Donnerstag, 8. Mai 2014

Auf welche Weise lässt sich passives Einkommens erzielen?

Es gibt Menschen, die rackern und plagen sich mit ihrer Arbeit, aber das erzielte Einkommen reicht gerade so für die monatlichen Ausgaben. Wieder andere lassen es vergleichsweise locker angehen, arbeiten mehr oder weniger zu den Zeiten, die ihnen am besten passen. Wieder andere verbringen sogar einen Großteil ihrer Zeit mit Freizeitaktivitäten und haben dennoch genügend Geld zur Verfügung. Neben einigen anderen Umständen hängt es zum großen Teil damit zusammen, wie hoch der Anteil des Einkommens passiver Natur ist. "Die besten Tipps für passives Einkommen", dies ist das aktuelle Thema der Blogparade von Martin Grünstäudl von 1001 Erfolgs-Geheimnisse.

Zunächst einmal muss ich den interessierten Leser ernüchtern. Einfach mal eben zwei Knöpfe drücken oder einen Hebel umlegen und anschließend sprudelt wie aus einem Füllhorn automatisch viel Geld - das ist illusorisch und damit nicht umsetzbar. Leider existieren nicht wenige Webseiten, auf denen diese vermeintliche schnelle Art Geld zu verdienen so oder so ähnlich vorgegaukelt wird.

Völlig ohne Aufwand geht es nicht
Grundsätzlich ist selbst ein Einkommen, was gemeinhin als "passiv" gilt, niemals völlig ohne Arbeit oder Zeit möglich. Einfach nur - wie hier auf dem Bild - die Sonne und das Meer genießen und überhaupt nichts weiter zu tun, führt nicht zum gewünschten Erfolg. Jedoch ist das Ziel eines jeden der passives Einkommen erzielen möchte, so wenig Zeit und Arbeit wie möglich mit dem Geld verdienen zu verbringen.

Bereits bei den grundsätzlichen Geschäftsmodellen beginnen die Unterschiede. Der klassische Fall ist der Auftrag für eine individuelle Tätigkeit oder Dienstleistung. Das kann zum Beispiel der Aufbau einer für den Kunden passenden Webseite, eine Beratung oder eine handwerkliche Tätigkeit sein. Dabei arbeitet ein Mensch für jemand anderen, bringt dafür Zeit auf und wird anschließend für diese Zeit einmal bezahlt. Sobald der Auftrag beendet ist, fließt auch kein weiteres Geld, wenn nicht nachfolgend erneut ein individueller Auftrag zu erledigen ist.

Buch, Software und Webseite
Der langfristig effizientere Weg wäre einmalig etwas zu produzieren, wofür jedoch anschließend mehrfach bezahlt wird. Klassische Beispiele sind die Veröffentlichung eines Buches, das Verkaufen von Apps bzw. anderer Anwendungssoftware oder die Bereitstellung von Informationen auf einer Webseite, auf der Anzeigen geschaltet werden.
Für jede der genannten Formen tritt der Produzent zunächst einmal teilweise kräftig in Vorkasse. Bevor das Buch geschrieben, die Software programmiert ist oder die Webseiten erstellt sind, vergehen mitunter Wochen oder gar Monate. Bis dahin fließt wenig bis gar kein Geld. Dieses fließt erst anschließend nach getaner Arbeit. Dafür aber mitunter noch Jahre nach der Fertigstellung und in dieser Zeit kann man sich um neue Projekte kümmern, die anschließend für längere Zeit einen Geldstrom produzieren.

Die ganze Wahrheit ist jedoch, dass selbst diese Zeit danach nicht völlig passiv ist. Denn gelegentlich muss man noch etwas Werbung machen oder Kundenfeedback berücksichtigen oder Fehler beseitigen. Und nach einigen Jahren sinken die Verkaufs- oder Besucherzahlen wieder, wenn das Produkt oder die Informationen an Aktualität verloren haben.

Blog
Im Laufe der Zeit kann auch ein Blog passives Einkommen bringen. Besonders Artikel, die eher zeitlose Themen behandeln, werden teilweise noch Jahre später gerne gelesen.
Hier auf "finanziell umdenken!" war es im März 2014 zum Beispiel so, dass lediglich drei der zehn am meisten gelesenen Artikel aus dem Monat März stammten. Die anderen Beiträge waren teilweise über ein Jahr alt.
Selbst wenn mal eine Woche lang kein neuer Artikel erscheint, ist ein Besucherrückgang kaum zu bemerken. Aber auch hier gilt, ganz auf neue Informationen kann man nicht verzichten, weil irgendwann die Webseiten in den Suchmaschinen herabgestuft werden und dementsprechend weniger oft besucht werden.

Mieteinnahmen bei Immobilien
Besitzer von Immobilien erzielen ein Einkommen, in dem sie Wohnraum vermieten. Das ist besonders in Nordamerika, aber auch in Mitteleuropa eine gerne genutzte Form passive Einkünfte zu erzielen. Aber auch hier sind die Einkünfte nur teilweise passiv, denn zwischendurch fällt Arbeit für Reparaturen und Instandsetzungen an. Zudem kann man an "anstrengende" Mieter gelangen, die viel zu bemängeln haben oder mit der Mietzahlung im Rückstand sind. Wer mehre Wohnungen oder Immobilien hat, für den kann sich eine Hausverwaltung lohnen, die sich um die Belange der Mieter kümmert. In diesem Fall reduziert sich die Arbeit, aber die Einkünfte fallen etwas geringer aus, weil man ja noch die dazwischengeschaltete Firma bezahlen muss.

Zinsen und Dividenden
Eine der einfachsten und bequemsten Formen passives Einkommen zu erzielen ist Geld am Kapitalmarkt anzulegen und dafür regelmäßig Zinsen und Dividenden zu kassieren. Im Artikel "Merken Sie sich den Wert 3,50 Euro" haben wir gesehen, dass mit 100.000 Euro durchaus 350 Euro netto pro Monat zu erzielen sind. Diese Zahl ließe sich hochrechnen und ein Euro-Millionär bekäme auf diese Weise bereits 3.500 Euro als "monatliche Dividende" ohne überhaupt seine Million anfassen zu müssen. Die Superreichen können auf diese Weise derart viel Zinsen und Dividenden verdienen, dass sie im sprichwörtlichen Sinne gar nicht mehr wissen wohin mit dem Geld.

Jetzt kommen noch zwei "Aber".
Der erste Haken wird Ihnen sich schon auf der Zunge liegen, nämlich wie man an diese hohen Geldbeträge überhaupt erst einmal kommt? Hier kommt wieder die Themen "Zeit" und "Arbeit" ins Spiel. Wer nicht gerade eine hohe Erbschaft zu erwarten hat oder ein erfolgreicher Top-Unternehmer ist, wird einen längeren Weg gehen müssen.
Jetzt jedoch die gute Nachricht, die meisten von uns haben die Möglichkeit selbst im normalen Arbeitsleben Vermögen aufzubauen und langfristig reich zu werden.

Der zweite "Haken": Man muss sich zwischendruch um seine Investments kümmern. Einzel-Aktien können im Extremfall wegen Schwierigkeiten oder sogar Insolvenz des Unternehmens wertlos werden. ETFs können mangels Zuspruch liquidiert werden und das freigewordene Geld bringt dann nur noch wenig Rendite. Also komplett ohne etwas Zeit in Anspruch zu nehmen, wird auch die erfolgreiche Vermögensverwaltung nicht dauerhaft gut funktionieren. Jedoch ist der Zeitaufwand hier vergleichsweise sehr überschaubar.

Passend zu diesem Artikel läuft rechts nebenan noch für ein paar Tage die aktuelle Umfrage "Wie hoch ist Ihr monatliches passives Einkommen?"

Kennen Sie noch weitere Möglichkeiten, bei denen nach einmal getaner Arbeit anschließend für längere Zeit noch Geld fließt?

Zum Weiterlesen:

5 Kommentare:

  1. "Kennen Sie noch weitere Möglichkeiten, bei denen nach einmal getaner Arbeit anschließend für längere Zeit noch Geld fließt?"

    Der Artikel hat die hauptsächlichen Oberkategorien eigentlich schon gut abgedeckt. Mir fällt eigentlich nichts groß weiter erwähnenswertes ein (ausser vllt diverse unseriöse/windige Methoden und Anlagen, die man aber nicht erwähnen brauch ausser davor (in einem neuen Artikel vielleicht?) mal zu warnen).

    man könnte vllt noch dazu sagen das Miete im Prinzip nicht nur aus Immobilien besteht, sondern es auch (Flächen)Pacht gibt. Hatte nämlich selbst noch ein Stück Acker draussen auf dem Dorf geerbt, damals von den Großeltern noch. Bringt aber auch keine erwähnenswerten Zahlen ein (gut, hab auch keine Kosten drauf). Leider scheint bei Solar, Wind und dem ganzen Energiegedöns der Zug schon abgefahren zu sein was die Rendite für privat angeht.

    Vllt kann man unter "Zins" ja noch diese ganzen Privat/P2P-Kreditplatformen hinzuzählen. Diese Anlage hast du ja schonmal besprochen, ich bin auch der Meinung das das eigentlich erstmal noch keine wesentliche Anlageform ist.

    Beim Thema Internet kann man auch hinzufügen, das mittlerweile schon Leute mit eigenen Youtube-Kanälen etwas Geld verdienen. Natürlich betrifft das hpts die Elite mit millionen Views, es gelten da ja auch im prinzip die selben Prinzipien wie beim Blog etc.

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    1. Vielen Dank für die Ergänzungen. Das Thema "schwarze Schafe" wäre in der Tat einen separaten Artikel wert. Ich habe es mir zumindest schon einmal notiert.

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  2. Ergebnis der Umfrage:
    Wie hoch ist Ihr monatliches passives Einkommen?
    Die Vorjahresergebnisse sind in Klammern.

    2014 / (2013) / [2012]
    - 0€ oder weniger: 6% / (5%) / [7%]
    - 0 bis 100€: 34% / (34%) [27%]
    - 100 bis 500€: 28% / (29%) [21%]
    - 500 bis 1.000€: 12% / (13%) / [8%]
    - 1.000 bis 2.000€: 7% / (5%) / [2%]
    - über 2.000€: 4% / (3%) / [2%]
    - über 5.000€: 2% (0%) / [30%]
    - über 10.000€: 4% / (6%) / [--]

    Es wurden insgesamt 248 Stimmen abgegeben, vielen Dank!

    Die Anzahl derer, die überhaupt passives Einkommen generieren, ist in fast allen Bereichen im Laufe der Jahre angestiegen. Dafür sind diejenigen mit keinem oder gar negativem passiven Einkommen (Schulden) leicht rückläufig.

    Die Klasse mit 1.000 bis 2.000 Euro - also der Bereich, in dem die meisten Leute finanzielle Unabhängigkeit erreichen - ist erfreulicherweise von 2% auf 7% angestiegen.

    Immerhin haben bei der diesjährigen Abstimmung 10% aller Teilnehmer angegeben mehr als 2.000 Euro monatlich als passives Einkommen zur Verfügung zu haben. Hier kommen wir langsam in die Regionen der finanziellen Freiheit und sollte als Ansporn für alle gelten, dort ebenfalls hinzukommen! :-)

    VG
    Lars

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  3. Hallo,

    ich finde das ist ein sehr gelungener Artikel über passives Einkommen.

    Ich informiere mich in der letzten Zeit darüber wie man ein passives Einkommen aufbauen könnte und dieser Artikel ist einer der ersten, der mir weitergeholfen hat.

    Dafür schon mal vielen Dank.

    Gruß

    Björn

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