Dienstag, 6. August 2013

Wie kauft man Wertpapiere bei Online-Banken? - Teil 4

Im ersten Teil der Artikelserie "Wie kauft man Wertpapiere bei Online-Banken?" haben wir uns angeschaut, wie man bei der Direktbank comdirect AG Wertpapiere erwirbt, im zweiten Teil befassten wir uns mit Cortal Consors, im dritten Teil mit der ING Diba.
Im nun folgenden vierten und letzten Part betrachten wir noch einige Besonderheiten beim Kauf der Wertpapiere im Ausland.


In vielen Fällen lassen sich Wertpapiere - sei es Einzel-Investments oder Fonds/ETFs - an deutschen Börsenplätzen erwerben. Besonders zu üblichen "Bürozeiten", also zwischen 09:00 und 17:30 Uhr findet man einen liquiden Markt (mit ausreichendem Angebot und Nachfrage) mit ziemlich fairen Preisen vor. Mehr dazu hatte ich den vorherigen Artikeln beim Handel der Wertpapiere geschrieben.
In einigen Fällen werden die gewünschten Wertpapiere jedoch nicht an deutschen Börsenplätzen gehandelt und man muss auf ausländische Handelsplätze zurückgreifen. Da ich den Kauf und Verkauf im Ausland bislang lediglich über die Comdirect durchgeführt hatte, beschränke ich mich bei dem Bericht nur auf diese Direktbank. Bei anderen (Direkt-)Banken wird es im Detail Unterschiede geben, aber das Prinzip sollte ähnlich sein.

Wertpapiere aus dem Ausland
Über die Comdirect lassen sich selbst an ausländischen Handelsplätzen Wertpapieren ordern.
Auf diese Möglichkeit kann man vor allem in den Fällen zurückgreifen, wenn der Kauf eines Wertpapieres beabsichtigt ist, welches nicht in den Standard-Indizes (wie bei Aktien im Dow Jones Industrial Average oder Euro Stoxx 50) enthalten ist. Die zum Beispiel in diesen beiden prominenten Aktienindizes vertretenden Aktien gibt es in der Regel mit einigermaßen ordentlicher Liquidität an den wichtigsten deutschen Handelsplätzen (meist Xetra und Frankfurt).
Auch die auf der Seite "Ausschüttungsquoten von ETFs" und in der ausführlichen Liste "ETF Rendite Premium" geführten ETFs lassen sich nicht alle ohne Hindernisse an den Banken erwerben.

Berücksichtigen sollte man die höheren Gebühren. Während der Kauf in Höhe von unteren bis mittleren vierstelligen Eurowerten an deutschen Handelsplätzen etwa zwischen 11 und 15 Euro kosten, sind es in New York etwa um 30 Euro. Die US-Börsenplätze sind noch die günstigeren, in Toronto habe ich für kanadische Aktien auch schon rund 50 Euro pro Handel bezahlt. Da sollte man sich gut überlegen nicht zu kleine Geldbeträge zu wählen. Kanadische Aktien in Toronto in Höhe von 1000 Euro kosten demnach rund 5 Prozent Gebühren, bei 5000 Euro ist man immerhin schon auf 1 Prozent Gebühren herunter.

Auch die Handelszeiten können natürlich von der gewohnten Zeit in Deutschland abweichen. So findet der Handel in den USA im Standardfall zwischen 15:30 und 22:00 deutscher Ortszeit statt.

Es gibt durchaus Fälle, bei der sich der Kauf an liquiden ausländischen Handelsplätzen trotz höherer Gebühren mehr lohnt als an der deutschen Börse, wenn das Wertpapier hierzulande kaum jemand kaufen möchte. Dann besteht nämlich zwischen Geld (=Rücknahmepreis) und Brief (=Ausgabepreis) oft ein erheblicher Spread (Unterschied), mitunter von mehreren Prozent. Es lohnt sich also den voraussichtlichen Orderpreis im Vorfeld zu überschlagen und zu vergleichen. Den exakten Kaufpreis weiß man vorher aber kaum, denn bereits wenn man die Orderdaten eingibt, kann sich der Kurs bereits wieder verändert haben. Zudem ist vorher nicht bekannt, ob man einen Preis eher nahe am "Geldwert" oder nahe am "Briefwert" bekommt.

Handel über die Service-Hotline
Einige Wertpapieren - das betrifft auch ETFs, über die hier gesprochen wurde - lassen sich nicht online käuflich erwerben. Ein Beispiel vom auf diesem Blog ebenfalls gut bekannten Global X SuperDividend ETF zeige ich hier. Denn es befindet sich auf der Wertpapier-Seite dann kein Kauf-Button mit dem Hinweis weiter unten, dass kein Handel möglich sei. Als Börsenplatz wird die New York Stock Exchange (NYSE) Arca angegeben.


Davon braucht man sich aber nicht abschrecken lassen, sondern kann den Service bei der Comdirect anrufen. Dort wird einem geduldig weitergeholfen und bei Unklarheiten wurde ich auch schon zeitnah zurückgerufen. Jedenfalls lassen sich die allermeisten Aktien oder ETFs dort von dem Service-Team erwerben.

comdirect

Das war der vierte und letzte Teil der Artikelserie "Wie kauft man Wertpapiere bei Online-Banken?", bei dem wir uns den Erwerb von Wertpapieren an ausländischen Handelsplätzen angeschaut haben. Anmerkungen, Ergänzungen oder eigene Erfahrungsberichte können Sie - wie immer - gerne als Kommentar hinterlassen.

Zum Weiterlesen:

3 Kommentare:

  1. Ich frage mich, was für Plugins Sie für Ihren Blog
    benutzen, um Spam zu verhindern. Mannigfaltigen Dank.

    Können Sie mir da was sinnvolles anraten?

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    1. Mittlerweile erhalte ich leider jeden Tag Spam-Kommentare. Da bleibt nichts anderes übrig als jeden Kommentar vor der Freischaltung zu prüfen und ggf. zu moderieren (Links oder Affiliate-Links entfernen).

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  2. Hallo L.H. und Blog,
    ich konnte den Global X SuperDividend ETF bei flatex direkt online erwerben (Börse: Berlin), zu moderatem Preis (ca. 10.-).
    Auch beim online-broker Lynx scheinen die etwas "exotischeren" ETFs aus der Rendite_Premium Liste gut machbar, bei Onvista kann man offenbar auch etliche davon direkt kaufen.
    Letztere beiden Tipps habe ich allerdings nicht selbst ausprobiert.
    Danke für den sehr hilfreichen Blog.
    Martin Gruber, Berlin

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