Als Dollar-Millionär lässt es sich bei einem "normalen" Lebensstil schon gut aushalten. Im Artikel "Merken Sie sich den Wert 3,50 Euro" haben wir gesehen, dass man mit diesem Geldwert bereits ein monatliches passives Einkommen von 2.625 Euro (netto, also Steuern schon abgezogen) erzielen kann.
Im Jahr 2013 gab es laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes insgesamt 1426 Dollar-Milliardäre mit einem Gesamtvermögen von 5,4 Billionen US-Dollar. Demnach leben 442 der Milliardäre in den USA, 386 in der Region Asien-Pazifik, 366 in Europa, 129 im übrigen Amerika und 103 im Nahen Osten und Afrika.
Ich recherchiere gerne Verhalten und Gewohnheiten von wohlhabenden Menschen, denn von ihrem Umgang mit Geld kann man eine Menge lernen.
So hat Chrystia Freeland über zwei Jahrzehnte zahlreiche Multimillionäre und Milliardäre begleitet und sie interviewt. Ihre Erfahrungen hat sie in ihrem Buch: "Die Superreichen: Aufstieg und Herrschaft einer neuen globalen Geldelite" veröffentlicht. Ein interessantes Buch für jeden, der mehr über das Leben der Superreichen und ihren Einfluss auf Politik und Gesellschaft erfahren möchte.
Unter anderem interessiert es mich welche Art von Aktien die Superreichen halten? Da wird jeder natürlich andere Vorlieben haben, aber aus verschiedenen Quellen habe ich drei Sektoren ausfindig machen können, die bevorzugt werden.
Zum einen sind das Aktien von Unternehmen, die Produkte für den täglichen Bedarf herstellen. Also im Grunde recht unspektakuläre Sachen wie Nahrungsmittel, Genussmittel, Hygieneartikel oder Bekleidung. Viele typische Konzerne, auf die dies zutrifft befinden sich unter den sogenannten Dividenden-Aristokraten.
Der zweite Sektor sind Aktien von Luxusartikelherstellern. Gerade, wenn jemand eher bescheiden lebt, kann man sich schwer vorstellen, was man mit einer Flasche Wein für ein paar hundert Euro oder einer Uhr für viele tausend Euro anfangen soll. Aber wir haben es ja oben in den Beispielrechnungen gesehen. Wer 100 Millionen oder eine Milliarde US-Dollar ein eigen nennt, dem fällt es nicht groß auf, etwas für 50.000 oder 100.000 Euro zu kaufen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass längst nicht alle superreichen Leute auch ausgesprochen konsumfreudig sind. Im Gegenteil achten viele wohlhabende Menschen auf ihre Ausgaben und investieren stattdessen lieber in Luxus-Aktien. Ganz einfach weil sie wissen, dass selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Nachfrage nach Luxusgütern hoch bleibt.
Beide Sektoren sind nebenbei bemerkt häufig auch solide Dividendenzahler.
Es gibt noch eine dritte Branche, und zwar der Technologiesektor. Hier wird versucht mit neuartigen Entwicklungen am Puls der Zeit Kursgewinne zu erzielen. Die innovativen Möglichkeiten der Smartphones und Tablet PCs, sind ähnlich spannend wie mit den Möglichkeiten, die das Internet oder erneuerbare Energien bieten Geld zu verdienen.
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Ich bin mir nicht sicher, ob eine Betrachtung relevant ist, worin die Reichen *jetzt* investiert sind. Ihr Ziel ist Primär die Vermögenssicherung, während wir als Ziel die Vermögensbildung haben. Folglich werden sie eher "sichere" Werte nutzen, während wir zum Bildung von Vermögen eher chancenorientierte Werte wählen sollten.
AntwortenLöschenGute Anmerkung, wobei andererseits Dividenden-Aristokraten ebenfalls einen ansteigenden Dividendenstrom erwarten lassen.
LöschenDie Technologie-Aktien hatte ich als dritten Sektor genannt, dort befinden sich viele Chancen, aber leider gleichzeitig auch zahlreiche Risiken. In Haussezeiten, wie diesen aktuell gerade, sind Technologiewerte wahre Rennpferde. Nur in Bärenmärkten möchte ich sie nicht unbedingt haben...
Es gibt mittlerweile schon ETFs die das Portfolio von Superreichen, Großinvestoren, und deren Hedgefonds nachzubilden. Diese müssen ja nämlich ihre Positionen in regelmäßigen Geschäftsberichten offenlegen. Die ETFs lesen dass nun mit und filtern heraus welche Werte am interessantesten sind (nach der Theorie, dass wenn die Superreichen so überzeugt davon sind, da was dran sein muss) und bauen ihr Portfolio nach. Beispiele
AntwortenLöschenhttp://www.globalxfunds.com/GURU
http://alphaclonefunds.com/fund_overview.html
http://www.ibillionaire.me/ibillionaireindex/
Ob das Konzept wirklich auf lange Zeit Überrenditen einfährt (z.b. gegenüber günstigeren Index-ETFs) ist noch zu früh zu sagen. Das letzte Jahr lief es sehr gut aber dass soll man wegen der allgemeinen Hausse nicht überbewerten, da läuft auch manchmal jeder Mist sehr gut. Im Grunde klingt es ja schon verlockend, einfach mal so "huckepack" auf dem Rücken der Superreichen zu investieren, wenn die Theorie wirklich stimmt, dass die besser (und sei's auch nur ein paar Prozentpunkte besser als der Durchschnitttsmarkt) wissen was sich in Zukunft entwickeln wird und was nicht. Ob das auch so ist, tja mal sehen.
Vielen Dank für die drei Wertpapiere, die Investments von Superreichen und Großinvestoren nachbilden. Zwei der drei kannte ich noch nicht.
LöschenZumindest AlphaClone hat in den zurückliegenden 2,5 Jahren im Vergleich zum in derselben Zeit bärenstarken S&P 500 rund 10% mehr Performance erzielen können (wobei 2014 keine Überrendite mehr herauskam). Mir ist aufgefallen, dass Baidu und Twitter dort ziemlich hoch gewichtet sind.
Spannend und möglicherweise auch inspirierend für die eigene Geldanlage.
Sehr guter Beitrag!
AntwortenLöschenIch bin der Meinung, man sollte sich generell öfter an Leuten orientieren, die Dinge in einem gewissen Bereich sehr erfolgreich bestreiten. Wenn man etwas sensibler und mit offenen Augen durch die Welt geht, kann man noch so einiges lernen!