Montag, 27. Juli 2015

Wie man die Angst überwindet Entscheidungen zu treffen - auch bei der Geldanlage

Viele Menschen haben Angst davor Entscheidungen zu treffen. Denn sie fürchten nach einer getroffenen - scheinbar falschen - Entscheidung Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, zum Beispiel in Form von Ablehnung anderer Menschen oder Wegfall persönlicher Annehmlichkeiten oder finanzieller Einbußen. Deswegen schieben sie anstehende Entscheidungen lange vor sich her und versuchen möglichst viele Türen offen zu halten. Nicht selten warten sie darauf, bis andere Menschen oder andere Umstände die Entscheidung einem quasi abnehmen.
So ist es oft auch bei der Geldanlage. Man traut sich nicht eine Entscheidung zu treffen und unternimmt deshalb gar nichts oder überlässt die Entscheidung anderen Menschen. Wer nichts unternimmt, macht auch keine Fehler, so der Gedanke.
Das ist aber leider nicht zutreffend und damit verschenkt man viel Geld.

Denn wer sich nicht um seine Finanzen kümmern möchte, trifft damit indirekt die schlechteste Entscheidung.
Nichts zu unternehmen, bedeutet mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Leben in Abhängigkeit vom Geld, weil Sie deren Bedeutung nicht verstehen werden und es immer dann unfreiwillig für Sie zum Thema wird, sobald es irgendwo fehlt. Letztendlich führt die Entscheidung sich nicht um sein Geld zu kümmern dazu, dass es Ihnen eher Kummer als Freude bringen wird.

Manchmal steht man im Leben vor
einer Weggabelung und muss für die 
Zukunft eine Entscheidung treffen.
Ganz anders sieht die Situation aus, wenn Sie sich aktiv und eigenverantwortlich um Ihre Finanzangelegenheiten kümmern.
Dann verstehen Sie die Funktionsweise von Geld und wissen auf welche Weise Sie Geld verdienen können.

Ihnen ist klar, dass nicht nur Ihr Arbeitgeber die für Sie einzige Möglichkeit ist regelmäßig an Geld zu gelangen, sondern kennen Wege mehrere finanzielle Standbeine aufzubauen.

Für Sie ist es kein Geheimnis, wie man bequem sparen kann, ohne das Gefühl zu haben sich einschränken zu müssen.
Und Sie wissen, wie Sie Ihr Geld hart für sich arbeiten lassen können.

Sie haben das gut tuende Gefühl selbstbestimmt und eigenverantwortlich mit Ihrem Geld umgehen zu können, ohne dass Sie von anderen Menschen abhängig sind. Es liegt dann in Ihrer Hand zu entscheiden wofür Sie das Geld verwenden, für sich selbst oder um anderen Menschen etwas Gutes zu tun.

Wie können Sie aber nun Ihre Furcht vor Entscheidungen überwinden?
Folgende Punkte können Ihnen helfen Ihre Entscheidungsblockaden zu lösen:

Ziele definieren und sich dazu verpflichten
Wer nicht weiß, wo er eigentlich hin möchte, kann auch keine guten Entscheidungen treffen. Das gilt im Beruf oder bei Freizeitgestaltungen, aber auch bei den Finanzen. Möchten Sie einfach nur genug Geld zur Verfügung haben und einen gewissen Betrag auf der hohen Kante haben oder die finanzielle Unabhängigkeit oder sogar die finanzielle Freiheit erreichen?

Haben Sie ein Ziel für sich gefunden, dann unterteilen Sie es in mehrere kleine Teilziele. Während das große Ziel durchaus sehr ambitioniert sein darf, sollten die Teilziele möglichst gut erreichbar sein. Das hält die Motivation aufrecht.

Diese Ziele versehen Sie mit Deadlines und hängen sie aufgeschrieben für Sie gut sichtbar auf. Hier gibt es auch kein Konjunktiv wie "hätte" oder "könnte", sondern die Ziele werden mit "muss" oder "ich erreiche..." formuliert.

Die Verantwortung für das eigene Tun übernehmen
Sobald Sie merken mit Ihrem Leben nicht mehr zufrieden zu sein, liegt es an Ihnen, diese Situation zu ändern. Warten Sie in diesem Fall nicht bis Sie jemand aus der negativen Situation befreit. Das könnte sonst durchaus bis zum Lebensende dauern.
Es ist auch nicht zielführend anderen Leuten oder der Politik oder gewissen Umständen die Schuld für Ihre Unzufriedenheit zugeben. Sie sollten Ihr Leben selbst in die Hand nehmen und bestimmen, was zukünftig aus Ihnen und Ihrem Leben passiert. Übernehmen Sie daher selbst die Verantwortung und treffen Sie eigenständig die notwendigen Entscheidungen.

Sofern Sie mit Ihrem Partner dauerhaft nicht mehr zurechtkommen, dann trennen Sie sich.
Sollten Sie über einen längeren Zeitraum schlechte Laune an Ihrem Arbeitsplatz haben, dann kündigen Sie und suchen sich etwas anderes.

Wenn Sie das Gefühl haben, mit Ihrem Geld nicht aus zu kommen oder wenn Sie endlich wohlhabend werden wollen, dann verändern Sie diesen Zustand aktiv, indem Sie nicht anderen Menschen oder Umständen die Schuld geben, sondern für sich selbst die Verantwortung übernehmen!

Lernen Sie aktiv Entscheidungen zu treffen
Völlig egal, worum es geht, ab sofort lassen Sie nicht andere Menschen für Sie die Entscheidungen treffen, sondern Sie übernehmen das ab heute. Das können alltägliche Fragen wie der nächste Restaurantbesuch oder der nächste Urlaubsort sein. Wenn Sie bei der Ausübung Ihres Berufs nach einer Entscheidung gefragt werden, dann treffen Sie sie (natürlich im Rahmen Ihrer Befugnisse).

Führungskräfte müssen beispielsweise in Ihrem Job permanent Entscheidungen treffen. Sie erkennen Situationen, in denen Entscheidungen erforderlich sind und entwickeln kreative Lösungsmöglichkeiten, um die Qualität ihrer Ergebnisse unter Berücksichtigung der Risiken zu steigern.
Sollten Sie Schwierigkeiten bei Entscheidungsfindungen haben, dann lesen Sie Biografien über führungsstarke Persönlichkeiten.

Tun Sie etwas und fangen Sie an
Einige Leute warten auf zwar auf Gelegenheiten, aber wenn sie dann kommen, tun sie nichts oder sie sind nicht auf die Gelegenheiten vorbereitet.
Andere sind stattdessen Perfektionisten und versuchen bevor sie überhaupt anfangen, das letzte Detail Unsicherheit ausfindig zu machen. Dafür lesen sie ein Buch nach dem anderen und besuchen etliche Seminare. Das ist zwar durchaus richtig, aber hier besteht eine große Gefahr zu viel Zeit verstreichen zu lassen, bevor man überhaupt beginnt. Sondern fangen Sie an, selbst wenn noch einige Details ungeklärt sind.

Analoges gilt für sein eigenes Geld. Nicht sagen, in drei Monaten fange ich an zu sparen, sondern gleich morgen oder noch besser: heute!
Noch heute beginnen Sie das umzusetzen, was Sie hier auf "finanziell umdenken!" oder "Passiver Geldfluss" finden.
Wie wir im früheren Artikel "Wie Sie vermeiden können zukünftig auf jährlich 10.000 Euro zu verzichten" gesehen haben, kann bereits das Zögern von nur einem Jahr später einen fünfstelligen Eurobetrag jährlich weniger Geld bedeuten.



Es ist erlaubt Fehler zu begehen
Möglichst Fehler zu vermeiden ist in der Gesellschaft von Deutschland ein ziemlich verwurzeltes Dogma. Wer eine falsche Entscheidung getroffen hat und deshalb Fehler begeht, wird wegen seiner Entscheidung kritisiert.
Dabei sind Fehler wichtig um daraus zu lernen, um sich persönlich weiterzuentwickeln. Bei der „Fehlervermeidungsstrategie“ bleibt dieser Lernfortschritt aus. Man sollte jedoch keinen Fehler ein zweites oder drittes Mal machen.
Wer ein aktives Leben führt, wird recht viele Fehler machen, aber auch gestärkt aus diesen Fehlern hervorgehen.
Sie sollten zwar gut überlegte Entscheidungen treffen, aber wenn Ihnen dabei Fehler unterlaufen, dann bedeutet dies keinen Weltuntergang.

Wer Wertpapiere kauft, wird nicht mit allen auch erfolgreich sein. Aber oft kann man aus den Depotleichen letztendlich lernen und die Anzahl der Fehlkäufe reduzieren.

Jede Entscheidung ist mit Vor- und Nachteilen verbunden
Wir tun uns häufig deshalb so schwer mit der Entscheidungsfindung, weil zwei oder drei mögliche Wege nicht eindeutig schwarz oder weiß sind. Denn jede Entscheidung hat ihre Vor- und Nachteile.
Wenn Sie Ihren Partner verlassen, sollten Sie sich darauf einstellen, dass Sie möglicherweise rasch umziehen müssen oder Ihr Alltag generell grundlegend anders aussehen wird als bisher. Sofern Sie Ihren Job kündigen, könnte es finanziell vorübergehend deutlich schlechter aussehen, obwohl Sie eine ungeliebte Tätigkeit losgeworden sind.
Wenn Sie sich entscheiden, Ihre Ersparnisse in Aktien anzulegen, wird die Anlage in dieser Anlageklasse – trotz einer langfristig hohen Rendite - mit durchaus starken Schwankungen verbunden sein.

Manchmal wirkt ein neuer zukünftiger
Weg zunächst noch nebulös und unklar.
Nicht nur auf Risiken, sondern auch auf realistische Chancen blicken
Im Vorfeld einer Entscheidung prüfen wir auch ein „Worst Case“ – Szenario, also das Schlimmste was passieren kann. Selbst wenn diese Möglichkeit ziemlich unwahrscheinlich ist, taucht es als Negativpunkt für einen möglichen Weg immer wieder vor Augen auf. Leider führt das oft dazu, nichts zu tun und keine bewusste Entscheidung zu treffen.

Gerade bei Aktien höre ich immer wieder folgende Fragen: „Wer garantiert mir, dass der Aktien-ETF keine 20% Verluste verzeichnen wird?“ oder „Was ist wenn es einen Aktien-Crash gibt, dann ist mein Geld weg“.

Trotz der langfristig guten zu erwartenden Renditen von 8% im Durchschnitt aller Jahre, trotz Fortsetzung der Dividendenzahlung wird hauptsächlich auf das Risiko eines vorübergehenden Kurseinbruchs geschaut.

Arbeiten Sie ab sofort bei anstehenden Entscheidungen die Risiken, aber vor allem auch die Chancen heraus. Zwar ist es sicher auch kein guter Weg die Risiken völlig auszublenden und nur auf ziemlich unwahrscheinliche Chancen zu blicken. Aber stellen Sie die Chancen, die eine realistisch hohe Eintreffwahrscheinlichkeit haben, in den Vordergrund.

Versuchen Sie sich bei früheren getroffenen Entscheidungen zu erinnern, welche negativen Szenarien in Ihrem Kopf umhergingen. Wie viele von den Schreckensszenarien sind letztendlich wirklich eingetroffen?

„Ich hatte mein ganzes Leben viele Probleme und Sorgen. Die meisten von ihnen sind aber niemals eingetreten.“ 
Mark Twain

Erstaunlicherweise spielen Millionen Menschen Lotto, obwohl mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit das eingesetzte Geld verloren ist und fast nur mit einer theoretischen Chance ein hoher Gewinn zu erwarten ist.
Bei einem Aktien-ETF und 10 bis 20 Jahre Haltedauer wird der ziemlich wahrscheinlich entstehende Gewinn gedanklich untergewichtet und eine Crashgefahr, die in diesem Zeitfenster nur mit sehr kleiner Wahrscheinlichkeit zum Verlust führt, übergewichtet.

Richtigkeit der Entscheidung nicht vom Urteil anderer Menschen abhängig machen
Bei manchen anstehenden Entscheidungen macht es durchaus Sinn darüber mit anderen Leuten zu sprechen, um zu prüfen, ob man selbst einen wichtigen Punkt übersehen hat. Aber wenn erst einmal die eigene Entscheidung getroffen wurde, dann machen Sie die Richtigkeit nicht von der Meinung anderer Leute abhängig. Nicht selten melden sich etliche Menschen zu Wort, wenn nach einer getroffenen Entscheidung Hindernisse und Herausforderungen auftauchen. „Ich habe es doch gewusst…“, „Hättest Du mal alles so gelassen wie es war…“ bekommt man häufig zu hören.

Auch wenn es manchmal schwer fällt, aber bleiben Sie bei der getroffenen Entscheidung, selbst wenn Ihnen aus mehreren Gründen Gegenwind ins Gesicht weht. Erst wenn die Argumente, die zur Entscheidung geführt haben, nicht mehr gültig sind, muss die Entscheidung möglicherweise revidiert werden.

Falls Sie sich für eine Aktie vor allem wegen einer Dividendenzahlung entschieden haben und das Unternehmen streicht die Dividende, dann ist das Hauptargument nicht mehr gültig. Konsequenterweise müsste die Aktie dann verkauft werden.

Haben Sie noch weitere Möglichkeiten für sich erkannt, um hinderliche Entscheidungsblockaden zu lösen?

Zum Weiterlesen:

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