Freitag, 26. Dezember 2014

Performance einiger Anleihen-ETF im Jahr 2014

Einige Anleihen-ETFs hatten wir bereits in der Artikelserie "Mit ETFs in verschiedene Anlageklssen investieren" und folgende kennengelernt. Neben Aktien gehören Anleihen zu der weltgrößten Anlageklasse und werden zur Diversifizierung eines Gesamt-Portfolios herangezogen. Besonders Staatsanleihen gelten als eine vom Aktienmarkt weitgehend unabhängige Anlageklasse. In diesem Artikel schauen wir uns die Performance von einigen Anleihen-ETFs im Jahr 2014 an.

In einer früheren Newsletter-Ausgabe hatte ich bereits auf die Tatsache hingewiesen, dass langlaufende Staatsanleihen in der Eurozone mit zu den am besten performenden ETFs im Jahr 2014 gehörten. Stolze 26 Prozent Gesamt-Rendite (Ertrag + Kursveränderung) konnte beispielsweise der ETF iShares Euro Government Bond Capped 10.5+yr ETF mit der ISIN: DE000A0H08C4 vorweisen. Der DAX kam im Jahr 2014 auf knapp 4 Prozent Rendite.

Natürlich ist der Vergleich von deutsche Aktien und europäische Anleihen nicht wirklich sinnvoll. Dennoch steht die in den Börsenberichterstattungen oft benutzte Aussage im Jahr 2014, dass "Aktien alternativlos" seien, nun in einem anderen Licht da. Nicht nur in der Politik sollte man mit Äußerungen vorsichtig umgehen, dass irgendetwas oder irgendeine Handlung alternativlos sei.

Wer ein Fan von Bundesanleihen ist, für den bietet iShares mehrere ETFs an, je nach der gewünschten Laufzeit. Der iShares eb.rexx Government Germany ETF (DE) mit der ISIN: DE0006289465 hat Bundesanleihen im Portfolio, deren Laufzeit zwischen 1,5 und 10 Jahren beträgt. Im Jahr 2014 konnte man mit ihm eine Performance von 6 Prozent erzielen, wobei die Ertragsrendite bei 2,1 Prozent lag.

Die Version eines ETFs mit 1,5 bis 2,5 Jahren Laufzeit von Bundesanleihen (ISIN: DE0006289473) erzielte 2,0% Rendite und die Version mit extrem kurz laufenden Euroanleihen (0 bis 1 Jahr) mit der ISIN: DE000A0RM462 kommt dann nur auf die weitläufig bekannte niedrige Rendite von wenigen Zehntel Prozentpunkte.
Vor allem Vermögensverwalter nutzen diese gering rentierlichen Anleihen mit kurzen Laufzeiten zum Parken für nicht investierte Liquidität. Unter anderem weil sie dort das Geld sicherer aufbewahrt sehen als bei den im Krisenfall unsicheren Banken und aufgrund der Hoffnung, dass bei einer möglichen Zwangsabgabe von Vermögen Bundesanleihen im ersten Schritt nicht von solch einer Maßnahme betroffen wären.

Böse abgestürzt ist dagegen ein aktiv gemanagter ETF mit High Yield Anleihen aus den USA. Der Peritus High Yield ETF mit der ISIN: US00768Y5033 hat die Absicht den bekannten passiven ETFs mit sogenannten Junk Bonds den Rang abzulaufen. Einen der bekanntesten, nämlich SPDR Barclays Capital High Yield Bond ETF mit dem Symbol JNK und der ISIN: US78464A4177 hatten wir hier vor einiger Zeit bereits kennengelernt.
In den letzten Jahren wusste der Peritus tatsächlich manchmal um 1 oder 2 Prozent besser zu performen. In diesem Jahr ist das Unterfangen dagegen mit einer Minderrendite im Vergleich zum JNK von 14 Prozent mächtig schief gelaufen.

Die in den letzten Jahren teilweise in Mode gekommenen aktiv gemanagten ETFs sind über eine längere Sicht von 5 Jahren wohl doch keine so gute Wahl. Über zwei oder drei Jahre erzielen dieses mitunter eine Outperformance gegenüber passiven Anlagen, aber ein schlechtes Jahr macht dann alles zunichte und unterm Strich war das 5 Jahres-Ergebnis vom aktiven Management nicht besser oder sogar schlechter. Ein Ergebnis, welches ziemlich an den Vergleich von aktiv gemanagten Fonds und ETF erinnert.

In dem voraussichtlich am Sonntag erscheinenden Monatlichen Marktbericht gibt es eine Hitliste von 20 Anleihen-ETFs, sortiert nach Gesamt-Rendite und mit der Angabe des Gesamtertrags und Ertragsrendite.

Was sagt uns das alles jetzt? Natürlich ist man erst hinterher schlauer und weiß welche Wertpapiere und Anlageklassen am besten abgeschnitten haben und welche man hätte besser meiden sollen.
Zum einen sollte man als Privatanleger nicht unbedingt auf sogenannte Konsens-Meinungen setzen. Denn fast alles, was ich bis zum Frühjahr 2014 gehört und gelesen hatte, warnte regelrecht vor langlaufenden Euro-Staatsanleihen.
Zum anderen stellt man sich nach Möglichkeit in mehreren Anlageklassen breit auf. Dazu gehören neben Aktien auch verschiedene Anleihen

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2 Kommentare:

  1. Hallo Lars,

    meines Erachtens gehören Anleihen in jedes gut diversifizierte Depot. Auch wenn die Renditen nicht immer die Erwartungen erfüllen. Zur Absicherung (unabhängige Anlageklasse von Aktien - wie Du geschrieben hast) sind Anleihen in meinen Augen unabdingbar.

    In meinem Depot habe ich Anteile des erwähnten ETF "iShares eb.rexx Government Germany" und bin mit der Entwicklung durchaus zufrieden. Hinzu kommt ja noch die Ausschüttung!
    Die Schwankung des Gesamtdepots wird merklich reduziert, die Rendite (wie in diesem Jahr) nicht negativ beeinflusst. :-)

    Zum Thema aktiv gemanagte ETF kann ich nur sagen, dass ich das für wenig sinnvoll erachte. In meinen Augen ist ein ETF ein gutes Produkt, um z.B. einen Index abzubilden. Dies sollte möglichst ohne großen Aufwand bzw. Eingriff erfolgen. Wenn dort jemand „Hand anlegt“ ist das für mich absurd: der zu Grunde liegende Index wird auch nicht in gleichem Maße manuell „neu sortiert“.

    Beste Grüße,
    Elmar

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  2. Hallo Lars,

    Anleihen habe ich bisher gar nicht im Depot. Aber ich sehe mich auch gerade etwas danach um. Ich würde aber wenn dann Junk-Unternehmensanleihen (natürlich nur im ETF) bevorzugen, da ich denke, dass bei Staatsanleihen die politischen Angelegenheiten schwerer einzuschätzen sind.
    Grüße

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