Dienstag, 5. März 2013

Grundregeln der finanziellen Bildung

Hier auf diesem Blog wurde an einigen Stellen die finanzielle Bildung explizit angesprochen. Diese ist meiner Meinung nach das Fundament, um überhaupt erfolgreich mit Geld umgehen zu können, Vermögen aufzubauen und passive Einkommensströme zu erschließen. Solange man die Grundprinzipien nicht verinnerlicht hat, wird man langfristig finanziell nicht erfolgreich agieren können.

Ich möchte an dieser Stelle eine Übersicht der wichtigsten Grundpfeiler mit entsprechend kurzer Erläuterung zusammenstellen. Stammleser von finanziell umdenken werden die meisten Punkte wahrscheinlich schon kennen. Aber zum einen kann eine Auffrischung nicht schaden und für die Neulinge des Blogs ist so eine Übersicht zu sehen sicherlich interessant und (hoffentlich) lehrreich.

Die Einnahmen müssen dauerhaft größer als die Ausgaben sein.
Das ist einer der fundamentalen Grundpfeiler beim erfolgreichen Umgang mit Geldanlagen. Was so einfach klingt, ist in der Realität offenbar doch so schwer. Nicht nur etliche Privatleute, sondern auch zahlreiche Firmen und Unternehmen verstoßen gegen diese Grundregel. Jeder, der monatliches Gehalt bekommt, kann nicht dauerhaft mehr ausgeben als dieses Einkommen. Ansonsten landet man schnell in der Schuldenfalle, langfristig droht sogar die Überschuldung.


Konsumschulden sind grundsätzlich zu vermeiden oder - sofern vorhanden - so schnell als möglich zurückzuzahlen
Kredite für Anschaffungen oder Urlaube sollten generell tabu sein. Denn es sind Ausgaben, die einem zwar Luxus oder schöne Erinnerungen bescheren, aber unwiderruflich nicht mehr in irgendeiner Form als Einnahmen zurückkehren. Bevor einem die Schulden über den Kopf wachsen, sollten diese möglichst rasch zurückgezahlt werden.



Leg automatisiert Ersparnisse für Notfälle und Investitionen zurück
Die Ausgaben sollten nicht nur die regelmäßigen Einkommen nicht überschreiten, sondern dauerhaft darunter bleiben. Am besten beginnt man die Sparquote bei 10% des verfügbaren Netto-Einkommens und steigert diese später auf mindestens 50%. Das Sparen ist am sichersten zu bewältigen, wenn man diesen Vorgang automatisiert. Gleich nach Eingang der Einkünfte wird der entsprechende Betrag abgebucht, noch bevor andere Rechnungen und Verpflichtungen bezahlt werden.


Bevorzuge Investments, die einen regelmäßigen Geldfluss als passives Einkommen ermöglichen
Es ist zwar nett anzusehen, wenn das eigene Vermögen wächst, aber erst wenn Teile des investierten Kapitals veräußert werden, hat man etwas davon. Ich finde es im Alltag praktischer und viel motivierender, wenn mein zur Verfügung stehendes Gesamt-Einkommen anwächst. Daher sind Investments zu bevorzugen, die einen regelmäßigen Geldfluss - Cashflow - auf das eigene Konto erzeugen. Versuchen Sie mehrere - am besten sogar voneinander unabhängige - passive Einkommensströme zu erzielen. Mit diesem Fokus sind Sie auch nicht zu sehr an den Wertpapiermarkt gebunden.

Bau mehrere finanzielle Standbeine auf
Wer lediglich Gehalt von seiner bisherigen Tätigkeit - gleich, ob Angestellter oder Selbständiger - bezieht, geht ein finanzielles Risiko ein. Sobald dieser Geldstrom wegfällt oder sich verringert, kommt man in Schwierigkeiten. Versuchen Sie in jedem Fall mehrere Quellen zu erschließen, die Ihnen ein Einkommen bringt. Die bequemste Variante ist das passive Einkommen. Das läuft im Standardfall auch dann stabil weiter, wenn andere wirtschaftlich sensiblere Geldquellen schwächer werden oder sogar versiegen. Angenommen, Sie sind selbständig tätig und die Auftragslage verläuft schlechter, dann werden die passiven Einkommensquellen im Standardfall ohne größere Veränderung weiter fließen.


Wohn zur Miete und kaufe Immobilien als Investments
Ein richtig emotionales Thema ist die eigengenutzte Immobilie als Geldanlage. Solange das eigene Haus nicht abgezahlt wurde, ist die Immobilie ein Vermögenswert für Ihre Bank. Denn sie erhält von Ihnen nicht nur den Kredit zurück, sondern auch die anfallenden Zinsen bezahlt. Besonders die wiederkehrenden Kosten für Instandhaltung und Reparaturen lassen viele bei der Rechnung außen vor. In seinem Buch "Kaufen oder Mieten?" hat Gerd Kommer die Finanzen eines Hauseigentümers mit denen eines Mieter gegenübergestellt.
Mehr zum Thema auf der Seite: Immobilien


Kaufe keine Aktien, die sich längere Zeit in einem Abwärtstrend befinden
Mir fällt immer wieder auf, dass sich Anleger Aktien in ihr Depot holen, die sich in einem übergeordneten Abwärtstrend befinden. Einen Abwärtstrend erkennt man daran, dass seine Hochpunkte und Tiefpunkte immer Chart absteigend sind. Eine Aktie in einem Abwärtstrend wird mit recht hoher Wahrscheinlichkeit weiter an Wert verlieren und was soll man mit einem Looser im eigenen Depot?

Selbst, wenn die Aktie fundamental gut aussieht, würde ich stets warten, bis eine deutlich Aufwärtsbewegung zu erkennen ist.
Am besten investiert man zur Verfügung stehendes Kapital in Tranchen, entweder monatsweise oder quartalsweise. Auf diese Weise vermeidet man einen ungünstigen Einstiegszeitpunkt.


Sei beim Vermögensaufbau geduldig und beharrlich
In der Natur der Sache liegt, dass wir einen schnellen Erfolg wünschen. Daher sind viele Menschen auch bei Geldanlagen und beim Vermögensaufbau ungeduldig und der Eindruck ensteht, an der Börse wird lediglich gezockt, um das schnelle Geld zu machen. Wenn es ein Erfolgsrezept an der Börse gibt, dann ist es der langfristige finanzielle Gewinn. Wer sich - mit entsprechender Diversifikation - Qualitäts-Aktien ins Depot holt oder ETFs, die ganze Kontinente oder die Welt beim Aktienmarkt abdecken, dann kann man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in einigen Jahren mit einem Gewinn rechnen. Auch das Investieren in Tranchen gehört zur Geduld dazu.

Nicht nur an der Börse, auch in anderen Bereich zahlen sich Geduld und Beharrlichkeit aus. Wer beispielsweise eine Selbständigkeit beginnt, der kann nicht unbedingt gleich nach einigen Wochen oder Monaten die großen Geschäfte erwarten. Ähnlich sieht es auch in anderen Bereichen aus. Im Zeitalter des Internets gibt es Möglichkeiten per Webseite oder Blog finanziell erfolgreich zu sein. Aber selbst hier ist eine gute Portion Geduld und Hartnäckigkeit vonnöten.


Versteh den Unterschied zwischen einem Vermögenswert und einer Anschaffung
Vermögenswerte sorgen für einen permanenten Geldstrom in das eigene Portmonnaie. In Vermögenswerte wird investiert, damit diese passives Einkommen schaffen.
Eine Anschaffung sind Dinge, die einem im Alltag nützlich sind oder Luxus darstellen. Sie kosten Geld, aber sorgen nicht für einen Geldstrom auf das eigene Konto. Eine typische Anschaffung ist ein Auto, wobei speziell Neuwagen regelrechte Geldvernichter sind. Elektrogeräte sind Anschaffungen ebenso wie eine Immobilie zur Eigennutzung.

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Zum Weiterlesen:

3 Kommentare:

  1. Hallo Lars ,
    Ich nutze als Instrument zur Nachverfolgung meiner Einnahmen und Ausgaben eine einfache Kennzahl, die das Verhältnis zwischen Netto-Einnahmen und Ausgaben (pro Jahr oder auch pro Monat) ausdrückt und mit der ich über die Jahre hinweg unabhängig von der Höhe der Einnahmen und Ausgaben (und auch unabhängig von der Inflation) feststellen kann, welche Freiräume ich für Investitionen habe. Man kann diese Kennzahl auch einfach in die gängigen E/A-Rechner auf Excel-Basis als eigene Spalte mit aufnehmen als Quotient zwischen Einnahmen und Ausgaben.
    Bei einem Wert kleiner 1 übersteigen die Ausgaben die Einnahmen. Ab einem Wert größer 1 hat man einen Überschuss an Einnahmen. Bei einem Wert von z.B. 2 hätte man doppelt so hohe Einnahmen wie Ausgaben. Entsprechend hoch ist dann der Spielraum, den man hat, um Geld regelmäßig zu investieren.
    Interessant ist es jetzt, diese Kennzahl über einen längeren Zeitraum zu beobachten und zu versuchen, die Ratio zu verbessern. Ich selbst habe mich von einem durchschnittlichen Wert von 1,3 vor einigen Jahren aktuell auf 1,7 bis 1,8 „hochgearbeitet“ - und zwar ohne übertriebene Sparsamkeit oder asketische Verrenkungen. Insgesamt sind die Spielräume für Angestellte relativ begrenzt und man darf nicht erwarten, daß man schnell große Sprünge machen kann. Aber eine stetige Aufmerksamkeit und konsequentes Einhalten von selbstgesetzten Regeln können doch zu einer dauerhaften Verbesserung führen.
    Lange Zeit habe ich mich dabei auf die Ausgabenseite konzentriert. Hier gibt es zahlreiche Einsparmöglichkeiten, die nicht zwingend eine Einschränkung des Lebensstandards oder gar der Lebensqualität bedeuten (Konsumkredite vermeiden/ablösen; Carsharing statt Zweitwagen; Ablösen teurer Handy-/Internettarife; Urlaub zu Hause statt teure Fernreisen; Abos kündigen; Versicherungen durchforsten; tägliche Konsumgewohnheiten überprüfen, z.B. Thermoskanne statt Coffee to Go oder Kochen mit Freunden statt Restaurantbesuch; Sport im Freien statt Fitnessstudio usw.).
    Die Einnahmenseite betrachtete ich als Angestellter lange Zeit als fix vorgegeben. Daß man auch hier große Einflußmöglichkeiten hat, wurde mir erst relativ spät – auch dank des finanziell-umdenken-blogspots – bewußt. Je mehr passives Einkommen man generieren kann, um so mehr steigt die E/A Ratio (bei gleichbleibenden Ausgaben). Langfristig wirkt hier auch der Zinseszinseffekt.
    Und zum Schluß möchte ich noch darauf hinweisen, daß sich auch der Begriff der „finanziellen Unabhängigkeit“ gut mit der Kennzahl darstellen läßt: die FU ist dann erreicht, wenn die Ratio zwischen passivem Einkommen und den Ausgaben größer/gleich 1 ist.

    Ansonsten ist der Blog für mich äußerts informativ und immer wieder anregend.
    Viele Grüsse Peter

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    1. Hallo Peter,

      das hört sich doch schon sehr gut an. Nicht alles Geld ausgeben ist eine notwendige Bedingung für den finanziellen Erfolg. Und das Nutzen von Kennzahlen ist eine prima Idee, vielen Dank für den guten ergänzenden Hinweis!

      Du sagtest es aber auch bereits, Sparen ist die eine Seite, aber der entscheidende Schritt ist die Investition. Dazu auch der frühere Artikel: Nicht nur sparen, sondern vor allem investieren.

      VG und weiterhin viel Erfolg!

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  2. Hallo Lars,
    ein toller Artikel, der auch gut die wichtigsten Grundprinzipien umreißt. Mir wird immer mehr bewusst, dass man tiefer ansetzen muss. Die Einstellung der Menschen zum Geld ist häufig völlig daneben. Nicht nur das von dir angesprochene Konsumverhalten, auch die Vorstellung das viel Geld viel hilft und das man Geld "machen könnte". Alles beruht auf Werten die erschaffen werden, seien es Dienstleistungen, Produkte oder die Vermietung einer Wohnung. Diese Grundeinstellung fehlt bei so vielen.
    Man muss immer wissen was man selbst für deine Umwelt wert ist und was man für sie leistet.
    Insgesamt ein empfehlenswerter Artikel!
    Hast du das Buch von Alex Fischer, Reicher als die Geissens bereits gelesen? Ich kann es nur empfehlen! Viele viele Fakten kurz und knapp.

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