Norwegen ist ein reiches Land, welches besonders mit der Förderung und dem Handel von Rohstoffen, vor allem Rohöl, eine gute Einnahmequelle erschließen konnte.
Der Government Pension Fund Global wurde 1990 gegründet und ist heute der global gesehen größte Staatsfonds der Welt. Das skandinavische Land ist der weltweit siebtgrößte Öl-Exporteur.
Stolze 878 Milliarden US-Dollar oder rund 720 Milliarden Euro verwaltet der Ölfonds heute, mehr als jeder andere Staatsfonds (siehe Grafik weiter unten). Immerhin sind damit mehr als 1 Prozent aller im Umlauf befindlichen Aktien im Besitz des Fonds.
Als Vergleich: Die vom Volumen her größten öffentlichen Investmentfonds kommen auf fast 40 Milliarden US-Dollar.
Die durchschnittliche Rendite des riesigen Fonds betrug seit 1998 bis 2014 immerhin 5,7 Prozent jährlich.
Mit einem Anlagevermögen von beinahe 1 Billionen US-Dollar hat man am Kapitalmarkt bereits ein gewisses Gewicht erreicht. Bei der Ankündigung eines Kaufes oder Verkaufs kann das schon Kurse beeinflussen. Dies ist auch ein Grund, warum der Staatsfonds nicht im heimischen Norwegen investiert, sondern nur im Ausland.
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Was bringt uns das jetzt?
Einige Leser werden nun denken, das ist ja alles schön und gut, aber was bringt mir das alles jetzt, als jemand, der kein norwegischer Staatsbürger ist?
Schauen wir doch einmal in den Fonds hinein. Richtwert der Asset Allocation sind 60 Prozent Aktien, 35 bis 40 Prozent Anleihen und bis zu 5 Prozent in Immobilien investiert zu haben. Im September 2014 betrug die Verteilung von Anlageklassen auf 61,4 Prozent Aktien, 37,3 Prozent auf Anleihen und 1,3 Prozent auf Immobilien (Link zur Webseite). Mit Nestlé, Royal Dutch Shell und Roche befinden sich zur Zeit drei der fünf größten Aktienpositionen des Fonds auch in unserem Depot der Dividenden-Aristokraten. Dazu gehört die Geldmaschine Apple zu den "Top Fünf" im Fonds. Die Länderverteilung von Aktien- und Anleiheninvestments kann man sich hier anschauen.
Wenn man sich unsicher ist, wie man selbst in Aktien oder Aktien-ETFs investieren soll, dann könnte es eine Strategie sein, sich bei anderen erfolgreichen Investoren Ideen zu holen. Aktuell hat beispielsweise der Norweger Staatsfonds seine Aktienquote etwas höher als ursprünglich vorgesehen (61,4 Prozent zu 60,0 Prozent). Das heißt, entweder wurde die Aktienquote aufgrund der Marktlage bewusst erhöht oder aber die gute Performance an der Börse hat die Anlageklasse Aktien stärker anwachsen lassen. Im zweiten Fall wäre ein baldiges Rebalancing zu erwarten.
Für interessierte Anleger wäre es eine Möglichkeit die leichte Übergewichtung von Aktien in diesem Fonds als Indikator oder Kontraindikator für seine eigenen Investmententscheidungen zu nutzen. Oder man schaut einfach, welche Aktien dort derzeit höher gewichtet sind als andere.
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