Wenige Wochen vor Ende des Jahres, schauen wir nun, wie sich die jeweiligen Aktien-Märkte seitdem entwickelt haben und erstellen eine Diagnose wo wir derzeit stehen.
Ich bin kein Trader, daher schaue ich mir keine sehr kurzfristigen Charts an. Für mittelfristige Überlegungen, ob wir uns in einem Bullen- oder Bärenmarkt befinden, nutze ich gerne den gleitenden Durchschnitt der 100 Wochen-Linie. Befindet sich der Chart nachhaltig darunter, handelt es sich um einem Bärenmarkt und weiter fallende Kurse sind mittelfristig wahrscheinlicher als steigende Kursbewegungen. Befindet sich der Chart oberhalb der 100 Wochen-Linie ist die Wahrscheinlichkeit für einen Bullenmarkt, also einer Hausse mit weiter steigenden Kursen, erhöht. Interessant sind zudem Trendkanäle und immer wieder angelaufene Kursbereiche. Alle Charts von Comdirect.
DAX
Fangen wir mit dem DAX an. Damals stellten wir fest, dass der deutsche Leit-Index gerade in den Modus eines Bullenmarktes wechselte.
Der deutsche Leitindex schwankte in diesem Jahr mit einer leicht aufwärts gerichteten Bewegung um die 100 Wochen-Linie, befindet sich derzeit jedoch darüber. Insgesamt betrug der Wertzuwachs seit Mitte Februar gerade einmal 1,5%. Wenn man bedenkt, dass wir es in diesem Fall mit einem Performance-Index zu tun haben - die Dividenden als mit berücksichtigt sind - hat sich der DAX von Mitte Februar bis Mitte November 2012 unterm Strich kaum bewegt.
Der Wochen-Chart des DAX - Quelle: www.comdirect.de |
Der deutsche Leitindex schwankte in diesem Jahr mit einer leicht aufwärts gerichteten Bewegung um die 100 Wochen-Linie, befindet sich derzeit jedoch darüber. Insgesamt betrug der Wertzuwachs seit Mitte Februar gerade einmal 1,5%. Wenn man bedenkt, dass wir es in diesem Fall mit einem Performance-Index zu tun haben - die Dividenden als mit berücksichtigt sind - hat sich der DAX von Mitte Februar bis Mitte November 2012 unterm Strich kaum bewegt.
EuroStoxx 50
Der EuroStoxx50, der Aktienindex mit den größten Unternehmen der Eurozone, befand sich im Februar 2012 noch im Bärenmarkt. Diesen konnte er bis heute noch nicht beenden, verlor aber seitdem lediglich knapp 4% an Wert. Anders als der DAX ist der EuroStoxx50 ein Preis-Index, also ohne Berücksichtigung der Dividenden. Somit ist die Gesamt-Performance seit Mitte Februar 2012 kaum schlechter als die des DAX.
Der Wochen-Chart des EuroStoxx50 - Quelle: www.comdirect.de |
Nikkei 225
Auch der japanische Aktien-Index Nikkei 225 befand sich damals im Bärenmarkt. Damals gab es eine kleinere Frühlings-Rally, die sogar kurzzeitig über die 100 Wochen-Linie führte. Bis heute hat der Index knapp 4% an Wert verloren.
Insgesamt scheint der europäische Aktienmarkt derzeit etwas mehr Aufwärts-Tendenzen anzudeuten, dennoch befinden sich Europa und Japan noch in einem Bärenmarkt.
Hang Seng
Der chinesische Aktien-Index Hang Seng ist im Frühjahr 2012 an der 100 Wochen-Linie "abgeprallt", erst vor wenigen Wochen wurde diese Marke überschritten. Jetzt gilt es darüber zu bleiben. Insgesamt kam von Februar 2012 bis heute ein knapper Wert-Verlust von -1,5% zustande.
Der amerikanische Dow Jones befand sich 2012 ausschließlich über der 100 Wochen-Linie. Im Sommer und in den zurückliegenden Tagen wurde diese Marke anvisiert, aber nicht überschritten. Trotz einer Kursentwicklung von knapp -3% (seit Mitte Februar 2012), ist der mittelfristige Aufwärtstrend noch intakt.
Der Wochen-Chart des Dow Jones Industrial Average - Quelle: www.comdirect.de |
Fazit: Der US-amerikanische Dow Jones hat in den letzten Wochen einen großen Teil seiner Kursgewinne aus 2012 wieder verloren. Insgesamt überwiegt eine eher seitwärts gerichtete Bewegung bei der Auswahl der hier betrachteten Aktienmärkte. Typisch ist der Verlauf des DAX, der mehrfach um die 100 Wochen-Linie schwankte. Ein Zeichen dafür, dass kein eindeutiger Trend auszumachen ist.
Seitwärtsbewegungen finden oft vor neuen Trendmärkten statt. Sobald die aktuell vorhandenen Sorgen im Markt wie Euro-Schuldenkrise, die Probleme im Nahen Osten und des US-amerikanischen "Fiscal Cliff" weniger schlimm wahrgenommen werden, sollten die Aktien-Indizes wieder nach oben anziehen. Denn die niedrigen Zinsen der Notenbanken sorgen grundsätzlich für ein freundliches Börsenumfeld.
Hi gute Aufstellung!
AntwortenLöschenMal eine Frage ich habe seit mehr als einem Jahr ein ETF Depot aufgebaut.
Anfangs habe ich noch sehr häufig die Kurse verfolgt.
Doch mitlerweile schaue ich mir die Kurse nur noch einmal im Monat an und das nur wegen den monatlichen Ausschüttungen.
Bin ich der einzigste der die Börsen momentan ziemlich langweilig findet? Keine wirklichen Bewegungen drin.
Wer die Börsen derzeit ziemlich langweilig findet, der ist entweder gut aufgestellt oder/und hat bereits wirklich seinen Fokus auf regelmäßige Ausschüttungen legen können. :-)
LöschenMich haben schon Anmerkungen erreicht, die den jüngsten Rückgang am Aktienmarkt mit einer gewissen Besorgnis betrachten.
VG
Lars
Interessant, dürfte warscheinlich am langen Anlagehorizont liegen. Zudem finde ich die Entwicklung der Ausschüttungen um einiges interessanter als die Kurse.
LöschenDie Märkte sinken, die Märkte steigen, heute gehts rauf, morgen gehts runter.
Unterm strich gehen sie langfristig nach oben.
Auf Tages, Wochenbasis ist aber meist die Kursentwicklung nicht der Rede wert.
Selbst auf 12 Jahre können die Märkte seitwärts laufen, wie man momentan sieht.
An steigenden-, seitwärts- und sinkenden Märkten gibt es ja für den Anleger auch immer positives.
Vorallem, wen man monatlich neue Anteile kauft.
Mal sehen bin seit Mitte 2009 in den Märkten, mich würde interessieren wie ein Börsencrash meine Einstellung ändern würde?! :D
Welche Aktienmärkte werden sich 2013 überdurchschnittlich stark entwickeln?
AntwortenLöschen(Mehrfachantworten waren möglich)
- USA (26%)
- Nordamerika (20%)
- Südamerika (26%)
- Eurozone (36%)
- Europa (20%)
- Asien/Pazifik (53%)
- Austral./Neuseel. (30%)
- Afrika/Arabien (30%)
- BRIC (26%)
- MIST (40%)
- Emerging Markets (46%)
- sonstige (16%)
Die Region Asien/Pazifik und allgemein die Emerging Markets wurden als die Favoriten für 2013 gesehen.
Die einstigen Treiber der BRIC-Staaten landen sogar hinter der Eurozone.
Interessant ist die durchweg negative Performance der einstigen Favoriten dieser Wahl. Und das, obwohl sich viele bekannte Aktienmärkte - immer noch - in einer starken Hausse befinden.
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