Mittwoch, 23. Dezember 2015

Ausschüttungsrendite 6,6 Prozent - Status des Ertrag-Depots im Dezember 2015

Ein sehr gemischtes Aktienjahr geht allmählich zu Ende. In der letzten Newsletterausgabe hatte ich eine Übersicht veröffentlicht, wie einige Anlageklassen und verschiedene Aktien-Indizes im Jahr 2015 performt haben. Viele Indizes liegen mit ihrem Ergebnis nur unweit von 0 Prozent, also ein Jahr der Seitwärtsbewegung - wenn auch unter beträchtlichen Schwankungen. Rohstoffe waren generell wieder schwach, aber der TecDAX legte 2015 eine beträchtliche Performance hin.
Betrachtet man Kursveränderung und Ausschüttung zusammen, legte auch das High Yield/Dividend Depot eine Nullrunde hin. Hier sind wir dann auch gleich beim Thema, nämlich dem üblichen quartalsweisen Update des High Yield/Dividend Depot.

Zur Erinnerung, dieses Muster-Depot ist als ein Bestandteil eines diversifizierten Portfolios zu sehen. Hier wird in Aktien und Anleihen via ETF investiert, mit dem Ziel ein möglichst hohes passives Einkommen in Form von Zinsen und Dividenden zu erzielen, ohne gleichzeitig zuviel Risiko einzugehen.
Anfang des Jahres 2015 wurde der Fokus auf regelmäßige Erträge fast schon belächelt, es war die Zeit der unglaublich starken Kursanstiege bei europäischen Aktien. Mittlerweile beträgt die Ertragsrendite 6,6 Prozent. In den Kommentaren des letzten Quartalsberichts hatten wir auch noch einmal ausführlich über die Berechnung der Rendite gesprochen.

Das High Yield/Dividend Depot konnte zuletzt eine
Ertragsrendite von 6,6 Prozent vorweisen.
Ausschüttungsrendite leicht auf 6,6 Prozent p.a. angestiegen
Der aktuelle Depotwert liegt derzeit bei knapp plus 1 Prozent und die Ausschüttungsrendite ist im Dezember 2015 auf knapp 6,6 Prozent p.a. angestiegen.

Die Ertragsausschüttung des Muster-Depots erreichte im Herbst 2014 mit 5,8 Prozent einen Tiefpunkt. Anschließend folgte jedoch eine Trendwende, die bis dato noch nicht beendet ist. Für das kommenden Jahr erwarte ich jedoch eine Abschwächung des Anstiegs, möglicherweise auch eine Konsolidierung auf etwas unter 6,5 Prozent.

Ein Grund für den üppigen Ertrag ist zwar weiterhin der im Vergleich zu 2014 schwächere Euro-Kurs. Relativ einig sind sich viele Marktbeobachter, dass mit der kleinen Zinserhöhung in den USA nun eine Zinswende mit mehreren Erhöhungen seitens der Fed bevorsteht. Das müsste eigentlich eine weitere Schwächung des Euro zur Folge haben, mit in Euro noch höheren Erträgen in diesem Depot. Meine Zweifel für deutliche oder mehrere Zinsschritte in den Vereinigten Staaten hatte ich vor einigen Wochen begründet. Daher gehe ich nicht von einem dramatischen weiteren Verfall des Euro aus.

Dennoch, Zinsanstiegsängste sowie schwache Rohstoffpreise haben besonders den Aktienmarkt der Schwellenländer weiter gedrückt. Die lange Phase der Abwärtsbewegung hat sogar für einen ETF bereits bedrohliche Ausmaße angenommen. In der vorletzen Newsletterausgabe schrieb ich:
"... haben wir besprochen, dass ein niedriges Fondsvolumen für einen ETF ein Risiko darstellt. Der SPDR S&P Emerging Markets Dividende ETF ist mittlerweile in einen kritischen Bereich vorgestoßen. Bedingt durch die schwache Entwicklung der Schwellenländer haben viele Investoren ihre Gelder aus diesem ETF abgezogen und damit liegt das Fondsvolumen nur noch bei rund 50 Millionen US-Dollar. Grundsätzlich sind Investments in Schwellenländern gerade günstig, jedoch würde ich den genannten SPDR-ETF derzeit eher meiden.
Vor ein paar Monaten hatte ich in einem Artikel meine derzeitige Meinung zu Schwellenländer-ETFs gesagt. Daran hat sich bis heute nicht viel verändert."

Aus heutiger Sicht finde ich zwei Dividenden-ETFs mit Emerging Markets auch als des Guten zuviel. Der Verkauf einer dieser ETFs steht auf der Agenda, wenn auch keine Dringlichkeit besteht.

Es gab drei Depotantreiber
Auf der anderen Seite profitierten Staatsanleihen aus den Schwellenländern mit der besten Jahresperformance des High Yield/Dividend Depot, vor allem durch die Euro-Brille betrachtet. In US-Dollar gab es hier eine Nullrunde.
Weitere Performance-Antreiber des Muster-Depots sind der globale Dividenden-ETF ETF iShares STOXX global select dividend 100 (DE) und SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF, ein ETF mit Dividenden-Aristokraten aus den USA. Letzterer legte die zweitbeste Jahresperformance aller ETFs im Depot hin.

Auffallend schwach präsentierte sich der Arrow Dow Jones Global Yield ETF. Dieser ETF ist letztendlich ein Portfolio aus verschiedenen "High Yield"-Anlageklassen, unter anderem Aktien, Mortgage REITs und Junk Bonds. Bezogen auf den durchschnittlichen Jahreskurs stehen 8 Prozent Ertragsrendite immerhin 20 Prozent Kursverlust gegenüber. Ich habe eine kleine Portion dieses ETF mit monatlichen Zahlungen selbst im Depot. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass dies ein Ritt auf einem dynamischen Stier ist und auch das Thema Intransparenz noch nicht gänzlich vom Tisch sein muss.

Ist ein weiterer Zukauf oder Verkauf geplant?
Die Zusammensetzung des "6 Prozent Rendite Depot" ist mittlerweile schon über längere Zeit ziemlich stabil.
Neben dem oben erwähnten Schwellenländer-ETF wird auch einer der Europa-Dividenden-ETFs, also entweder WisdomTree Europe Equity Income UCITS ETF oder iShares STOXX Europe Select Dividend 30 (DE) das Depot verlassen. Falls der ETF von WisdomTree so gut wie erwartet performt, wird dieser im Depot bleiben und der iShares-ETF muss dieses dann verlassen. Die Entscheidung darüber fällt aber nicht vor Mitte 2016, um bis dahin mehrere Ausschüttungen beider ETFs gesehen zu haben.

Zusammen mit Chris sind 2016 zwei Artikelserien zu ETFs geplant. Da wird der eine oder andere neue ETF mit dabei sein, wovon möglicherweise einer auch das Muster-Depot verstärken wird.
Reinvestitionen, Dividenden-Aristokraten und der Fokus auf Wertpapiere mit einem hohen Ertrag sollten Faktoren sein, die auch zukünftig hohe Ausschüttungserträge von 6,0 Prozent p.a. und darüber hinaus sicherstellen. Die gleichzeitige Streuung auf mehrere ETFs bringt zudem eine relative Sicherheit des angelegten Geldes. Weil gerade Weihnachten ist, habe ich passend dazu die Seite Ausschüttungsrendite von ETFs aktualisiert.


Falls Sie ein Freund von Einzel-Aktien sind, werfen Sie auch einen Blick in das Musterdepot der Dividenden-Aristokraten und auf die Liste der profitablen Unternehmen.

3 Kommentare:

  1. Ich warte noch den Jahreswechsel ab bis ich eine endgültige Aufstellung der tatsächlichen Zahlen hab, aber mal kurz überschlagen sieht es in meinem Ausschüttungsdepot für 2015 recht ähnlich aus.

    - Ausschüttungsrendite so um die 6%
    - Kursrendite so mehr oder weniger um die Null-Linie:
    Beste Performer waren ein paar Europa- und US-Aktien ETFs, die vor allem aus der ersten Jahreshälfte noch ordentlich Schwung mitgebracht hatten, aber auf der anderen Seite ziehen eben die Schwellenländer (und noch ein paar alternative Spezial-ETFs) das fast genauso viel wieder runter.

    Daneben hatte ich noch ein paar spekulativere Trades zufriedenstellend abgeschlossen, so dass man summa summarum am Ende ugf auf eine Gesamtrendite von knapp 10-12 % kommt. Ganz ok, aber man merkt schon das die Zeiten im Vgl zu den schöneren Vorjahren ungemütlicher werden ^^

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Lars,
    seit längerer Zeit lese ich aufmerksam Deinen blog und habe selbst bereits begonnen in ausschüttende ETFs zu investieren.
    Ich möchte an dieser Stelle einen kleinen Tip an Dich und die Leser Deines blogs loswerden. Wie ich in der aktuellen Finanztest gelesen habe, gibt es bei der Online-Kreditplattform "Smava.de" noch bis zum 31.12.2015 ein Werbeangebot für einen Kredit über 1000€ zu einem effektiven Zins von 0,0% über drei Jahre. Laut Stiftung Warentest gibt es keinen Haken!
    Ich habe diesen Kredit sofort in Anspruch genommen (allerdings warte ich noch auf die Antwort). Wenn ich keinen Denkfehler gemacht habe, dann kann ich mit diesen 1000€ in drei Jahren ca. 125€ durch Dividenden verdienen und muss nicht einmal Zinsen dafür bezahlen, sondern lediglich den Nettobetrag zurückerstatten. Klingt für mich nach einem guten Geschäft!?
    Viele Grüße,
    Andreas M.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo M
      Klinkt grundsätzlich nach einem funktionierenden Carrytrade. Frei nach Kostolany würde ich von Kreditfinanzierten Aktiengeschäften jedoch die Finger lassen, dann schläft man ruhiger. Vor allem, da wir jetzt einen relativ langen Aufschwung hatten ist der Zeitraum von 3 Jahren für das Geschäft relativ kurz gewählt.
      Gruß GS

      Löschen

Bitte kein Spam und beleidigende Äußerungen!