Samstag, 3. März 2012

Vermeiden Sie Geldanlagen in "Fahnenstangen"

Das Schöne an der Charttechnik oder Technischen Analyse ist, dass man in einigen Fällen eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für das zukünftige Chance-Risiko-Verhältnis erhält. Chartformationen der sogenannten "Fahnenstange" gehören dazu. 

Schauen wir uns zunächst einmal folgende Charts an (Quelle von sämtlichen Charts: Comdirect).




Wow, werden Sie vielleicht sagen, da hätte man rechtzeitig einige Anteile kaufen sollen. Und, in der Tat, wer bei allen Beispielen frühzeitig dabei war, der konnte innerhalb von wenigen Jahren jeweils sein eingesetztes Kapital vervielfachen. Tja, aber bei niedrigen Kurswerten gibt es niemanden, der solch einen Verlauf mit großer Wahrscheinlichkeit prognostiziert. Alle hier genannten Chartverläufe sollten Sie sich gut merken, denn sie sind ein unübersehbares Zeichen einer Übertreibungsphase. Hier herrscht Gier vor oder einige Börsenteilnehmer (z.B. Fondsmanager) werden durch externen Druck quasi in den Markt hineingedrängt.

Derartige Charts, bei denen der Kurs beinahe exponentiell ansteigt, nennt man in der Charttechnik "Fahnenstange". Denn der jüngste Kursabschnitt geht fast ohne nennenswerte Rücksetzer beinahe senkrecht nach oben. Die "Fahnenstange" kann durchaus noch eine Weile weitergehen, aber eines ist mit ungewöhnlich hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten: Der Kurs wird in nicht allzu ferner Zukunft erheblich nachgeben. D.h. mit ein bißchen Zockergeld kann man versuchen den dann bereits ausgeuferten Trend noch ein bißchen mitzuspielen, aber mit Investieren hat dies nichts zu tun.

Nun möchten Sie sicher wissen, wie die weitere Kursentwicklung aussah und um welche Indizes es sich handelt.

Chinesischer Aktienindex Hang Seng

US Technologiebörse Nasdaq Composite

SolarWorld

World Mining Fund (weltweiter Fonds mit Aktien aus Minen-Unternehmen)
Am Beispiel von SolarWorld ging der damalige Hype sogar noch 1-2 Jahre weiter, aber mittlerweile ist die Solarbranche generell unter Druck. Wer damals nicht rechtzeitig seine Anteile verkauft hat, der muss nun ein deutliches Minus verkraften.
Bei den anderen Indizes folgte kurz nach der "Fahnenstange" ein jäher Absturz und bis heute wurden die alten Höchststände noch nicht erreicht.

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