Freitag, 13. Mai 2016

Wie man eigene Ängste überwinden kann

Jeder von uns kennt das Gefühl der Angst. Da gibt es die Prüfungsangst, die Angst vor dem Scheitern einer Unternehmung, die Angst eine Absage zu bekommen, Höhenangst, Flugangst und vieles mehr. Grundsätzlich ist ein Angstgefühl sinnvoll. Denn diese Emotion soll uns vor Gefahren warnen und uns zur Flucht oder zum Kampf bereitmachen. Bei einer Bedrohung ist das Angstgefühl demnach nützlich.
Anders sieht es aus, wenn wir Angstempfindungen vor Situationen haben, die für uns selbst keine wirkliche Gefahr darstellen. In diesen Fällen wirkt dieses starke Gefühl in negativer Form auf uns ein und unsere Lebensqualität kann ziemlich stark darunter leiden. Was können wir gegen Angstgefühle tun?

Die Fähigkeit Angst zu verspüren, ist angeboren und einen Großteil unserer Ängste, die wir im Erwachsenenalter wahrnehmen, haben wir durch gemachte Erfahrungen erlernt. Oft waren dies Ereignisse, wie ein negativer Vorfall in der Öffentlichkeit, z.B. mit eigenem Versagen oder ein Unfall. Angst kann auch dadurch entstehen, dass über einen Sachverhalt oder über ein Verhalten eines Menschen wiederkehrend negativ berichtet wird. So wird in den Hauptnachrichtensendungen über die Börse im Standardfall nur berichtet, wenn die Kurse stark gefallen sind.

Was gibt es für Möglichkeiten gegen Ängste anzugehen?

Gegen Ängste oder negative Gefühle generell sind Entspannungsübungen und Bewegung bzw. Sport gut geeignet. Das kennen viele sicher schon. Wenn man sich mental nicht gut drauf fühlt oder Sorgen sowie Ängste mit sich herumträgt, sieht die Welt nach dem Joggen oder einer Trainingsrunde im Fitness-Studio meist schon besser aus. Jedoch helfen die genannten Möglichkeiten der Bewegung und Ablenkung oft nur kurzfristig und bekämpfen nicht die Symptome, also die eigentliche Gründe der Angst.

Angstzustände haben ist normal, aber jeder
kann lernen mit der Angst umzugehen

Rationales Hinterfragen und Wahrscheinlichkeitsabschätzung

Eine bessere Methode ist ein rationales Hinterfragen der Ängste und Sorgen, am besten noch mit der Abwägung von Wahrscheinlichkeiten. Wenn jemand Angst vor bestimmten Situationen hat, zum Beispiel vor einem Kundenbesuch, Gespräch mit dem Vorgesetzten, einer Präsentation vor mehreren Leuten, wird hinterher häufig feststellen, dass die Situation weniger schlimm war als zuvor gedacht.

Passend dazu ein Zitat von Mark Twain: „Ich hatte mein ganzes Leben viele Probleme und Sorgen. Die meisten von ihnen sind aber niemals eingetreten.

Erfolgreiche Menschen haben ebenfalls Ängste und Selbstzweifel, aber sie haben gelernt mit diesen Gefühlen umzugehen in dem sie sich zum Beispiel versuchen in Erinnerung zu rufen, dass in acht von zehn Fällen die jeweilige Situation sogar positiv verlaufen ist.
Eine weitere Möglichkeit ist sich den schlimmsten Fall, der passieren kann zu überlegen. Oft folgt daraufhin die Erkenntnis, dass selbst in diesem worst case - Fall die Welt nicht untergehen wird. Mit dem Gefühl, dass selbst im negativsten Fall das Ergebnis nicht so dramatisch ist, können wir ganz anders in die jeweilige Situation hineingehen.

Und hier kommen zur auch zur Geldanlage und speziell zum Aktienmarkt. Die Phobie vor Aktien ist ja gerade bei uns Deutschen, die vor allem Sicherheit lieben, ziemlich stark ausgeprägt. Falls Sie sich hier angesprochen fühlen, wird ein Teil der Ängste vor Kursverlusten bereits beseitigt, wenn Sie sich die langfristige Entwicklung des Aktienmarktes vor Augen halten. Ja, es gab herbe Kursverluste, mit einer Halbierung der großen Aktien-Indizes und sie wird es zukünftig auch immer wieder geben. Diese negativen Börsenzeiten waren jeweils nur von kurzer Dauer und anschließend stieg der Aktienmarkt global betrachtet auf noch höhere Niveaus als zuvor.

Direkte Konfrontation mit der Angst-Situation suchen

Ein weiterer Weg ein Angstgefühl nachhaltig zu verkleinern oder gar zu beseitigen ist die direkte Konfrontation mit den Situation, die zur den Angstgefühlen führen. Hier sprechen wir jetzt von Fällen, bei denen ein Mensch die Situation im Vorfeld auf jeden Fall verhindern möchte. Vielleicht haben Sie auch einen Arbeitskollegen, der aus irgendeinem Grund eine bestimmte Tätigkeit partout nicht übernehmen möchte und Ihnen als Tausch dafür viel mehr Gegenleistung anbietet als Ihnen selbst diese Situation wert wäre.

Es ist natürlich abhängig von der jeweiligen Situation. Wenn jemand durch frühere schlechte Erfahrungen mit im Unterbewusstsein fest eingebrannten negativen Glaubenssätzen vor einer Rede bzw. Präsentation Angst hat, ist dies anders als jemand mit einer starken Klaustrophobie mit Gewalt in einen kleinen Fahrstuhl einzusperren. Sollte der Angstzustand so stark sein, dass jemand nicht nur leichte Schweißausbrüche bekommt, sondern die Gefahr besteht in Ohnmacht zu fallen, sollte eine entsprechende Fachkraft in der Nähe sein.

Aber die Angst vor einer Rede, vor einem Fernsehauftritt oder einem Live-Radio-Interview kann derjenige dadurch möglicherweise ziemlich schnell lösen, in er sich solch einer Situation stellt. Eine Rede kann zunächst vor zwei guten Freunden und als nächstes vor einer kleineren Gruppe geübt werden. Aber selbst ein Interview vor Mikrofon oder Kamera kann eingeübt werden. Mit jedem Erfolg, schwindet die Angst immer weiter.
Ein Bekannter von mir, hatte wegen Flugangst über 40 Jahre keinen Flieger betreten. Als er dann mit Mitte 40 erstmals geflogen ist, folgten daraufhin gleich weitere Flüge.


Und auch hier kommen wir jetzt zum Aktienmarkt zurück. Weiter oben war mein Vorschlag, sich die historische Entwicklung großer Indizes anzuschauen, um zu sehen, dass der Trend langfristig aufwärts gerichtet ist. Aber irgendwann, nach der Zeit der Beobachtung und des Informationen sammeln, sollte auch bei Ihnen der Punkt kommen sich durchzuringen und erste Aktien oder Aktien-ETFs zu kaufen. Ab diesem Zeitpunkt sind sie dabei und erleben das Gefühl der Kursschwankungen. Aber schon rein von der Statistik her - da es mehr Jahre mit steigenden Kursen als mit fallenden gibt - werden Ihre Investments nach ein oder zwei Jahren wahrscheinlich schon eine positive Entwicklung vollzogen haben. Ein Großteil Ihrer ursprünglichen Angst vor Kursrückgängen sollte bis dahin bereits verschwunden sein.

Hat noch wer weitere Vorschläge oder Erfahrungsberichte wie die eigene Angst am besten überwunden werden kann?

Sie wollen grundsätzlich mehr aus Ihrem Geld machen?
Die Zeiten einer knappen Kasse soll bei Ihnen der Vergangenheit angehören? 
Sie möchten langfristig Vermögen aufbauen?
Sie möchten mehr zu passivem Einkommen erfahren?
Sie möchten sich über den aktuellen Status der Aktienmärkte informieren?
Falls Sie mindestens eine Frage mit "Ja" beantworten konnten, tragen Sie sich rechts oben in den kostenlosen Newsletter von finanziell umdenken ein. Holen Sie sich mit der Anmeldung im Newsletter zusätzlich das gratis eBook "Wie nahe sind Sie bereits Ihrer finanziellen Unabhängigkeit?"

Zum Weiterlesen:

3 Kommentare:

  1. Hallo Lars,
    Ishares ändert bei vielen ETFs die ISIN.

    https://www.ishares.com/de/individual/de/literature/fund-announcement/ishares-plc-rns-scheme-of-arrangements-de-de-rc-fund-announcement.pdf

    Muss man da als Anteilseigner etwas beachten oder gibt es nachteile ?
    VG Ansgar

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    1. "Muss man da als Anteilseigner etwas beachten oder gibt es nachteile ?"

      Normalerweise kriegt man davon als Kleinanleger nicht viel mit, zumindest waren bei mir und meinem Broker (ich kann also nicht für jeden/alles sprechen) bisher solche Vorgänge (Namens/Domiziländerungen, Fondsverschmelzungen etc) nie problematisch. Man kriegt halt ne Nachricht, was sich geändert hat, das wars dann auch schon, und alles läuft normal weiter.

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    2. Ergänzend zur Antwort von Chris sollte sich jeder seine ETFs genauer anschauen. Vor ein paar Jahren wurde bei mir ein ausschüttender ETF zum thesaurierenden. Aber in den meisten Fällen ändert sich nichts weiter.

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