Dienstag, 25. Dezember 2012

Jahresprognosen Marktentwicklung 2013

Zum Jahreswechsel gibt es etliche Prognosen, wie sich der Kapitalmarkt im bevorstehenden Jahr entwickeln soll. Mit diesem Beitrag fasse ich die Vorhersagen für das Jahr 2013 von DAX, Euro Stoxx, S&P 500, Gold, Euro, Inflation und weiteres der verschiedenen Anbieter für einen raschen Überblick zusammen. Dieser Beitrag wird bis zur ersten Januarhälfte 2013 inhaltlich noch so lange ergänzt wie mir weitere Prognosen über den Weg laufen. Falls Sie darüberhinaus noch Meinungen zum Jahr 2013 gefunden haben, können Sie diese gerne hier als Kommentar veröffentlichen.
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Den Jahrzehntzyklus des Deutschen Aktienindex DAX vom Jahresausblick 2012 möchte ich wieder vorne anstellen. Gerne werden historische Daten genutzt, um verschiedene Zyklen an den Aktienmärkten zu entdecken. Da gibt es unter anderem den sogenannten Jahrzehntzyklus. (Quelle: zyklische-Aktienkursprognose.de)
Historisch betrachtet waren die ersten zweieinhalb Jahres eines Jahrzehnts keine guten Aktienjahre. Spätestens ab dem dritten Jahr startet ein langjähriger Aufwärtstrend, der nur kurzzeitig durch Rückschläge unterbrochen wird.

Rückblickend hat der DAX vom Beginn des Jahres 2010 bis heute um 27% an Wert gewinnen können. Allerdings gab es im September 2011 einen zwischenzeitlichen Verlust von über 17% vom Beginn des Jahrzehnts an. Der damalige DAX-Stand von 4966 Punkten markiert den bisherigen Tiefpunkt dieses Aktien-Jahrzehnts.
Man darf nicht vergessen, dass der DAX von September 2011 bis Ende Dezember 2012 um 54%(!) zugelegt hat. Wenn man diese beeindruckende Rally der vergangenen 15 Monate im Hinterkopf hat, stellt sich zurecht die Frage, wann wieder ein deutlicherer Kursrückgang ansteht. Betrachtet man die eben genannten Zahlen aus 2011 und 2012, wäre selbst eine Korrektur um mehrere hundert Punkte - auf Werte um 7000 nach einem Anstieg von über 2600 Punkten - alles andere als dramatisch.
DAX seit 1996 -
Quelle: www.comdirect.de

Der durchschnittliche Jahreschart des DAX sieht dagegen bis zum Sommer steigende Kurse, dann zwischen August und Oktober einen kräftigen Kursrückgang, um anschließend ab November die Jahresendrally zu beginnen. Da zwischen dem DAX und dem US-amerikanischen Dow Jones Industrial Average sowie S&P 500 eine hohe Korrelation besteht, gelten die Zyklen analog auch für den Euro Stoxx und den US-amerikanischen Indizes.

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Was erwarten denn nun die "Experten" bis zum Ende des Jahres 2013?

Focus Money (Ausgabe 52/2012)
  • DAX zwischen 7300 und 8500, insgesamt unverändert oder leicht aufwärts
  • Shanghai-Composite um oder etwas unter 2000 Punkten, eher leicht abwärts 
  • Brent Öl zwischen 85 bis 100 US-Dollar, eher leicht abwärts 
  • USA: Bankenaktien besser als Technologieaktien (auch Apple tendenziell weiter abwärts)

wallstreet-online.de
  • DAX zwischen 8500 und 9000 Punkte

FAZ.net
  • Der Chef-Stratege der Deutschen Bank sieht den DAX am Ende von 2013 bei 8000 Punkten, Gold bei 2000 US-Dollar und den Euro bei 1,20 US-Dollar.
  • Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) erwartet mit einer Wahrscheinlichkeit von 75% ein Szenario, bei dem der Aktienmarkt ansteigt (DAX auf deutlich über 8000 Punkten), der Euro auf 1,40 US-Dollar steigt und die Inflation nahezu unverändert bleibt.

Euro am Sonntag
  • DAX bei 8000 bis 8500
Wirtschaftswoche (ergänzt am 26.12.)
  • Umfrage bei zahlreichen Banken, DAX zwischen 7750 und 8500 Punkte
investor-verlag.de
  • Aktien, keine Baisse, eher seitwärts gerichteter Markt oder leicht aufwärts
  • kein Crash am Anleihenmarkt
  • EZB senkt Zinsen auf 0,5%
  • Euro 1,15 bis 1,18 US-Dollar
  • Gold und Silber, keine Hausse, eher seitwärts laufend

  • S&P 500 wird erst unter 1400 Punkte zurückgehen, bevor er bis Jahresende auf 1580 Punkte ansteigt.
  • S&P 500 bis zu 1600 Punkten

Morgan-Stanley
  • S&P 500 nahezu unverändert

Financial Times
  • S&P 500 bei 1550 Punkten
Der Aktionär (ergänzt am 26.12.)
  • Gold steigt auf 2000 US-Dollar oder darüber
Aktiencheck.de (ergänzt am 29.12.)
  • Konkrete Prognosen von DAX, Euro STOXX und S&P 500
rißes Blog (ergänzt am 06.01.2013)
  • insgesamt weiter freundliches Aktienumfeld, DAX von deutlich über 8000 Punkten möglich
manager-magazin.de (ergänzt am 13.01.2013)
  • Privatanleger und Banken liegen dicht beieinander
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Insgesamt herrscht eine leicht optimistische Stimmung für den Aktienmarkt vor. Aber überraschend oft wird sowohl beim DAX als auch beim S&P 500 am Ende von 2013 eine nur wenig veränderte Notierung erwartet. Ein Anziehen der Inflation wird 2013 ziemlich übereinstimmend nicht erwartet, auch bei Gold gibt es eher wenig Optimisten.

Gerade wenn sich bei einem Thema quasi alle sicher sind, sollte man vorsichtig sein. Stellen Sie sich mit Ihrem Vermögen möglichst breit auf, achten Sie auf eine Zunahme Ihres passiven Einkommens und lassen Sie sich weder von zuviel Euphorie, noch von düsteren Szenarien verunsichern!

Zum Weiterlesen:

4 Kommentare:

  1. Jahresprognosen sind leider totaler Quatsch. Wer die Aktienkurse/Goldpreise/Dollarkurse vorhersagen könnte, würde sich eine goldene Nase verdienen können. (Bin mal gespannt wie viele Journalisten von WallstreetOnline im nächsten Jahr den Job an den Nagel hängen können, weil sie all ihr Geld (dann ja auch gerne kreditfinanziert!) in den Aktienmarkt investiert haben.)
    Scheinbar wird von der Finanzjournallie so etwas Jahr für Jahr erwartet wie das Jahreshoroskop von der Astrowoche ;-). Mit irgendetwas muss man die Finanzheftchen ja auch füllen.
    Ganz allgemein würde ich es eher mit
    Larry Swedroe halten und Lars Hinweis ganz unabhängig von irgendwelchen Prognosen unterschreiben:
    "Stellen Sie sich mit Ihrem Vermögen möglichst breit auf [...] und lassen Sie sich weder von zuviel Euphorie, noch von düsteren Szenarien verunsichern!"

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    1. Ganz genau. Derartige Prognosen werden von den verschiedenen Geldhäusern und Vermögensverwaltern geradezu erwartet. Daher möchte ich die Prognosen hier sammeln, damit wir hier alle uns ein Bild machen können, wie die Stimmung (das finde ich wichtiger als die konkrete Prognose) der professionellen Markteilnehmer ist.

      VG
      Lars

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    2. Tja, fragt sich nur, was man mit den Stimmungsbildern anfangen kann. Ich behaupte, sie sind irrelevant für jede Anlageentscheidung.

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  2. Ich sage euch voraus:

    Die Märkte werden am Ende 2013 anders stehen als Ende 2012!

    Garantiert!

    Alle anderen Prognosen sind unseriös und sollten lieber bei den Horoskopen stehen ;)

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