Donnerstag, 7. März 2013

Gold kurz vor einem mittelfristigen Verkaufssignal

Ein kurzer Exkurs in die Charttechnik des Goldpreises in US-Dollar. Nach der Finanzkrise waren sich die meisten Marktteilnehmer einig, das Fluten der Notenbanken mit billigem Geld kann nur in eine bedeutsame Inflation münden. Offenbar wird die Meinung seit 2011 bis heute längst nicht mehr von derart vielen Leuten geteilt.

Verkaufssignal 1
Schauen wir uns den Kursverlauf des Goldpreises im Wochen-Chart an. Seit der zweiten Hälfte des Jahres 2011 bewegt sich der Goldpreis nicht mehr aufwärts, sondern seitwärts mit einer leichten Abwärtstendenz. Der gleitende Durchschnitt der 100 Wochen-Linie wurde 2012 zunächst noch erfolgreich verteidigt, aber nun im Februar 2013 nach unten bestätigt durchbrochen. Dies ist aus Sicht der Chart-Technik ein Verkaufssignal.

Der Goldpreis seit 2011. Die Pfeile markieren eine Bewegung des Kurses
Richtung 1550 US-Dollar, der Kreis das möglicherweise bevorstehende
Kreuzen der 20 Wochen-Linie mit der 100 Wochen-Linie. Quelle: www.comdirect.de
Drohendes Verkaufssignal 2
Jetzt drohen noch zwei weitere Verkaufssignale. Zum einen wurde der Wert von 1550 US-Dollar dreimal in den zurückliegenden Jahren vom Kurs angelaufen, aber nicht unterschritten. Somit wurde diese Marke als Unterstützung mehrfach bestätigt. Mittlerweile befindet sich der Kurs erneut an dieser - offenbar wichtigen - Marke. Ein nachhaltiges Unterschreiten wäre ein weiteres Verkaufssignal.

Drohendes Verkaufssignal 3
Der gleitende Durchschnitt der 20 Wochen-Linie droht nun den gleitenden Durchschnitt der 100 Wochen-Linie zu unterschreiten (im Chartbild eingekreist). Dieses Kreuzen der beiden gleitenden Durchschnitte wird in der Chart-Technik im Übrigen als sogenanntes "Todeskreuz" bezeichnet.

Fazit
Es wurde zuletzt ein markantes Verkaufssignal beim Goldpreis erzeugt und zwei weitere könnten unmittelbar bevorstehen. Sollten diese ebenfalls generiert werden, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Goldpreis noch deutlich weiter an Wert verliert.

Zum Schluss noch eine Anmerkung zur Chart-Technik. Wer dieses Blog verfolgt, weiß, dass ich kein Trader bin oder sonst in einer Form versuche kurzfristige Kursbewegungen mitzunehmen. Spannender finde ich da eher die zeitlich übergeordneten Chartbilder, um abschätzen zu können, ob wir uns in einem Trend oder einer Seitwärtsbewegung befinden. Man muss als Anleger gar nicht unbedingt selbst nach der Chart-Technik agieren, aber es tun viele andere Marktteilnehmer. Von daher hat diese Form der Marktbeobachtung eine gewisse Relevanz und damit auch Spannung.

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3 Kommentare:

  1. Der Goldpreis rutschte heute auf 1500 US-Dollar. Wenn jetzt bald nicht eine Gegenbewegung einsetzt kommt, dann sieht es für Gold nicht gut aus.

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  2. Was für ein Crash! Gold alleine heute um 7% runter auf unter 1400 US-Dollar. Wenn es jetzt nicht schnell wieder über 1500 US-Dollar raufgeht, sind sämtliche drohende Verkaufssignale auch formal erfüllt.

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  3. Danke für deine Kommentare, ich beobachte die Finanzmärkte mitlerweile sehr selten.

    Wen die Zinsen in der Zukunft wieder steigen wird es erst richtig interessant beim Goldpreis.

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