Vorab noch zwei Hinweise. Da niemand den genauen Verlauf in der Zukunft vorhersagen kann, dienen Werte aus der Vergangenheit nur eingeschränkt für eine Prognose. Aber vielleicht möchte jemand seine Investments mit den Renditewerten der hier gezeigten ETFs vergleichen.
Und noch einmal kurz zur Erinnerung: Nur wer sein Geld für mindestens 5, besser 10 Jahre nicht benötigt, sollte es in Aktien oder Hochzinsanleihen anlegen.
In der nachfolgenden Tabelle ist in der ersten Spalte die mittlere jährliche Gesamtrendite (Dividendenrendite + Kursentwicklung) in den Jahren 2012 bis 2014 zu sehen. Die zweite Spalte zeigt die mittlere Dividendenrendite (genauer Ausschüttungsrendite, da es teilweise auch Zinsen sind) im selben Zeitraum.
Die Werte für 2014 sind natürlich nur eine vorläufige Abschätzung, da noch etwas mehr als ein halbes Jahr vor uns liegt.
Mittlere Dividendenrendite und Gesamtrendite einer Auswahl von ETFs von 2012 bis 2014 - Quelle: ETF Rendite Premium |
Bereits auf den ersten Blick fallen die ETFs mit deutschen, europäischen und teilweise US-amerikanischen Aktien auf, die in dieser Zeit mit 15 bis 20% jährlicher Rendite eine sehr gute Performance hingelegt hatten. Von dem freundlichen Marktumfeld in Europa und in den USA konnten die Schwellenländer dagegen nur bedingt profitieren.
ETFs mit Aktien (Schwerpunkt Dividenden) aus Europa, Asien und aller Welt boten Anlegern eine Ausschüttungsrendite um 5%. Bei ETFs mit Hochzinsanleihen waren Zinszahlungen zwischen 6 und 7% jährlich zu bekommen. Dagegen lag die Dividendenrendite bei ausgewählten US-Finanztiteln und hypothekenfinanzierten Immobilienaktien (Mortgage REITs) in den jüngsten Jahren zwischen 8 und 12%.
Die meisten der hier genannten ETFs sind auf der Seite "Ausschüttungsquoten von ETFs" zu finden. Eine Liste von über 50 ETFs mit den quartalsweisen und monatlichen Erträgen seit 2011 sowie den voraussichtlichen nächsten Zahlungen finden Sie auf der Seite "ETF Rendite Premium".
Weitere ETFs hatten wir in den Artikelserien: "Aktien-ETFs aus Kontinenten dieser Welt" und "Mit ETFs in verschiedene Anlageklassen investieren" kennengelernt.
Zum Weiterlesen:
Spannend finde ich zu sehen, dass der "langweilige" MSCI World (z.B. Comstage MSCI World) eine Rendite von rund 16,5% p.a. im Vergleichszeitraum (01.01.12-heute) erzielt hat. Der breite Markt der entwickelten Länder kann sich also neben den präsentierten Spezialfonds (Div/REIT/HighYield) durchaus sehen lassen.
AntwortenLöschenVielen Dank für die Ergänzung. Passt gut zu der Aussage, dass sich besonders USA und Europa in diesem Zeitraum gut entwickelt haben.
LöschenAls weitere Ergänzung noch der MSCI ACWI (also Industrieländer + Schwellenländer). Hier betrug die mittlere jährliche Rendite (in Euro) im selben Zeitraum ab 01.01.2012 immerhin noch 13,5% p.a.
Von Zeit zu Zeit werde ich solche (oder ähnliche Vergleiche) hier auf dem Blog wiederholen.
Hi Lars,
AntwortenLöschensind die Renditen in Euro gerechnet?
Sauber!!! Danke für die Infos....
AntwortenLöschenDenke als nächstes werden US37950E5490 gekauft. Die Dividende wird monatlich gezahlt.....
Und nach den Steuern sollte auch noch was über bleiben....
Oder Lars - was ist Deine Meinung dazu?
Ja, alle Angaben der ausführlichen Liste ETF Rendite Premium sind in Euro umgerechnet. So auch die hier im Artikel angegebenen Werte.
AntwortenLöschenÜber den Global X SuperDividend gibt es einen eigenen Artikel. Aus meiner Sicht ein sehr schöner ETF mit einer zuverlässig hohen Dividendenzahlung. Er hat für Anleger in Deutschland nur einen Haken. Denn es besteht die Gefahr einer zusätzlichen Schätzungssteuer (von Anlegern aus anderen Ländern habe ich derartiges bislang noch nicht gehört). Darauf wird im Artikel hingewiesen mit einem Link zu weiteren Informationen.
hallo liebe community,
AntwortenLöschenhabe mir diesen blog jetzt genauer durchgelesen, mir auch das premium depot gekauft - was denkt ihr zu meiner verteilung des depots? bin 30 jahre, aber denke, dass der aktienmarkt gerade heiss läuft und in 1-2 jahren es korrekturen nach unten gibt. das geld möchte ich so anlegen, dass ich keine verluste einfahre, denn die wieder auszubügeln, wird umso härter. daher etwas defensiver.
- Aktien 27%
- Anleihen 15%
- Immobilien 10%
- Dividenden ETF 15%
- Low vola ETFs 13% (SPDR S&P 500 LOW VOLATILITY ETF)
- Misch ETFs 20% (iShares Multi-Asset Income ETF,
Arrow Dow Jones Global Yield ETF)
Regionale Verteilung
- Global 55%
- US 22%
- Europe 12%
- Emerging 11%
Meine Fragen:
1- braucht man überhaupt so diversifizieren, wie ich es getan habe? warum investiert man nicht einfach alles in die "misch etfs", in die ich oben aufführe? die sind ja auch schon nach anlageklasse und region sowie nebenwerte diversifiziert, oder?
2- bin ich genügen diversifiziert ?
3- wie kann man verluste minimieren?
danke
luis
Hallo Luis, eine Meinung von mir: Ein Investment von ca. 10.000 Euro mit einem Anlagehorizont von 30 Jahren: Teile das zu je einem Viertel in a) VW-Aktien b) deutsche in mexikanischen Pesos ausgegebenen Staatsanleihen c) Barrick Gold und d) Tagesgeldkonto auf. Das ist schon eine ganz gute Diversifikation. Einen Mischfond, oder "misch etfs", benötigst Du dann zusätzlich nicht mehr.
LöschenDas eigentliche Anlageproblem tritt erst dann auf, wenn z.B. die VW-Aktie auf das Tagesgeldkonto ausschüttet oder der mexikanische Peso aufwertet. Du musst dann die 1/4, 1/4, 1/4 1/4 Aufteilung wieder hinbekommen, also etwa Barrick Gold vom Tagesgeldkonto nachkaufen, weil Gold im vergangen Jahr gefallen ist. Bei einem Mischfond oder misch-etf macht dies der Fondmanager oder die passive Regel für Dich.
Ein Mischfond oder misch-etf gehört m.E. nicht in ein Depot mit mehreren Anlageklassen, ist aber eine sehr interessante, nervenschonende Geldanlage zusätzlich zum Tagesgeldkonto.
Ein ETF auf den DAX diversifiziert bereits das Ausfallrisiko von einer VW Aktie allein im Depot, ist also schon eine hinreichende Diversifikation dieser Anlageklasse. Man kann sich aber auch überdiversifizieren.
Deine angedachte Depotaufteilung (ich schätze, es sind bei Dir mehr als 60% in Aktien, was im Alter von 30 Sinn macht) erinnert mich sehr stark an ARERO (WKN DWS0R4). Dies ist ein kostengünstiger, auf ETFs basierender gemanagter Mischfond. Wenn Du Dein Depot selbst nicht managen willst, sieh Dir mal den ARERO an. Vielleicht ist das ein Mischfond, der Dir zu diesen Zwecken gefällt.
Wenn Du damit rechnest, dass in 2 Jahren die Aktien crashen, kaufe für 5.000 Euro ARERO und lasse 5.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto. Kaufe in 2 Jahren nach dem Aktiencrash etwas ARERO vom Tagesgeldkonto nach. Wenn der Aktiencrash in 2 Jahren nicht kam, nicht ärgern, dann ist ja der ARERO gut gelaufen. Konsequent wäre dann, etwas ARERO zu verkaufen und ins Tagesgeld zu investieren. So kannst Du Dein Depot auch "managen".
Tagesgeld ist ein Depotbestandteil...
Hallo Luis,
Löschenich möchte aus meiner Perspektive das von Lars gesagte voll unterstreichen.
Ganz simple gesagt: Ehe ich mir mit einem Anlagehorizont von 30 Jahren eine Kapitallebensversicherung von der Allianz zur Kapitalbildung erwerbe, würde ich 30 Jahre *rückblicken* sagen: Wozu 20 € für die Risikolebensversicherung und 80 € zur Kapitalbildung monatlich an die Allianz? Warum nicht einfach 80 oder 100 € Sparplan auf die Allianz Aktie?
Ein konkretes Beispiel zu Anlagehorizonten und dem Depot: Ich bin an einen Konsumentenkredit geraten, den ich selbst eigentlich nicht haben wollte. Konsumieren will ich nicht. Was mache ich also, verdammt nochmal, mit der Summe aus dem Kredit? Die Aufgabenstellung ist an sich einfach. 4% Zinsen p.a. über 7 Jahre. Kann ich das Fremdkapital über 7 Jahre erhalten und wenn ja wie? Über 7 Jahre ... als Instrument würde ich einen Mischfond wählen, Ethna Aktiv oder ARERO fallen mir als mir bekannte Beispiele ein. Kein Problem, Kreditsumme X zu 100% in einen der beiden Fonds, 7 Jahre liegen lassen und vermutlich hat das ganze über 7 Jahre eine Rendite die im Durchschnitt etwas über 4% liegt. Ziemlich risikoarm, so Fremdkapital zu verwenden.
Ich mache es in Wirklichkeit aber anders. Ich manage einen Mischfond nach meinen eigenen Regeln. Was ich mache ... ich spiele mit insgesamt 6 Papieren (2 davon habe ich noch gar nicht im Depot) die ich gut kenne. Ich kaufe immer das Papier in kleinen Häppchen, dass über einen vordefinierten Zeitraum am schlechtesten gelaufen ist. Verkaufen werde ich auch nach Regeln. Die 4 Papiere, die ich z.Zt. de facto im Depot habe, sind 3 Aktien und ein Fond. 2 der 3 Aktien sollen eigentlich Anlageklasse Anleihe repräsentieren, die 3. Aktie ist eine Silberminenaktie. Alle 4 Papiere sind ausschüttend. In den vergangenen 12 Monaten ist es mit der Silbeminenaktie halt dumm gelaufen, weswegen sie fast 50% meines Depots ausmacht.
Nach 12 Monaten - es ist noch viel zu früh um hier über die eventuelle Rendite *der Strategie* per anno zu sprechen - ist die Situation so: Die Ausschüttungen haben die 12 Kaufgebühren inzwischen gut finanziert. Das Depot selbst steht heute ... lass mich kurz nachsehen ... bei knapp + 9%. Ist aber nur heute so. Kann morgen schon ganz anders sein.
Silberminenaktien? Ist dieser Wüstengelbfuchs total verrückt? So was volatiles? Ist Silber nicht abgestürzt?
Nicht wirklich verrückt, sondern regelbasiert. Es wollte lediglich meine Depotpflegeregel von mir, dass ich in 12 Monaten 6x die Silberminenaktie kaufe. Das Depot selbst benötigt eigentlich volatile Werte, um nach meinen Regeln Ethna Aktiv, ARERO, oder die 4% vom Konsumentenkredit "outzuperformen".
Ich wünsche Dir, wie Lars, auch viel Erfolg, würde aber raten wollen, mal in ganz kleinen Summen das Depot zu bestücken, um auch konkrete Erfahrungen zu sammeln.
@Lars:
LöschenEine Art finanzpolitische Frage an Dich:
Aktiensparplan auf die Allianz an Stelle Kapitallebensversicherung bei der Allianz... Das Modell Kapital-LV schien sich mal aus meiner Perspektive zu rechnen. Die "staatliche Förderung" bestand in Steuerfreibeträgen für Vorsorgeaufwendungen für die Kosten der LV.
624 DM Sparen. Eigenheimzulage ... Riestern? Ich frage mich zunehmend, was der Staat (nicht eine spezielle Partei) hier eigentlich macht. Subvention der Bauwirtschaft? Subvention des Versicherungsgewerbes?
Ich sehe 2 Alternativen zu derartig komplizierten und renditearmen Modellen für eine Kapital gedeckte Rente.
1. Auflegung eines deutschen Staatsfonds
2. Verzicht auf Doppelbesteuerung von Kapitalerträgen (soweit sie der Altervorsorge dienen) und staatliches Bewerben des selbtsgemanagten Depots schon während der Ausbildung.
So jedes Jahrzehnt ändert sich das, was der Staat zur Eigenkapital gedeckten, privaten Altervorsorge fördert/subventioniert/bewirbt. Die deutschen Modelle werden immer komplizierter und kosten-fressender. Wie siehts Du das?
Guten Morgen,
AntwortenLöschenjetzt wollte ich doch gerade mal Geld los werden und kann es bei Cortal Consors nicht.
Global x SuperDividend ETF (US37950E5490)
Market Vectors Mortgage REIT Income ETF (US57060U3243)
FTSE NAREIT Mortgage Plus Capped Index Fund (US4642885390)
Kann man leider alle nicht kaufen.
Wo bei welcher Bank seid Ihr, das Ihr die ohne Probleme kaufen könnt???
Sascha
Hallo Sascha, zum Beispiel bei der Comdirect lassen sich diese ETFs - teilweise jedoch telefonisch - kaufen. Siehe dazu auch Wertpapierkauf bei Online-Banken.
LöschenVG
@Sascha:
LöschenWenn ich auf ein solche Problem stoße, frage ich mich: Muss es wirklich ein ETF sein? mREITS? ---> Market Vectors ***Mortgage*** REIT Income ETF (US57060U3243)?
Ich bilde das Thema, konkret, mit American Capital Agency als Einzel-Aktie ab. Wenn man das noch aufteilt und zusätzlich Annaly Capital Management kauft, ist man etwas diversifiziert und hat bereits 25% der Werte des ETFs. Ob ich die Anteile an den 75% anderen, kleineren Unternehmen im ETF benötige? Ich komme für mich zunehmend zu der Erkenntnis: Eigentlich nicht wirklich.
Kein "Aktientip" - nur ein technischer Hinweis, das im eigenen Depot bei der eigenen Bank ein wenig anders umzusetzen.