Montag, 25. Juli 2016

Historische Daten über Zinsen und Inflation

Früher war alles besser - zumindest was die höheren Zinsen angeht, würden da viele Menschen sicher zustimmen. Dass dabei jedoch auch trügerische Erinnerungen oft die tatsächlichen Verhältnisse vergangener Zeiten verklären, wurde hier im Blog schon mehrfach thematisiert. Wer die Inflation in dieser Betrachtung vernachlässigt, erliegt damit schnell einer "Geldwert-Illusion", und glaubt Vermögenszuwächse zu erzielen, während in Wirklichkeit die Kaufkraft schwindet. Wer jedoch die Geschichte studiert, versteht die aktuelle Situation besser und kann mit einer realistischen Erwartungshaltung gewappnet auch souveräner damit umgehen. Im folgenden Artikel möchte ich Ihnen also einen Verlauf der Zinsen und Inflationsrate über acht Jahrzehnte präsentieren, woraus wir Schlussfolgerungen und Handlungsanweisungen ableiten können, um unser Vermögen nicht nur zu erhalten, sondern wirksam und nachhaltig zu steigern.




87 Jahre Daten über Zinsen und Inflation

Wir betrachten dabei 87 Jahre der Entwicklung von Einlagen-Zinssatz und Inflationsrate in den USA. Für die Vereinigten Staaten liegen solche langen Datensätze leicht findbar öffentlich im Netz vor, und bieten auch genügend Verallgemeinerungspotential, denn das Untersuchungsprinzip ist ja immer gleich, auch wenn sich die genauen Prozentwerte für andere Länder etwas unterschiedlich verhalten ist die Tendenz ähnlich. Als Quelle beziehe ich mich dabei auf Material des US Bureau of Labor Statistics und der Federal Reserve Database.

Hier geht es zum vollständigen Artikel.


2 Kommentare:

  1. Die leidigen Zinsen sind echt ein heißes Eisen. In Italien droht ein Bankenkollaps, in Spanien, Portugal und Frankreich herrscht der Schuldenstaat: Die Eurozone driftet total auseinander, Regeln werden kaum noch eingehalten. Für Investoren ein unruhiges Umfeld. Mein Bauchgefühl sagt mir als Langfrist-Investor: Da kommt noch gewaltig etwas auf uns zu!

    Gruß

    Edwin

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    1. Auch wenn es recht einfach und bequem ist, da auf die zahlreichen Probleme der Eurozone allein zu hauen, möchte ich an die weltweite Perspektive erinnern: Im Artikel wurden ja die Zinsen am Beispiel Amerikas vorgestellt, und die sind auch nicht wesentlich höher als hier. Genauso hätte man auch das Beispiel Japan nehmen können, wo die Zinsen schon seit fast zwei Jahrzehnten im Nullkomma-Bereich brachliegen (Japan wird ja von vielen Ökonomen auch gern als "Vorreiter" bzw Paradebeispiel der säkularen Stagnation genommen, welches uns den Weg zeigt auf dem sich alle anderen Industrienationen auch befinden).

      Also, das "Zinsen-Problem" ist ein weltweites, weil es eben ein Schulden-Problem ist. Die Eurozone allein ist weder dafür verantwortlich, noch könnte man es alleine hier lösen (die speziellen Europrobleme liegen eher an der heterogenen Konstruktion der Union, ein "driften" hin zu einem robusteren Gebilde wäre ja also wünschenswert), denn das Grundprinzip ist überall auf der Welt immer gleich: Im Boom wurden übermäßig Schulden gemacht, welche im Bust nicht bereinigt wurden, sondern stattdessen mit Fristenverlängerungen und Zinssenkungen versucht wird die Werthaltigkeit dieser Forderungen nur irgendwie aufrechtzuhalten. Dass dabei niemandem etwas besseres einfällt als alte Schulden mit neuen Schulden zu bedienen, zeigt ja schon die intellektuelle Sackgasse in der sich das ökonomische Denken befindet. Da Schulden auch im Endeffekt nichts anderes bedeuten als ein "aus der Zukunft ins Jetzt vorgezogener Konsum", geht es also auch zulasten der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung (wo dann ja umsomehr zurückgezahlt werden müsste), und dann wird auch klar warum die Wachstumsaussichten in der verschuldeten Welt so gedrückt sind.

      Die Probleme sind also etwas größer als "nur" hier, aber wer sich über die Eurozone speziell am meisten Sorgen macht, nun dem steht ja als aktiven Lösungsansatz immer frei, sein Kapital in anderen Währungs- und Rechtsräumen zu verteilen, von dem man sich mehr (Sicherheit- oder Entwicklungspotential) erhofft.

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