1.) Traden statt investieren
Der erste Grund, warum viele Anleger Geld verlieren ist, weil sie kurzfristig traden. Sie kaufen eine Aktie oder ein ETF, anschließend wird das Wertpapier ein paar Wochen oder Monate später wieder verkauft und versucht bessere Investitionen zu finden. Diese Strategie ist durchaus profitabel, aber vor allem für das Finanzamt und die Broker, jedoch kaum für den Anleger. Gerade wenn man offenbar nicht so recht weiß, was man tut, können neben Gebühren und Steuern auch noch Verluste beim Handeln dazukommen. Vernünftiges Investieren bedeutet auch den Blick längerfristig auf die nächsten 5 oder sogar 10 Jahren zu richten.
2.) Das Portfolio ist nicht ausreichend diversifiziert
Oft werden nur wenige Einzel-Aktien ins Depot gekauft oder es findet eine deutliche Übergewichtung von Branchen statt. Damit ist das Depot ziemlich konzentriert und anfällig für verlustreiche Zeiten. Sei es weil die ausgewählten Unternehmen von Mitbewerbern übervorteilt werden oder eine Branche in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten ist. Viele Anleger, die den konzentrierten Ansatz verfolgen, möchten entweder "den Markt schlagen" oder jagen mit hohem Risiko einem schnellen Gewinn hinterher. Ein ausgewogenes, gut diversifiziertes Portfolio bestehend aus mindestens einigen Dutzend Einzel-Titeln macht mehr Sinn. Es sorgt für verlässlichen Strom von Dividendenerträgen und bietet wesentlich höhere Sicherheit.
3.) Zu sehr auf Kursbewegungen als auf Fundamentaldaten schauen
Ein weiterer Grund warum Anleger Geld verlieren ist, weil sie zu sehr auf den Kurs als Wertmaßstab einer Aktie blicken. Bereits Warren Buffett sagte einst: "Der dümmste Grund eine Aktie zu kaufen ist weil der Kurswert steigt". Stattdessen sind Fundamentaldaten eines Unternehmens wertvoller für langfristige Investitionen. Wenn das allgemeine Börsenumfeld negativ ist, werden sowohl gute als auch schwächere Unternehmen im allgemeinen Sog der Ängste und Panik mit nach unten gezogen.
Aber große Konzerne mit einem soliden Geschäftsmodell, wie zum Beispiel die meisten Dividenden-Aristokraten, überstehen diese "Schlechtwetterperiode" und sind anschließend oft sogar weiter erstarkt. Wer dagegen lediglich auf den Kurswert schaut, wird ein exzellentes Unternehmen in Crashphasen oder Bärenmärkten womöglich für einen Schleuderpreis verkaufen, anstatt gerade in diesen Zeiten beherzt Anteile günstig aufzusammeln.
Diese Anleger hätten auf eine weiter schöne Dividendenzahlung mit guten Chancen auf weitere Ertragserhöhungen der nächsten Jahre verzichtet.
Viele Anleger "verlieben" sich geradezu in ihre Investments. Diese emotionale Bindung verdeckt einen nüchternen und sachlichen Blick auf möglich Warnsignale, erst recht wenn kein Notfallplan vorhanden ist. Warnsignale sind u.a. sinkende Umsätze, ausbleibende Gewinne und für jedermann merkbar, eine Dividendenkürzung. Die Kürzung oder gar Streichung der Dividende ist ein ernster Grund sich von einer Aktie zu trennen. Es gibt langjährige Untersuchungen die zeigen, dass nach Dividendenkürzungen die deutliche Mehrheit der Unternehmen in der Folgezeit weiterhin Schwierigkeiten hatte und sich recht schwach entwickelte. Prominente Beispiele in Deutschland sind E.ON und RWE.
5.) Das Investment nicht verstehen
Einige Anleger lesen in Zeitschriften, Börsenmagazinen oder Webseiten Tipps und Analysen und neigen dazu Investments zu kaufen, die sie nicht verstanden haben. Wenn anschließend Geld verloren wurde, weiß man hinterher gar nicht warum eigentlich? Mit einem blauen Auge kommen diejenigen davon, die mit diesen Erfahrungen für das nächste Mal daraus gelernt haben. Aber grundsätzlich sollte man nur dann sein eigenes hart erarbeitetes und erspartes Geld anlegen, nachdem man sich selbst umfassend informiert und seine Hausaufgaben gründlich erledigt hat. Nur so ist der Anleger selbst dann in der Lage Ruhe zu bewahren, wenn andere in Panik sind, wie in Punkt 3 beschrieben, oder Warnsignale zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren, wie in Punkt 4 beschrieben.
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Hallo Lars,
AntwortenLöscheneinige Fehler, die du genannt hast, hab ich früher auch gemacht. Mein schlimmster Fehler war, nur auf eine hohe Dividendenrendite zu achten. Dies führte dazu, dass ich 2010 ein paar tausend Euro in France Telecom und Telefonica investierte. Mein größter Fehler. Hätte ich mir einen solchen Artikel zu Herzen genommen, wäre mir das nicht passiert.
Gruß Sascha