weil ich nicht bei der spanischen Telefonica sein möchte.
Oder kommen für mich derzeit Aktien von Monsanto nicht in Frage - hier ist das Gebaren der Firma global und gesellschaftlich gesehen nicht akzeptabel.
Schwierig wird es auch mit Nestlé. Die Ausbeutung von Wasser als Rohstoff sehe ich mehr als kritisch und da muss ich nicht selber von profitieren - wobei es nahezu unmöglich ist, vollkommen ethisch und moralisch einwandfrei zu bleiben und dennoch gute Renditen mit Dividenden zu erwirtschaften. Da muss man wohl selber immer wieder Kompromisse eingehen und kann mit den erwirtschafteten Gewinnen schauen sinnstiftend mit dem Geld umzugehen.
Merke gerade das mein Kommentar abdriftet, aber gerade letzteres darf aus meiner Sicht nicht ignoriert werden und muss bedacht werden.
Viele Grüße,
~ Markus
Hallo Markus,
Löschenwer ethisch und auch noch moralisch einwandfrei an der Börse
agieren will, hat meiner Ansicht nach das Wirtschaftssystem
nicht richtig verinnerlicht.
"Kaufmännisches Handeln ist halt staatlich legalisierter Betrug."
Bei jedem Geschäft, welches Du tätigst und dabei
Gewinn machst, geht dies auf Kosten anderer.
Erst kaufst Du beispielsweise B A T - Aktien und anschließend kaufst Du auch noch die entsprechenden Pharma-Aktien gegen den Raucherkrebs. Somit hast Du Dich gleich doppelt auf Kosten der Raucher bereichert.
Das ist natürlich nur ein Beispiel, aber so funktioniert halt die Börse.
Genau so wie "Das Geld ist nicht weg, sondern nur bei einem anderen."
Auch grausam, aber häufig war.
Gruß
HMS