Mittwoch, 13. Mai 2015

Bei der Schulbildung werden an einigen Stellen falsche Prioritäten gesetzt

Die Schulbildung hat die Aufgabe einerseits jungen Menschen eine gute Allgemeinbildung auf den Weg für die Erwachsenenzeit zu geben. Diese ist notwendig, damit in Unternehmen und im öffentlichen Dienst eine fundierte Grundlage an notwendigem Wissen vorhanden ist, worauf die Einarbeitung in Spezialaufgaben relativ rasch durchgeführt werden kann.
Andererseits sollte die Ausbildung im internationalen Vergleich auch nicht zu lange dauern.
Dennoch hat das Gesamt-Konzept der schulischen Ausbildung einige markante Schwächen, die dazu führen, dass viele Menschen nicht den Weg zum finanziellen Wohlstand schaffen werden.

In folgenden Punkten sehe ich Schwachstellen im Bildungssystem.

Menschen pauschal in „intelligent“ und „nicht intelligent“ einzusortieren
Jeder Mensch hat seine Stärken und diese Stärken müssen gefördert werden. Eine Einteilung in intelligente Menschen und weniger intelligente Menschen - wie es mit der Unterscheidung Hauptschule, Realschule und Gymnasium geschieht - ist daher zu pauschal und letztendlich nicht immer zielführend. Vielleicht ist jemand wirklich in Mathe und Deutsch nicht gut, aber dafür eine Sportskanone. Andere befördern eher den eigenen Sportschuh ins gegnerische Tor als den Fußball. Aber dafür ist derjenige vielleicht ein begabter Künstler.

Auf dem Weg zum Erwachsenen
müssen etliche Jahre in der Schule
verbracht werden
An den eigenen Schwächen zu arbeiten ist natürlich nicht verkehrt, aber das sollte nicht im Vordergrund stehen, sondern die Stärken zu fördern und an den richtigen Stellen einzusetzen. Das Erkennen und Fördern von Talenten müsste mehr fokussiert werden.

Daher kann auch jemand mit schlechten Noten oder einem abgebrochenen Studium aus seinem Leben etwas Tolles machen und durchaus sehr erfolgreich sein. Mein früherer Schuldirektor, den ich sonst sehr schätzte, sagte einmal: „Ein abgebrochenes Studium ist eine gescheiterte Existenz“. Dieser Satz ist mir lange in Erinnerung geblieben, aber er ist einfach in dieser pauschalen Form Unsinn. Hier eine Seite mit prominenten Studienabbrechern. Darunter neben den prominenten Superreichen Bill Gates, Marc Zuckerberg und Steve Jobs. Aber auch ehemalige DAX-Konzernlenker oder Vincent van Gogh sind dabei.

Ein vorgefertigtes System der Abhängigkeit predigen
Wahrscheinlich werden die meisten von ihrer Schulzeit von verschiedenen Stellen noch einen Satz in Erinnerung haben wie: „Nur wenn Du gute Noten hast, wirst Du einen Job finden, nur dann wird aus Dir etwas werden“. Dieses Dogma hat man als Kind und Jugendlicher so oft gehört, das man natürlich glaubte.
Letztendlich bedeutet es jedoch nichts anderes als ein Leben in Abhängigkeit. Denn wir müssen in der Schule mächtig pauken und uns anschließend jemanden anbieten, damit wir eine Arbeit bekommen. Wir brauchen also später jemanden, der uns anstellt und bezahlt.

Es ist sicherlich hilfreich ein besseres Zeugnis zu haben und es geht hier natürlich auch nicht darum, dass niemand in einem Unternehmen arbeiten soll, auch im öffentlichen Dienst werden zig gut qualifizierte Arbeitskräfte gebraucht.
Aber es ist bestimmt nicht der einzige Königsweg und derartige häufige Aussagen von der „Gesellschaft“ hinterfragt nicht jeder Heranwachsende automatisch. Sie halten uns davon ab, dass wir frühzeitig selbständige und mündige Erwachsene werden.

Dabei müssten wir bereits in jungen Jahren sehr viel mehr dazu motiviert werden, einen eigenständigen Weg zu beschreiten. Einen Weg abseits vom Mainstream der Gesellschaft, generell aktiv zu agieren und sich mit eigenen Fähigkeiten in die Gesellschaft einzubringen.
Die Historie belegt doch, der Fortschritt kam von denen, die feststehende Meinungen in Frage gestellt haben. Sie haben solch ein Dogma nicht als der Weisheit letzte Schluss hingenommen und haben etwas anderes ausprobiert.


Fehlende finanzielle Bildung
Immerhin gibt es in einigen Bundesländern das Fach Wirtschaft. Hier werden zumindest Grundzüge der wirtschaftlichen Zusammenhänge besprochen. Doch die Inhalte, die ich gesehen habe sind für das Erlangen einer finanziellen Kompetenz nicht ausreichend.
Zudem gibt es durchaus Gegner dieses ersten Schrittes Richtung finanzielle Bildung (siehe Artikel in der Zeit).

Es ist zum Beispiel objektiv nicht nachvollziehbar, warum derart viele Menschen Konsumschulden machen. Besonders junge Menschen sind davon immer mehr betroffen. So heißt es auf der verlinkten Webseite: "Immer mehr junge Menschen sind in Deutschland überschuldet....  dass junge Verbraucher generell eine schlechtere Zahlungsmoral hätten als Erwachsene. Grund ist sehr meist der nicht verantwortungsvolle Umgang mit den eigenen finanziellen Ressourcen."

Eine Aufklärung über die Konsequenzen übermäßig hoher Schulden wäre hier schon hilfreich.
Oder einfach die Tatsache, dass Rücklagen durch Ersparnisse einen entspannten Umgang mit Geld ermöglichen.
Viele Menschen kennen auch nicht den Unterschied zwischen einer Anschaffung und einer Investition. Da wird in Autos, Sofas oder in die Urlaubsreise "investiert", aber der Nachweis eines anschließenden Ertrags oder einer Wertsteigerung - was das Ziel einer Investition ist - bleibt natürlich aus.

Was ist Ihre Erfahrung? Fühlten Sie sich nach Ihrer Schulzeit gut gewappnet, um souverän mit Ihren Finanzen umzugehen? Welche Schwachstellen sollten beim jetzigen Bildungssystem geändert werden?

Zum Weiterlesen:

21 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Herr Hattwig

    Ich muß Ihnen ein Lob aussprechen zu den Artikel und Meinungen die Sie schreiben sie sind für einen Laien sehr gut zuverstehen Sie schreiben kein Fachlatein in Ihren Berichten bitte machen Sie weiter so.
    M.f.g

    Willi Oellers

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  2. Es ist doch ganz lustig: Auf der einen Seite immer die üblichen Schwatzbacken der Gutmenschen und Sozialromantiker, die sich immer beschweren wie vermarktwirtschaftlicht die Schule doch ist, nur Drill und Auswendiglernen, viel zu wenig Kreativitääät und freie Persönlichkeitsentfaaaltung, am besten sollten wir uns alle an den Händchen halten, dolle lieb haben und unsere Namen tanzen oder so...

    ..auf der anderen Seite beschwert sich ja doch aber auch die (achsoböse) "Wirtschaft" immer mehr, dass die Schule im Gegenteil immer WENIGER vernünftiges Zeug lehrt, nur noch wenn überhaupt unnützes Schöngeistiges. Dass nur noch gepamperte Faulenzer und Dumpfbacken produziert werden, die nichtmal grundsimpelstes Lesen, Schreiben, Rechnen beherrschen (vom allgemeinen Disziplin- und Verhaltensverfall mal zu schweigen).

    Na was denn nun ? Die einen mosern, das Schule nur noch zur "Berufsvorbereitung" verkommen ist, während die Arbeitgeber sagen dass die Berufsfähigkeiten der Schüler doch immer mehr abnimmt. Beides kann ja nicht gleichzeitig stimmen. Am Ende zeigt sich doch immer nur, welche ideologische Brille man selbst aufzieht. Jede Interessensgruppe möchte die Gesellschaft in ihre Richtung ziehen, Schule ist da nur ein zentraler Schlachtort, weil es darum geht, Kontrolle über die nächste Generation zu bekommen.

    "Vielleicht ist jemand wirklich in Mathe und Deutsch nicht gut, aber dafür eine Sportskanone. Andere befördern eher den eigenen Sportschuh ins gegnerische Tor als den Fußball. Aber dafür ist derjenige vielleicht ein begabter Künstler."

    Auf der einen Seite findest du die Unterteilung in verschiedene Schularten "nicht zielführend", aber worauf läuft denn das "fördern der Stärken" am Ende hinaus, nur in eine noch weiter Sub-Spezialisierung in Sportschulen, Kunstschulen, Englischschulen, Chemieschulen... Es gibt nunmal einen grundlegenden Bildungskanon den ALLE einigermaßen beherrschen sollten, dafür eben ALLGEMEINbildende Schulen. Gut in Sport zu sein, darf nicht zur Ausrede werden, doch auf der anderen Seite nicht auch die Grundrechenarten beherrschen zu müssen, auch wenn es einem vllt schwerer fällt. Man kann sich sicher darüber streiten, wie dieser Basiskanon aussehen soll, und wie man in der (begrenzten!) Zeit den Stärken und Schwächen gleichermaßen Rechnung trägt, aber (wie's manche gerne hätten) einfach jeden nur das machen lassen was er will führt am Ende nur zu noch größerer launenhafter Unfähigkeit. Ich schlage jedes Mal die Hände über den Kopf zusammen wenn in irgendwelchen Debatten so naiver Hippie-Schmarrn wie "einfach alle Zwänge und Pflichten in der Schule abschaffen, dann lernen die Kinder viel befreiter von ganz alleine, tralalala..." diskutiert werden. Vielleicht bin ich da zu preussisch-pessimistisch, aber bei dem Menschenmaterial was draussen so rumläuft würd ich mich nicht drauf verlassen, dass führt das nur in die Katastrophe. Sicher muss der Frontalunterricht reformiert werden, aber in Richtung praxisbezogener Effektivität, nicht in Richtung libertinärer Kapitulation.

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  3. "Mein früherer Schuldirektor, den ich sonst sehr schätzte, sagte einmal: „Ein abgebrochenes Studium ist eine gescheiterte Existenz“. "

    Das liegt wohl darin dass ein abgebrochenes Studium (früher wohl mehr als heute, aber generell immer noch) jedem potentiellen Arbeitgeber erstmal etwas an Unzuverlässigkeit und mangelnder Leistungsbereitschaft/fähigkeit suggeriert (die sich in der Arbeit in höherer Wahrscheinlichkeit fortsetzen könnte). Wir können uns nun beschweren wie unfair das ist und das man der ganzen Persönlichkeit unrecht tut, aber solang der Arbeitgeber sich seine Bewerber aussuchen kann ist das sein gutes Recht. Der will eben sofort gut einsetzbare Leute und interessiert sich nicht dafür das man sich "erstmal ein paar Jahre selbst zu sich finden musste". Wenn man nicht wenigstens sonst welche relevanten Erfahrungen oder Projekte in der Zeit gemacht vorzuweisen hat, ist das nunmal eben ein Bewerbungsnachteil ggü einem motivierten Fertigstudierer. Der Arbeitgeber will Gammler und Dumpfbacken (ob nun studiert oder nicht) grundsätzlich schon von vorneherein möglichst vermeiden. Dass davon dann ein paar ganz wenige noch zu Superreichen werden ist ja eine nette Anekdote (was übrigens nichts mit ihrem studierthaben oder nichtstudierthaben zu tun hat), der überwiegende Teil (auch der Gesamtbevölkerung) schafft das jedenfalls nicht.

    "Letztendlich bedeutet es jedoch nichts anderes als ein Leben in Abhängigkeit. Denn wir müssen in der Schule mächtig pauken und uns anschließend jemanden anbieten, damit wir eine Arbeit bekommen. Wir brauchen also später jemanden, der uns anstellt und bezahlt."

    Für eine Selbstständigkeit brauch man eine zündende Geschäftsidee und den Einsatz diese dann auch durchzuziehen. Die meisten Menschen haben das nicht (ist auch erstmal nichts verwerfliches) sondern hängen sich dann lieber an bereits funktionierende Ideen von anderen als Arbeitnehmer mit ran. Selbstständigkeit ist ja auch immer mit Gefahr verbunden (wie bei der Anlage, Risiko = Rendite ;-) und produziert auch viel mehr "gescheiterte Existenzen" (im Vgl zum Arbeitnehmersein), zu denen man wenn man Pech hat auch gehören kann.

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  4. "Dabei müssten wir bereits in jungen Jahren sehr viel mehr dazu motiviert werden, einen eigenständigen Weg zu beschreiten. Einen Weg abseits vom Mainstream der Gesellschaft, generell aktiv zu agieren und sich mit ihren Fähigkeiten in die Gesellschaft einzubringen."

    Das sind so Sonntagsreden-Allgemeinplätze, aber was heißt das konkret ? Was ist mit Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gemeint ? Die FDP verwendet diese Begriffe zum Beispiel, dass die Menschen selbst für sich sorgen (=alles bezahlen, hastenixbistenix) sollen, der Staat möglichst wenig und die Wirtschaft möglichst frei ist. Den linken Rundumversorgungs-Predigern ist das natürlich "unsozial", alles soll schön reglementiert und verteilt werden (Motivation zur Eigenständigkeit wird dann auch gleich miterstickt). Am Ende ist es so, dass man Selbstentwicklung am besten fördern kann in dem man vor allem Hindernisse dazu abbaut (zb Bürokratie).

    Es ist aber auch wenig zielführend, Eigensinn und Anderssein um ihrer selbst willen zu fetischisieren. Einfach nur "abseits des Mainstream" sein ist kein Prädikat dafür, ob das was man tatsächlich macht auch wirklich gut oder schlecht ist. Extremisten z.B. sind auch "abseits des Mainstream", RAF, NSU und Al Qaida würd ich mir aber trotzdem nicht als Vorbild nehmen. Überhaupt, wird "Mainstream" oft schon als Schimpfwort gebraucht, zumindest mit einem abschätzigen Beiklang, von Individualisten (eher solchen die sich nur dafür halten) die irgendein Problem mit der Gesellschaftsordnung haben. Aber gewisse für alle verbindliche grundlegende Werte und Verhaltensnormen braucht eine Gesellschaft zum funktionieren, es wird und muss also immer einen "mainstream" geben, ansonsten Zersplitterung und Anarchie. Ausserdem muss man auch darauf achten, nicht den "Galileo-Irrtum" zu machen, der geht so: Galileo hatte sich gegen die herrschende Meinung gestellt und hatte recht ALSO hat jeder der sich gegen die herrschende Meinung stellt recht. Nein, so ist es eben nicht. Für jeden einen Galileo, der mal was wahres rausgefunden hat, gab und gibt es immer tausend andere Spinner die trotzdem unrecht hatten. Auch hier wieder, einfach nur "gegen den mainstream" zu sein ist allein kein Qualitätsmerkmal. Mein Nachbar mag vllt glauben, der Mond besteht aus Käse, damit steht er ziemlich allein da aber das macht ihn noch nicht zu einem modernen Galileo.

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  5. Zur finanziellen Bildung und dem Fach "Wirtschaft":

    Du hast sicher schon von der Debatte gehört wo eine desillusionierte Schülerin getweetet hat "Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder versicherungen. Aber ich kann 'ne Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen".
    Das bringt die Sache eigentlich gut auf den Punkt. Die meisten Kommentare waren zustimmend, aber natürlich gab es auch wieder die eingangs erwähnten ideologischen Bedenkenträger (die ja die ganze verkorkste Schulpolitik der letzten Jahrzehnte zu verantworten hatten), die meinen Schule ist nicht für solchen "schnöden Alltagskram" da sondern blabla humanistische Bildung blabla Persönlichkeitsentfaltung (so als ob die meisten Kinder liebend gerne zu Gedichtinterpretationen gezwungen werden). In ihrem ehrenwerten Bestreben, die Wirtschaft möglichst weit aus der Schule rauszuhalten, liefern diese Lehrer doch im Gegenteil die Kinder später umso mehr der Wirtschaft aus, weil ihnen die hilflose Unwissenheit doch quasi anerzogen wurde. Wer nicht über wirtschaftliche Zusammenhänge aufgeklärt wird, kann später doch nur umso leichter über den Tisch gezogen werden. Genauso lustig auch die Befürchtung, Wirtschaftsunterricht könnte zur tendenziösen Verantstaltung und Beeinflussung im Sinne der Wirtschaft verkommen. Als ob Schule doch nicht schon längst immer Beeinflussung in Richtung einer bestimmten ideologischen Richtung ist! (ich vermute, die Leute die sich hier aufregen, tun das nur, weil es mal eben nicht ihre eigene Lieblingsideologie ist, die hier vertreten wird). Es wird eine gewünschte Denkrichtung vorgegeben, was man z.B. von der eigenen Geschichte (ganz schlecht) oder Ökologie (ganz toll) zu halten hat. Schule kann garnicht neutral sein, weil es ja immer darum geht auch bestimmte Werte und Verhaltensnormen zu vermitteln. Über die kann man sich wie gesagt streiten, aber es ist schon sehr geheuchelt hier Befürchtungen von Beeinflussung anzumelden, wenn es im Grunde nur darum geht das man Schule als das eigene ideologische Hoheitsgebiet bewahren will.

    Manche hatten zum Tweet auch gesagt, dass statt der Schule doch eher die Eltern dazu da sind, einem Steuern/Miete/Versicherungen zu erklären. Natürlich haben die eine Rolle, aber genau da setzt sich doch dann nur weiter fort was wir als sozialer Klassenunterschied eigentlich überwinden wollen. Reiche Eltern (=meist auch mehr finanziell aufgeklärter) können ihren Kindern da besseres Wissen vermitteln als Eltern die davon nicht so viel verstehen (=auch meist ärmer sind), und das setzt sich dann nur weiter in der nächsten Generation fort. Finanzielle Unbildung gebiert nur noch mehr Finanzielle Unbildung, Abhängigkeit und Armut. Zitat von der Inkasso-Website: ["Wenn die eigenen Eltern einen Konsum auf Pump vorleben und die Kinder es als normal zu empfinden gelernt haben, dass regelmäßig Mahnungen ins Haus kommen oder sogar der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht, ist ihre Hemmschwelle, selbst Schulden aufzunehmen, viel niedriger“, berichtet der BDIU."] Manche Eltern können das eben nicht leisten, und deswegen sollte es für die Kinder eben einen anderen Weg geben wo dieses Wissen vermittelt wird. Man kann sich sicher darüber streiten was nun wie tief genau behandelt werden muss (lebe ich doch auch davon dass manche Leute ihre Steuererklärung eben NICHT selbst ausfüllen können/wollen ;-) aber zumindest die Grundzüge unseres Wirtschaftssystems sollten beigebracht werden. Es kann doch nicht angehen, das Leute 12 Jahre unsere Schulen besuchen und danach noch nichts mit den Begriffen "Angebot und Nachfrage" anfangen können.

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  6. Genauso wie z.B. in Physik beigebracht werden soll, das Strom eben nicht einfach so mal "aus der Steckdose" kommt, sollte auch beigebracht werden wo das Geld eigentlich herkommt, sonst denken die Kinder nur weiter "ja von Mami und Papi, einfach so, wenn ich nur lange genug rumquängel" (und viel zu oft leider später dann "ja vom Staat, einfach so lol"). Wie man seine Finanzen in den Griff bekommt (Einnahmen > Ausgaben), wie man es anlegt zur weiteren Geldvermehrung, und worauf man bei Verträgen etc achten muss um wenigstens den gröbsten Beschiss zu vermeiden, ist essentielles Wissen um in der Gesellschaft nicht nur zu überleben sondern auch weiter voranzukommen. Ja, liebe Bildungsromantiker, das ist auch wichtiger als Gedichtinterpretationen. Daran ist noch niemand pleite gegangen. An mangelndem Finanzwissen, das ihr ihnen weiter vorenthalten wollt, sind allerdings schon viele Existenzen gescheitert.

    Dass gerade junge Menschen häufig viele Konsumschulden haben, hat mit vielem zu tun, dass in den allgemeinen Sittenverfall reinspielt. Zuallererst die grundlegende "alles will ich haben, und zwar sofort"-Mentalität, die Materialismus zur Selbstverwirklichung verklärt. Die Wirtschaft freuts ja, wird sie doch so viel mehr Zeugs los. Aber auch der technische Fortschritt: auf die Gefahr hin wie ein granteliger Opa zu klingen, früüüher musste man noch zu Fuß in ein Geschäft und dort konnte dann nur mit bar bezahlt werden. Kein Geld, pech gehabt. Heute gibts alle Dinge schnell mit einem Klick, das Geld ist auch nur noch "virtuell" da, da sinkt die Hemmschwelle enorm. Und hatte man kein Geld, musste man auch noch persönlich bei der Bank einen Kredit erbetteln, heute kriegt jeder automatisch einen Dispo beim Giro mit "geschenkt" (ein Schelm wer böses dabei denkt). Und ist man dann mal in den Schulden, haben heute viel zu viele auch eine scheißegal-Verantwortungslosigkeit (wird ja auch "von oben" gut vorgelebt), während früher Schulden noch als der Teufel und eine Schande galten sind sie heute schon zum "Normalzustand" verkommen (Frosch im Kochtopf -Effekt). Irgendjemand andres wird sich schon drum kümmern. Früher gab es Geld nur als Lohn für eigene Leistung, und man hat sich deshalb auch noch genauer überlegt für was man den hart erarbeiteten Groschen auch ausgibt. Mit der heutigen Rundumversorgung, ob nun von den Eltern oder vom Staat, wird einem viel mehr einfach so in den Arsch geblasen, ist ja klar dass sich so kein Bewußtsein entwickeln kann wie man damit vernünftig umgeht.

    Jetzt hab ich soviel geschrieben, dass es für einen eigenen Artikel reicht :-D

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  7. Hallo Lars, die Problematik fängt doch schon in den Kindergärten an. Die Umstellung auf das offene System nach Montessouri fördert die Kinder nicht mehr, sondern zeigt Ihnen, tue das, was Dir Spass macht. Damit bleiben weniger gut entwickelte Fähigkeiten weiter zurück und die Verantwortung für dessen Entwicklung wird noch stärker an die Eltern delegiert. In der Grundschule lernen die Kinder schreiben nach Gehör und Aussprache. Das heißt, Kinder lernen Wörter falsch zu schreiben, um es später noch mal richtig zu lernen. Teilweise verschwindet die Schreibschrift aus den Schulen. Alles neue pädagogische Ansätze. 16 Bundesländer verfolgen unterschiedliche Lehrpläne. Erst vor etwa 3 Wochen stand diese Thematik bei der Sendung Hart aber Fair zur Diskussion. Standpunkt der Schulen: Schulen vermittelt Bildung, kein Wissen. Hierfür wären die Eltern zuständig.
    Da gebe ich den Schulen ja teilweise recht. Dennoch müssen Lehrpläne mehr Bezug zum realen Leben hergestellen. Lehrpläne müssen interessanter gestaltet , neue Medien einbezogen werden. Vor allem sollte wieder mehr Disziplin und Ordnung einkehren. Unserer Generation hat es nicht geschadet und es wird auch unseren Kindern nicht schaden.

    Den richtigen Umgang mit Geld müssen dann aber doch die Eltern vermitteln. Thema Statussymbol unter Jugendlichen:
    Eine alleinerziehende Kollegin meiner Frau hat (dank Einwirken ihres damaligen Lebenspartners) Ihrer 13 jährigen Tochter zu Ostern ein Smarphone versprochen. Im Grunde schon ein teures Geschenk im Osternest. Geworden ist es ein Samsung S3 mini. Was sagt Töchterchen: Ich wollte doch ein I-phone.
    Leider vermittelt Werbung und auch einige Eltern selbst Ihren Kindern schon in jungen Jahren, das Statussymbole wichtig sind. Banken vermitteln, dass Kredite total easy sind, Mobilfunkunternehmen werben mit tollen Angeboten und einem Highend-Smartphone für nur 20 Euro mehr im Monat. Das die Jugendlichen und jungen Erwachsenen dann 30 bis 40 % Ihres Einkommens für Telekommunikation ausgeben, ist denen gar nicht bewusst. Für die Bildung einer Rücklage bleibt da kein Geld mehr übrig und Konsumschulden sind spätestens ab der 1. Wohnung vorprogrammiert.

    Wie können wir diese Situation ändern und hieraus passives Einkommen generieren? Genau, freie Dozententätigkeit, Abhalten von Vorträgen für Jugendliche und junge Erwachsene.
    Das perfekte Geschenk zum 18. Geburstag! In diesem Sinne...

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  8. Tja , da haben wir wieder genau das gleiche Problem wie immer , wo solls denn herkommen. A) Wissen , B) Vorleben des verantwortungsvollen umgehen mit Geld C) Das Kapital selber oder wenigstens C1 eine gute Idee zum gründen einer Unternehmung ,
    wenn nicht aus der Schule , daaaaaaaaaann , doch wieder die Eltern ( oder mann hat Glück und findet einen anderen Ideelen Vorleber / Mentor der einen an die Hand nimmt ) .

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  9. Nochwas , das höchste was ein Kind lernen kann sind eigentlich Charaktereigenschaften . Demut , Bescheidenheit , Ehrgeiz , Freiheitsdenken , und vermeiden von Gier . Und damit dann ein sozial humanistisch voll entwickeltes Wesen werden . Der Rest kommt dann von alleine . Aber selbst daran scheiterts ja oft .

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  10. Vielen Dank für die zahlreichen, teils sehr umfangreichen Meinungen und guten Anmerkungen!

    @Chris: Dieser Artikel wird sicher nicht das Schulsystem groß verändern. Aber vielleicht werden einige Eltern, aber auch Teenager irgendwie über Google zu diesem Artikel stoßen und dadurch ins Nachdenken kommen.

    Es ist tatsächlich eine Herausforderungen, wie man ein Grundwissen mit einer Spezialförderung unter einem Hut bringt. Aber im Moment ist mir das Schulsystem zu starr und damit gehen teilweise auch Talente unter.
    Andererseits lebt es uns die Natur weltweit vor, nur wer sich irgendwie durchsetzen kann und einen Weg findet nicht gefressen oder verdrängt zu werden, wird sich behaupten. In der Wirtschaft geht es in vielen Fällen ähnlich zu, aber durch die Politik finden Regulierungen statt.
    Vielleicht ist das System der Natur zumindest sinngemäß auch auf junge Menschen zu übertragen. Nach dem Motto: Nur wer sich aus einem inneren Antrieb heraus durchsetzen kann, hat es auch verdient. Aber wäre das wieder langfristig vorteilhaft für den sozialen Frieden?

    @T.Schnell: Der soziale Druck bei Kindern und Jugendlichen bzgl. der Statussymbole ist tatsächlich problematisch. Als Erwachsener kann man besser damit umgehen, wenn jemand die Nase rümpft, weil man keine Markenware als Bekleidung trägt oder kein großes Auto fährt. Aber in dem Alter kann so etwas tatsächlich die Ausgrenzung aus der Freundesgruppe bedeuten.
    Die Idee von Vorträgen finde ich gut. Meines Wissens gibt es im Fach Wirtschaft an Schulen auch häufiger externe Leute, die dort zu einem Thema referieren.

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  11. Hi Lars,

    der Artikel bringt es genau auf den Punkt! Unser Schulsystem lehrt Inhalte, die später zum Überleben reichen. Aber eben nichts was wirklich zum entspannten Leben ausreicht. Keine finanzielle Intelligenz wird gelehrt.
    Die Werbung nutzt das eiskalt aus - und Zack haben alle Konsumschulden.

    Was wäre aber das richtige Alter um finanzielle Intelligenz zu erlernen? Kindergarten? Grundschule? Weiterführende Schule?

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  12. Patentrezepte für die Lösung hab ich leider auch keine :-)

    Klar, fakt ist das finanzielle Bildung am besten schon von den Eltern zuhause vorgelebt werden sollte. Wenn das nicht so ist, dann nützt auch ein Schulfach dazu nicht groß weiter (wird dann genauso ignoriert wie die meisten Lehrinhalte doch eh schon).

    Wie man selbst als Erwachsener finanziell kompetent und aufgeklärt agiert, wird ja hier auf dieser Seite und anderswo schon gut beschrieben. Wie man das aber kindgerecht den Kleinen schon beibringt, ist ein anderer Artikel.

    Wichtig ist es, von anfang an eben nicht die allseits grassierende "will ich haben, sofort!" -quängelmentalität zu bedienen. Das einzige was man seinen Kindern schenken muss ist Aufmerksamkeit und Zuneigung, aber eben NICHT jeden Krimskrams nach dem sie schreien. Das geht schon los dass man an der Supermarktkasse eben die Süßigkeiten stecken lässt und lieber nen Apfel zu essen gibt (ist btw auch besser für die Gesundheit). Materielle Überversorgung wird auch oft als "Ersatz" für tätsächliche Zeit und Beschäftigung mit dem Kind gebraucht. Ich weiß, liebe Eltern, ihr wollt alle nur "das Beste" für euern Kleinen, aber das beste seid ihr selbst und nicht die Geschenke die ihr ihm in den Arsch blasen könnt. Mal abgesehen dass die sich auch ganz schnell auch dran gewöhnen. Bei den ersten Malen funkeln noch die Äuglein ganz schön, aber spätestens wenn sie verzogene Teenie-Gören sind kommt dann nur sowas wie "Was ? NUR ein Samsung S3 mini ?? Aber ich wollte doch ein Iphone! Ihr seid total doof, wääh!!" dabei raus. Tut euch, und ihnen (und uns, der ganzen Gesellschaft) das einfach garnicht erst an.

    Kinder sollten früh begreifen, dass es Geld nur gegen Leistung gibt. Waswaswas, ich hör den Aufschrei, Familie soll doch der Hort der Geborgenheit sein und nicht vom bösen marktwirtschaftlichen Gedankengut bestimmt. Halt, ich sagte doch, Liebe und Aufmerksamkeit sind unbegrenzt frei zu geben, das ist das wichtigste. Aber Kinder müssen begreifen (ist ja grad für ihr späteres eigenständiges (Arbeits!)Leben essentiell, wenn ihr sie nicht ewig durchfüttern wollt) das man für Geld etwas tun muss, oder zumindest für mehr Geld mehr tun. Ein "Basis"betrag an Taschengeld ist ja schön und gut, aber der sollte so niedrig sein dass das Kind motiviert wird, "erfolgsbezogene Zulagen" zu leisten. Ob das nun Rasen mähen, Geschirr spülen oder gute Schulnoten sind, hauptsache es kommt eben auch was vom Kind und ist nicht nur ein einseitiges Geben. Mit der Zeit begreifen sie es auch und es wird zur Selbstverständlichkeit und eigenem inneren Antrieb, um sich Sonderwünsche erfüllen zu können.

    Dann sollten Kinder begreifen, dass Geld eben nicht einfach so auf den Bäumen wächst, sondern Mami und Papi hart dafür arbeiten müssen und Einnahmen und Ausgaben zu kalkulieren haben. Ich weiß, ihr wollt sie von all diesen "Erwachsenen-Sorgen" möglichst fernhalten, und über Geld spricht man generell nicht (schon garnicht mit den eigenen Kindern). Aber Offenheit ist besser (für beide Seiten) anstatt immer nur heile Welt vorzugaukeln und in wirklichkeit nur am finanziellen Limit zu operieren. Wenn man ihnen schon nicht direkten Einblick in die eigene große Finanzplanung geben will, kann man sie doch anhalten zumindest für sich selbst ebenfalls ein kleines Haushaltsbuch zu schreiben, wo sie ihre Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen und ein Gefühl für den finanziellen Bedarf entwickeln und selbstständig lernen können Einnahmen zu steigern und Ausgaben zu senken. Das klingt jetzt wieder marktwirtschaftlicher als es eigentlich ist, im Grunde heißt das nur für die Kinder eben das sie lernen zu sehen wann sie mal wieder eine zusätzliche Schicht Rasenmähen einschieben bräuchten oder auf der anderen Seite auf ein paar unnütze Schnickschnack-Käufe zu verzichten, um ein gewisses finanzielles Ziel selbst zu erreichen (das kann z.B. dann das mit EIGENEM Geld gekaufte Handy sein, was man dann auch viel mehr wertschätzt).

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  13. Man kann auch die Kinder in die Geldanlage mit einbeziehen. Wenn man ihnen schon nicht einblick in das eigene große Depot geben will (gibt ja Eltern, die wollen nicht das ihre Kinder sehen wie viel (oder wenig, lol) man hat), kann man für sie doch zumindest ein kleines "Kinder-Depot" anlegen, was man dann gemeinsam betreut. Dort könnte dann z.B. jeden Monat das Kindergeld o.ä. Betrag hingespart werden. Dort sehen die Kinder dann auch ganz direkt immer, wie sich ihr Betrag verändert und bekommen ein Gefühl für die Bewegungen der Börse (und weniger Berührungsängste!). Wenn man ihnen dann sagt, das bekommst du dann alles selbst wenn du 18 bist /Arbeit anfängst/ heiratest etc. sind sie auch selbst bestrebt dass da ein möglichst hoher Betrag bei rauskommt, und beschäftigen sich aus eigenem Interesse mit der Börse, damit sich "ihr" Depot möglichst gut entwickelt.
    Klingt natürlich alles erstmal sehr idealistisch, aber wie Lars schon in einem anderen Artikel sagte, so ein Depot ist mit das beste Geschenk, was man einem Kind langfristig machen kann, auf jeden Fall viel besser als ihm 18 Jahre lang NUR den Konsumkram, Spielsachen, Klamotten, Handys hinterherzuschmeißen. Nur mal so als Beispiel, die 184€ monatlich angelegt, zu 5% pa Rendite, gibt nach 18 Jahren schon über 63.000€. Wenn das mal keine "Starthilfe" ist.

    Zu den Konsumschulden, ich beziehe mich hier mal auf das Zitat von der Inkasso-Website:
    [" In der Herbstumfrage melden 83 Prozent der Inkassounternehmen, dass junge Schuldner Verbindlichkeiten bei Telekommunikationsunternehmen haben. 79 Prozent nennen Onlinehändler. Weitere Gläubiger, bei denen Verbraucher zwischen 18 und 24 Jahren in der Kreide stehen, sind demnach Versandhändler (57 Prozent der Inkassounter­nehmen haben eine entsprechende Angabe gemacht), Fitnessstudios (56 Prozent) und Internet-Serviceanbieter."]
    Es ist mir schwer erklärlich wie man Schulden fürs Handy machen kann. Es gibt heute Flatrate-Tarife mit Internet für 10-15€. Klar, wenn man uuunbedingt das neueste Iphone mit dazu braucht, und auch das tausend Gigabyte Datenpaket gleich mit dazu (weil man muss ja uuunbedingt immer dauernd und überall youtube-videos gucken können), dann werden dass mal schnell 50-70€ im Monat.
    Den Onlinehandel und Versand-Schulden kann wohl nur ein Riegel vorgeschoben werden wenn es Ware nur noch gegen Vorkasse gibt, und das will wohl so schnell niemand der Beteiligten wirklich durchsetzen. Schulden bei Fitnessstudios - Gehts noch ? Liegestützen und Klimmzüge sind kostenlos, ein Hantelset für 100€ ist völlig ausreichend, und wer sich danach immer noch nicht durchtrainiert genug fühlt kann gern mal meinen Acker umgraben kommen.

    Das Konsum und Statussymbole so wichtig sind wegen Gruppenzwang und sozialem Druck, ist auch nicht wirklich so, bzw. leichte Ausrede. Mal ganz abgesehen davon, dass wenn man mit teurem Zeugs rumläuft, in einigen Gegenden von seinen Altersgenossen doch nur verstärkt "abgezogen" wird ;-) ist es doch so dass "Freunde" die man nur wegen diesem Schnickschnack hat, garkeine echten Freunde sind. Die Kinder sind ja auch nicht so dumm, dass sie das nicht fühlen würden, aber da überwiegt dann meist wieder die Unsicherheit, einfach nur dazugehören zu wollen. Ich weiß, bei kleinen Kindern ist das ja noch ganz süß und nicht so schlimm, man kauft ihm halt die Pokemons (oder was auch immer grad aktuell ist) weil halt alle andern im Kindergarten auch damit spielen. Aber spätestens wenn die älter sind und anfangen, ihren Selbstwert über ihr neuestes Iphone zu definieren, sollte schluss mit lustig sein. In Wirklichkeit ist es doch vor allem die eigene Persönlichkeit, und nicht irgendwelche Dinge, die über die Beliebtheit und Durchsetzungsfähigkeit im Freundeskreis entscheidet. Also zumindest meiner Erfahrung nach hat der eigene Kontostand (oder der der Eltern) nicht viel mit der zwischenmenschlichen Zufriedenheit zu tun. Aber hey, vielleicht bin ich ja auch nur so ein toller Mensch :-D

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  14. So , nun noch etwas weiteres zu Thema mit Kindern über Geld sprechen und einsichtnahme auf die eigene Geldanlage. Leider ist es bei uns ( Den Eltern ) so , das die eigene Geld oder besser Vermögensanlage ( hier jedoch auch mehrere Immobilien ) schon einen gewissen Wert darstellt . Würde ich meiner Tochter hier vollen Einblick geben , würde es nur dazu führen , ( Tendenziell sind Menschen faul / bequem , meine Tochter auch ) das Sie sagen würde : Oh Wunderbar , toll das reicht ja auch noch für mich mit , und ich muss mich da ja nicht mehr um irgendetwas selber kümmern. Aber genau dieses will ich nicht , und daher ist es hier nicht zu vermeiden das ich eben nicht alles mit meinen Kind besprechen kann. Für Uns habe ich überlegt , für meine Tochter einen eigenen Garten anzulegen.
    Und dieser ihr eigener Garten soll dann auch selbstverständlich die dann ihr zuzuordnenden und auch ihr zufliessenden Einnahmen bringen. ( Dieses ist auch aus Steuerlicher Seite vermutlich viel besser ) . Weiterhin kann dann auch anhand von diesen Garten der Ertrag besser in diesen Garten bleiben , und mann muss sich nicht ständig sorgen um die eigenen Früchte machen , die mann ja auch evt. noch mal braucht um nicht selber zu verhungern.Daher ( ist vielleicht auch nicht die normal Situation ) möchte ich Ihr zwar schon eine große weite finanzielle Bildung mit auf den Weg geben , aber dennoch nicht völlige einsicht in die Familienfinanzen geben. Bei meiner Tochter würde das jedenfalls dazu führen , das Sie sagen würde , Oh super , alles klar , so arm wie Du immer tust , sind Wir ja dann doch nicht , und dann hätte ich auch wieder die Probleme mit der Bescheidenheit und Sparsamkeit und viel schlimmer ( Was ich leider dauernd bei meiner Tochter beobachten muss ) mit einer gewissen Überheblichkeit . Wie sollte ich das dann noch wegbringen ????. Aber tendenziell sollte natürlich auch ein Kind schon weitgehend in die finanziellen überlegungen mit eingebunden werden ( Habe ich bei meiner Tochter bereits ab 4 Jahren gemacht ) jedoch nicht vollständig , aus oben genannten Gründen. Außerdem ist es auch hier wie bei allen anderen Sachen so , das von Zeit zu Zeit ein gewisses rebalancing erfolgen muss , wo mann dann ja wieder neu entscheiden kann inwieweit Sie in einsichtnahme von Vermögen miteinbezogen werden kann . Ich denke das auch erstmal ein eigener kleiner Garten durchaus ausreichend ist , und bei der monatlichen Anlage des Kindergeldes , finde ich , das dieses doch schon viel zu viel ist . Wovon sollen Wir denn dann leben ??? ( Lach ) .

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    1. Natürlich muss man seinen Kindern nicht kompletten Einblick geben. Es ist nur zu Vermittlung von praktischem(!) Finanzwissen oft die einzige konkrete Bilanz auf die man zugreifen kann, wenn man nicht nur im "luftleeren Raum" (also an theoretischen Beispielen) argumentieren möchte.

      Wenn die "Gefahr" besteht, dass die Kinder evtl "Charakterschwächen" entwickeln könnten (so ala; oho bei den Alten ist also noch mächtig was zu holen), dann hat das Problem doch eher schon viel früher in der Entwicklung stattgefunden (absolut kein Vorwurf: Man kann als Eltern so gut man auch will nie die 100% perfekte Persönlichkeit erziehen, da gibts immer Aussenfaktoren).
      Wenn die Tochter jetzt schon Probleme mit der "Bescheidenheit" (Ausgaben größer als Einnahmen?) hat, gilt es ein Bewußtsein für die Ursachenbekämpfung zu bilden. Oftmals ist es so, dass wenn das Einkommen "leistungslos" ist (z.b. von Eltern, Staat), die Ausgaben dann genauso "verantwortungslos" (einfach in den Tag hinein verkonsumiert, nur Schnickschnack) gemacht werden, weil man noch nie wirklich von den Verhältnissen gezwungen wurde sich konkret um vernünftig ausgewogene Finanzplanung zu kümmern und Eigenverantwortung zu entwickeln. Spätestens wenn der Geldhahn dann mal zugedreht wurde, fällt das alles in sich zusammen. Für den Widerspruch, wie man seinen Kindern ein möglichst "gutes Leben" beschenken will ohne gleichzeitig eventuell gepamperte Schlendriane zu fördern, gibt es kein leichtes Patentrezept. Am Ende ist die eigene Einsicht nötig als bester Motivator, und m.M. kann Einsicht meist am ehesten nur aus der Erfahrung des Mangels (und der eigenen Überwindung dessen) gewonnen werden.

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  15. Nochwas , finanzielle Bildung ist nicht alles , aber sicher schon mal ein guter Ansatz um das Leben auch aus einen anderen Sichtwinkel zu betrachen als immer nur von unten auf die da oben . Tatsächlich ist es nicht wirklich wichtig wieviel Geld jemand hat oder wieviel Vermögen , es erleichtert sicher vieles , aber es gibt auch immer noch Sachen die nicht mit Geld zu kaufen sind, Gesundheit , Zufriedenheit , und Demut . Erst wenn mann bei sich selber angekommen ist , wird mann merken was wirklich wichtig für einen selber ist . Dieses muss nicht immer Geld sein ( Siehe auch Lars Buchempfehlung ) . Dennoch möchte ich auch nicht , das es meiner Tochter so geht , wie oben zu lesen , Gedichtsblabla in 4 Sprachen. Es sollte schon ausgewogen sein , und Geld und Markt gehört einfach zum Leben dazu , vielleicht wird das ja in X Jahren mal anders sein , aber bis dahin bekommt meine Tochter Ihr Rüstzeug mit auf den Weg um ihren eigenen Garten zu bestellen , und wenn Sie Ihn eben verwildern lässt und dieses schön findet , dann ist es halt so , aber dann muss Sie ( und auch nur Sie alleine ) damit dann auch klar kommen .

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    1. Ist mit Garten sinnbildlich ein eigener finanzieller Rahmen gemeint oder meinen Sie tatsächlich ein eigenes Teilgrundstück?
      Ansonsten wirklich tolle Kommentare - sehr lesenwert!
      Gruss

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    2. Da ja dabei auch von den "Erträgen" gesprochen wird die ein solcher "Garten" generieren soll, ist das sicher doch eher eine blumige (hihi) Umschreibung von Finanz-Anlagen ;-)

      Lars hat diese Metapher auch an anderen Stellen im Blog schon verwendet um verständlich zu machen wie man seine verschiedenen Geldgeschäfte hegen und pflegen muss

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  16. So sehr ich die meisten Artikel hier schätze, finde ich diesen zu oberflächlich, insbesondere hinsichtliche des Schulsystems.

    Chris hat das ja schon sehr gut ausgeführt. Daher nur einige Zusätze:

    - Man vergleiche nur mal die Bundesländer, welche Schulsysteme sie haben, und ob sie wirtschaftlich erflogreich sind. Kleiner Tipp: Das dreigliedrige Schulsystem kann nicht so schlecht sein.

    - Das dreigliedrige Schulsystem realisiert gerade die Berücksichtigung unterschiedlicher Fähigkeiten: Der eine ist von Können und Interessen als Entwickler oder Forscher geeignet, während für den anderen beispielsweise eine Vorbereitung auf eine Handwerkslehre durch eine Haupt- oder Realschule geeigneter ist.

    - Sport hier anzuführen als Begabung ist ein schlechter Witz. 99% der recht guten "Sportler" können das nicht zum Beruf machen.

    - Noch schlimmer ist das Erwähnen der bekannten Studienabbrecher Gates, Jobs, Zuckerberg. Die haben das Studium nicht abgebrochen, weil es zu schwierig für sie gewesen wäre, sondern weil sie Überflieger waren, die schon viel weiter waren und bereits eine zündende Geschäftsidee hatten. Das Studium hätte sie nur aufgehalten.

    Richtig ist der Mangel an wirtschaftlicher Bildung durch die Schulen. Überhaupt nicht wird vermittelt, woher das Geld kommt, das die Sozialromantiker in alle Himmelrichtungen zerstreuen.

    So züchtet man neue Gutmenschen, die nur von der bösen Wirtschaft faseln und "wenn wir uns alle lieb haben wird alles gut" trallala... Das Geld regnet vom Himmel, der Strom kommt aus der Steckdose wenn wir nur alles verteilen wird die Welt gut... Blabla

    Anstatt mal aufzueigen, wieviel ein Arbeitnehmer hierzulande das Unternehmen kostet, und wieviel für die Gutmenschenromantik hierbei abgedrückt werden muß. Und sich hinterher wundern, daß die Unternehmen lieber in anderen Ländern produzieren. Einfach zum Kotzen, aber die Lehrer werden ja in ihrem Studium genauso indoktriniert.

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  17. Hallo Lars , hierbei ist wie ja schon bereits vorher beim Wasser pumpen , natürlich von einen eigenen Garten ( ist natürlich schon aus meinen Pflanzen abgeteilt ) die rede. Volumen natürlich bescheiden ( Kommt auf die Sichtweise an ) aber es soll dennoch ein eigener sein. Somit dann auch die an ihrem Garten hängende Versteuerung der Erträge und natürlich auch ( nach rücksprache , mit mir ) die entscheidung welche UN / Pflanzen denn nun gepflanzt werden sollten. Auch meine LLAG ( Langjährige Lebensabschnittsgefährtin ) hat schon Intresse angemeldet ,ob das denn jetzt von früher nochmal losgeht und ob ich das meiner Tochter denn echt zumuten möchte. Antwort , Yes we can . Hab dafür heute schon mal etwas Edelmetal zur Gartengestaltung umgetauscht. Und werd mich mal wieder nach und nach über die derzeitige Pflanzenwelt einlesen , aber es sind ja für den Anfang auch noch immerhin viele von den üblich verdächtigen da , die schon immer da waren , Johnson und Johnson , Coca , Mc doof , u.s.w. , Aristokraten halt . Mit den ETFs , muss ich mal mich genauer einlesen , hier hab ich mal bei I Shares angerufen , sind bis auf 2 Ausnahmen , angeblich alles voll replizierende , naja muss mann halt mal prüfen, wird aber sicherlich spannende Sache . Naja für solche betrachtungsweise hat Töchterchen sicherlich noch etwas Zeit , aber den Markt sollte Sie so in 2 bis 3 Jahren doch schon mal etwas hinterfragen können. Und natürlich ihre eigenen Entscheidungen über Blumen ( oder evt. sieht Sie ja auch das Unkraut als Blume an ) treffen können . Vorerst müssen wir erstmal einen Plan machen wie was wo angelegt werden soll , und in welchen Zeitraum dieses stattfinden soll . Aber ja , dieses ist ihr eigener Garten , oder Wiese oder auch Brachland , je nachdem wie Sie sich entscheidet . Z.Zt. Brachland mit den ein oder anderen Gewächs drauf , aber unkultiviert , aber es wächst schon mal was , jetzt müssen wir nur noch bestimmen was es ist , und ob wir das wollen , oder lieber doch etwas anderes , die ersten Dividenden ca. 30 Euro sind jedenfalls schon mal abgeerntet . ( lach ) Gruß Det . Echt hier jedenfalls Super Seite , wie ein Buch für die Gartengestaltung zu sehen , mit teilweise sehr schönen Vorschlägen . Danke Lars / und auch Chris für seine Anmerkungen.

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  18. Also A) Ja eigener Garten , mit allen Konsequenzen daraus .
    B) Um nochmal auf die Überheblichkeit meiner Tochter zurückzukommen , meine ich damit nicht die Verschwendung , sondern die Leistungsbereitschaft. Es ist einfach so , das Ihr öffter egal ist was bei diesen oder diesen Verhalten passiert , und Sie selbst dann wenn etwas passiert ( Entzug von Vergünstigungen ) , Sie nicht wirklich diesen Entzug als Mangel empfindet . Und wenn Sie dann auch noch weiß wie Groß der Garten ist , wird Sie sich immer wieder sagen wofür ????? Ich kann doch machen was ich will , hier wächst doch immer irgendetwas . Also wie soll ich einen Magel herbeiführen , der bei Ihr nicht ankommt ?????. Da ist Sie ja z.Zt. noch sehr bescheiden , und Sie bekommt eigentlich recht wenig . Aber das problem ist eigentlich , das Sie jetzt schon immer alles ganz Gut versteht und Zusammenhänge auch versteht , jedoch Ihr das nicht wichtig ist . D.h. Sie ist mit dem zufrieden was Sie hat und will eigentlich auch nicht mehr , da Sie auch schon mitbekommen hat , das irgendwie alles dann doch mit Arbeit , wie auch immer geartet , zu tun hat. Und weiter , sich um irgendetwas kümmern , gleich weniger Zeit für etwas anderes.
    Echt für mich nicht einfach , würde aber noch schwerer wenn die tatsächliche Gartengröße komplett mitgeteilt würde , so denkt Sie noch das ist der Garten vom Nachbarn , und das ist auch Gut so. Weil der Nachbar bin eigentlich Ich , und wenn Sie das erkennen würde , wäre die Frage ob Sie das dann noch so anerkennen würde , oder ob Sie dann doch noch eher sagen würde " ach ist doch eh egal , irgendein Gestrüpp wird schon noch über bleiben , und vielleicht reicht das ja dann noch zum leben , wozu soll ich mir denn Gedanken machen , vielleicht bleibt ja sogar noch der eine oder andere Baum stehen " , Das ist das was mir dabei eigentlich Sorge bei vollständiger Offenheit macht . Daher eigener ( schon von mir abgeteilter ) Garten , wo Sie dann jeweils ihre eigenen entscheidungen treffen kann ( Nach rücksprache mit mir ) und auch mit den Folgen daraus leben muss . Da kann Sie dann ihren eigenen kleinen Garten bestellen , oder eben auch nicht , muss zwar dann noch nicht verhungern , aber die Früchte aus meinen Garten bleiben dann mit meiner Arbeit auch bei mir. Oder es wächst so schön in Ihren Garten , das Sie mir auch mal ein paar schöne neue Früchte rüberbringen kann , Wir werden es sehen .Es wird glaube ich , jedenfalls spannend werden. Aber das ist ja der Unterschied zu den tatsächlichen Früchten , es kann auch einfach nur mal so rumliegen ohne weiter zu wachsen und wird trotzdem nicht schlecht , schrumpft nur etwas durch die Inflation.

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