Es gibt verschiedene Beweggründe Gold oder Silber zu erwerben. Für die eine Gruppe sind Münzen aus Gold und Silber begehrte Sammlerstücke, andere erhoffen sich mit dem Besitz dieser Edelmetalle eine Wertsteigerung im Laufe der Zeit. In Zeiten wie diesen, in der die wichtigsten Notenbanken der Welt mit dem Drucken von neuem Papiergeld eine potenzielle Inflationsgefahr initiieren, erhofft man sich als Anleger in Gold und Silber zumindest einen Vermögenserhalt.
Doch was ist an der landläufigen Meinung dran und worauf ist bei der Anlage in Gold und Silber zu achten?
Vorteile
Sofern die Haltedauer von physischen Edelmetallen mindestens ein Jahr beträgt, fällt beim anschließenden Verkauf keine Abgeltungssteuer an. Bleibt natürlich die Frage, wie das jemand bei einem privaten Kauf und Verkauf nachprüfen möchte...
Silber und Gold sind begrenzte Rohstoffe, der lediglich begrenzt verfügbar ist und nicht beliebig vermehrt werden kann. Allerdings wird Silber im Gegensatz zu Gold auch als Industriemetall genutzt, so zum Beispiel in der Fahrzeugindustrie und Raumfahrt. Auch in der Medizin und Pharmaindustrie kommt Silber zum Einsatz. Ein weiterer Vorteil sind vielseitige Möglichkeiten Gold und Silber physisch zu erwerben. Besonders Silberunzen sind auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich. Für größere Vermögen bieten sich Goldbarren an.
Die Wertdichte - insbesondere bei Gold - ist noch ein Vorteil größerer Vermögen. Häufiger liest man den Vergleich, dass rund zwei Millionen Euro in Gold etwa in einen Schuhkarton passen.
Silbermünzen - Maple Leaf und Silver Eagle |
Nachteile
Nachteilig ist sicherlich die Art und Weise der Lagerung. Ungesichertes physisches Gold und Silber in der eigenen Wohnung oder Haus kann entwendet werden, während die sichere Lagerung zusätzliche Kosten verursacht. Im ernsthaften Krisenfall besteht immer auch eine gewisse Gefahr der Beschlagnahmung.
Silber und Gold lassen sich in Form von Barren oder Münzen erwerben. Bei dem Kauf von Silberbarren fallen 19% Mehrwertsteuer an, beim Kauf von Silbermünzen derzeit noch 7%, aber voraussichtlich wird zum Beginn von 2013 die Mehrwertsteuer ebenfalls auf 13% angehoben. Der Kauf von Gold ist dagegen steuerfrei.
Ein großer Nachteil ist der fehlende regelmäßige passive Einkommensstrom der Edelmetalle. Physisches Gold und Silber können natürlich im Wert steigen (aber auch fallen), aber mitnichten es gibt Zinsen oder Dividenden.
Silber färbt sich im Laufe der Zeit dunkel bis schwarz, was nicht wertmindernd ist, aber optisch nicht schön aussieht. Es gibt spezielle Reinigungsmethoden für Silber, auf keinen Fall sollte die Färbung abgebürstet werden, da - bei Münzen - nicht nur die Prägung zerkratzt, sondern im Laufe der Zeit auch die Masse einbüßt. Gold erhält dagegen seinen Glanz.
Andere Investments in Gold
Es gibt auch Zertifikate auf den Gold- und Silberpreis, wobei hier jedoch ein Emittentenrisiko besteht. Anders sieht es bei Exchange Traded Funds (ETF) aus, denn auch Gold-ETFs gelten als Sondervermögen und sind somit unabhängig vom jeweiligen Emittenten. Hier ist physisches Gold real hinterlegt und auf Wunsch kann es sich ausliefern lassen. Vorteile sind die geringen Gebühren bei ETFs (um 0,5%), Nachteil ist, dass beim Wertzuwachs und anschließender Veräußerung in jedem Fall die volle Abgeltungssteuer fällig wird (im Gegensatz zum Verkauf von Gold nach über 12 Monaten Haltedauer).
Bei Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities) muss man als Anleger prüfen, ob eine physische Besicherung mittels Goldbarren oder Goldmünzen vorliegt. Falls nicht, ist man dem Insolvenzrisiko des Emittenten ausgeliefert.
Fazit:
Einen kleinen Anteil von Gold und Silber kann man durchaus aus Gründen der Diversifikation mit ins Depot holen. Bei Inflationsgefahren sollten beide Edelmetalle insgesamt im Wert steigen. Allerdings sollte bedacht werden, dass gerade bei akuten Crashphasen am Aktienmarkt auch Gold und Silber vorübergehend deutlich an Wert verlieren können. In diesen entscheidenden Situation kann man sich als Anleger nicht darauf verlassen, keine Verluste mit dem Umschichten in die beiden Edelmetalle zu machen. Mehr dazu im Beitrag: "Gold wird Sie in Krisenzeiten nicht schützen".
Wer sehr düstere Aussichten mit Beeinträchtigung der Infrastruktur, einer plötzlichen Währungsreform oder Bürgerkrieg erwartet, für den bieten sich einige Silbermünzen an. Sie wären im schlimmsten Fall immer noch mögliche Zahlungsmittel, wenn Sie beispielsweise vorübergehend nicht an Ihr auf der Bank liegendes Geld heran kämen. Silbermünzen sollten im starken Krisenfall praktikabler sein als Gold. Wenn Sie lediglich für ein paar Tage Nahrungsmittel besorgen möchten, dann ist der Wert einer Goldmünze als Zahlungsmittel möglicherweise überdimensioniert.
Eine Möglichkeit Gold- und Silbermünzen zu erwerben ist bei Silbertresor. Hier wird sich Ware auch sicher geliefert.
Nicht sinnvoll finde ich einen Großteil seines Anlagevermögens in Gold und/oder Silber zu halten. Denn diese zinslosen Edelmetalle bergen langfristig ein nicht unerhebliches Risiko zu wenig Rendite zu erzielen. Einige Leute raten zu 10% Gold im Depot, ich würde mit Gold und Silber als Anlageklasse zusammen nicht mehr als 5% im Depot haben wollen.
Zum Weiterlesen:
- Gold kurz vor einem mittelfristigen Verkaufssignal
- Silber im Bärenmarkt!?
- Wo bleibt die lange befürchtete Inflation?
- Der Goldpreis erreicht langsam wieder Kaufniveau
- Silbermünze
- Goldmünze
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Sehr guter Artikel Man braucht sich nur die Zahlen der Silberverwendung ansehen und schnell wird man feststellen, dass Silber als Anlagegut wieder beliebt geworden ist. Vor allem bei den Privatinvestoren! Die Nachfrage nach Silber hat sich im physischen Bereich (Silbermünzen, Silberbarren) sowie im ETF Bereich in den letzten zehn Jahren verzehnfacht. Bei der aktuellen Notenbankenpolitik und der “Ungewissheit” kann sich meiner Meinung das gleiche in den nächsten zehn Jahren wiederholen. Die Auswirkungen einer nochmaligen Verzehnfachung der Silbernachfrage aus dem privaten Sektor auf den Silberpreis kann sich heutzutage wohl niemand vorstellen!
AntwortenLöschenDie "Ungewissheit" ist wohl kaum ein aktueller Zustand - die Zukunft ist immer ungewiss.
LöschenAber ich muß auch zustimmen: Eine Verzehnfachung kann sich wiederholen. Kann. Muß aber nicht.
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenIch habe kein Problem damit, wenn jemand hier einen Kommentar mit Backlink hinterlässt. Aber mehrere Beiträge mit mehreren Links auf dieselbe Seite an einem Tag finde ich grenzwertig. Falls noch weitere Kommentare mit demselben Link auftauchen, muss der Blog-Administrator trotz aller Freizügigkeit hier zu unkonventionellen Maßnahmen greifen :-)
LöschenGold und Silber lieb ich sehr , kanns auch gut gebrauchen . Heute mal wieder etwas eingetauscht , 10 Prozent plus , alles schön , und ich finde auch das 5 Prozent vom Gesamtvermögen doch recht ordentlich sind ,in Kriesenzeiten evt. 10 Prozent , und weiter , kann ja auch dieses, wie auf finanzieller Bildung schon beschrieben , Notgroschen ( 6 bis 12 Monatsgehälter ) gehalten werden. Das müsste für den eigentlichen Notfall ausreichend sein.
AntwortenLöschenUnd hin und wieder kann ja auch mal wieder ein rebalancing auch in dieser Anlageklasse stattfinden. ( z.B. wenn alle es haben wollen steigt auch hier der Preis !!!! )