Sonntag, 2. Februar 2014

Hat der schwache Januar 2014 im S&P 500 Folgen für das gesamte Jahr?

Im Artikel "Ausblick auf die Märkte im Jahr 2014" hatte ich einige Meinungen zum zukünftigen Verlauf der Kapitalmärkte zusammengefasst. Nun ist der erste Monat im Jahr 2014 bereits vorbei und es wird gelegentlich von einer "Januar-Regel" berichtet. Die besagt, dass der Eröffnungsmonat richtungsweisend für den Gesamtverlauf eines Börsenjahres sein soll. Diese Aussage habe ich mir anhand der Daten vom S&P 500 näher angeschaut. Dies erst recht mit dem Hintergrund, da der breite US-amerikanische Marktindex den Januar mit einem Verlust von rund 4% abschloss.

Zum einen gibt es die "Fünf-Tage-Regel", die lediglich auf die ersten fünf Handelstage im Januar schaut. Zum anderen wird das Ergebnis des gesamten Monats Januar betrachtet. Bei einem positiven Verlauf des US-Aktienindex Dow Jones Industrial Average (der kleinere Bruder des S&P 500) im ersten Monat, wurde gemäß einer langjährigen Statistik anschließend auch das gesamte Jahr in 84% der Fälle ein erfolgreiches US-amerikanisches Aktienjahr. Da ist schon ein deutlicher Zusammenhang erkennbar.
Spannender ist die Frage im Fall einer negativen Eröffnung - so wie in diesem Jahr mit rund -4%.

Index des S&P 500 in den vergangenen 3 Monaten. Seit dem
Jahreswechsel hat der breite US-Aktienindex rund 4% verloren.
Quelle: comdirect.de

Daraufhin habe ich mir aus dem Pool der Daten (immerhin 43 Jahre) die Jahre mit einem negativen Januar des Index S&P 500 seit 1970 herausgegriffen und geschaut, was danach passierte. Es gab immerhin 17 Jahre mit einem Minus in der Performance nach dem ersten Monat. Anschließend folgten 8 Fälle mit einem negativen Verlauf des Aktienmarktes, aber es traten ebenfalls 8 Fälle mit einem positiven Ergebnis auf. In einem Fall (1970) schloss das Jahr mit einer Nullrunde. Also sind - zumindest nach dieser Untersuchung - statistisch gesehen sowohl gute als auch schlechte Jahre am Aktienmarkt etwa gleich wahrscheinlich.

Jahre mit einer negativen
Januar-Performance des
S&P 500 seit 1970
Selbst wenn man Auswahl noch verschärft und nur die Jahre betrachtet, bei denen der S&P 500 mindestens 3% Minus im Januar war, kommt ein ähnlich unentschiedenes Ergebnis heraus.

Zum Schluss betrachten wir noch eine andere Herangehensweise. Wie verlief der Januar, wenn das gesamte Jahr eine deutlich negative Performance von -10% und schlechter brachte? Hier wird es schon eindeutiger. Dieser Fall trat nur im Jahr 2001 auf. Dort folgte einem positiven Januarmonat (+3%) ein deutlicher Kursrückgang bei dem wichtigsten Aktienindex in den Vereinigten Staaten von 13%. Alle anderen Jahre mit einem erheblichen Verlust von mindestens 10% begannen auch mit einem negativen Januar.

Noch eine Anmerkung: Da der Deutsche Aktienindex DAX ziemlich stark mit dem US-Markt korreliert, gelten die hier gemachten Ergebnisse mit leichten Einschränkungen auch für den DAX.

Fazit
Nach Januarmonaten mit einer negativen Performance beim S&P 500 folgten etwa gleich viel gute als auch schlechte Börsenjahre. Allerdings gab es in der Vergangenheit nach einem positiven Verlauf des ersten Monat des Jahres deutlich häufiger auch erfolgreiche Gesamtjahre. Diese Statistik unterstützt somit die zahlreichen positiven Prognosen um den zurückliegenden Jahreswechsel für 2014 nur bedingt.

Zum Weiterlesen:

2 Kommentare:

  1. ... und es gibt noch den Super Bowl Indikator. Demnach sollte es ein positives Jahr werden ... :-)

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  2. Zur Vollständigkeit, der S&P 500 schloss das Jahr 2014 mit einer Kursperformance von +11,5% ab. Also ein weiteres positives Jahr trotz schwachen Januars.

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