Dienstag, 12. März 2013

Beim Fokus auf regelmäßige Dividenden spielen Korrekturen am Aktienmarkt keine Rolle

Mehrere wichtige international bedeutsame Aktien-Indizes befinden sich derzeit im Bereich alter oder sogar neuer Höchststände. Von einem kleinen Rücksetzer im Herbst 2012 abgesehen, haben wir seit dem Sommer 2012 eine beeindruckende Rally gesehen. Nun warten viele Marktteilnehmer auf eine weitere - mehr oder weniger deutlich ausgeprägte - Korrektur. Wer sich stattdessen in erster Linie nicht auf Kursveränderungen, sondern auf einen regelmäßigen Ertrag konzentriert, dem ist eine mögliche Korrektur egal.

Trading ist anstrengend und kaum profitabel
Es fällt mir nicht leicht kurzfristige Bewegungen beim Aktienmarkt im Voraus ausfindig zu machen. Zwar gibt es einige Chart-Bilder, bei denen sich die Wahrscheinlichkeit für eine Kursrichtung etwas verschiebt. Aber dennoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass es bei meiner Prognose der kurzfristigen Marktentwicklung eine recht hohe Fehlquote gab. Wie so viele am Börsengeschehen interessierte Menschen versuchte auch ich mich zunächst am kurzfristigen Trading. Der Verlust hielt sich zwar in Grenzen, aber profitabel war mein Handeln nicht und vor allem hat dies überhaupt nichts mit passivem Einkommen zu tun. Von der nervlichen Anspannung und der möglichen ungünstigen langfristigen Gesundheitsentwicklung einmal ganz zu schweigen.

Aber obwohl ich nicht zuverlässig prognostizieren konnte, wie sich Aktienkurse kurzfristig entwickeln, wurde mir klar, dass es etwas gibt, was ich mit erheblich größerer Genauigkeit vorhersagen konnte: Ertrag aus Dividendenausschüttungen!

Der Kauf der Aktien eines Unternehmens, welches global agiert und in vielen Ländern seine Geschäfte betreibt, bietet bereits eine gute Portion Sicherheit. Sicherheit zum einem vor einer Insolvenz des Unternehmens und zum anderen die Gewissheit, dass mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit die Dividende auch zukünftig in der erwarteten Höhe weitergezahlt wird. Dennoch besteht bei einem einzelnen Unternehmen ein - über längere Zeiträume hinweg - nicht zu vernachlässigendes Risiko eines herben finanziellen Verlustes - bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Bereits bei länger fallenden Aktien-Kursen wird oft die Dividende gekürzt oder gestrichen. Schon sitzt man mit Verlusten sowie reduzierten bis keinen Dividendenausschüttungen da.

Langfristig sicher Vermögen aufbauen
Um über Jahre und sogar Jahrzehnte zuverlässig von regelmäßigen Ausschüttungen in Form von Dividenden profitieren zu können, ohne gleichzeitig zuviel Risiko einzugehen, gibt es zwei Möglichkeiten.

Vielzahl von Dividenden-Aktien
Zum einen holt man sich mehrere Aktien von Unternehmen mit einer zuverlässigen Dividendenzahlung ins Portfolio. Je mehr Titel man erworben hat, desto mehr sinkt das Risiko seinen Kapitaleinsatz zu verlieren und dass die Dividendenausschüttung versiegt.

ETF mit Dividenden-Aktien
Die andere Möglichkeit ist ein kostengünstiger Fonds, der eine Vielzahl von Dividenden-Aktien im Portfolio hat. Hier sprechen wir mindestens von mehreren Dutzend bis hin zu hundert Aktien. Die Rede ist von Exchange Traded Funds oder kurz ETFs.
Eine Vielzahl von ETFs mit einer möglichst hohen Ausschüttung durch Zinsen und Dividenden finden Sie auf der Seite: "Ausschüttungsquoten von ETFs".

In beiden genannten Fällen ist das Risiko einen Totalverlust zu erleiden quasi gleich Null und die ausgeschütteten Dividenden werden - neben dem frischem Kapital aus anderen Quellen - zum Kauf von zusätzlichen oder vorhandenen Aktien genutzt oder zum Erwerb weitere ETF-Anteile.

Dieser Weg zum Vermögensaufbau schien mir sehr viel erfolgversprechender als kurzfristige Kursbewegungen von Aktien vorherzusagen. Daran hat sich bis heute noch nichts geändert. Denn durch diese Vorgehensweise wird der Strom an Dividendenausschüttungen immer weiter zunehmen. Im Vergleich zum Trading hat es noch den weiteren entscheidenden Vorteil, dass man nicht viel bis gar nichts dafür tun muss. Statt gestresst auf die hektischen Kursbewegung zu schauen, lehne ich mich lieber zurück und genieße den immer weiter anwachsenden Strom von passivem Einkommen. Dieses lässt mich der finanziellen Freiheit immer näher kommen.

Zum Weiterlesen:

9 Kommentare:

  1. Ich finde es gewagt zu behaupten, dass ein Kursverlust für ein Investment "egal" sei!
    Wenn man die Investition in mehrerer Schritten einzahlt, ok.
    Wenn man aber sein Vermögen aktuell komplett in ETF mit Aktien Ausschüttungen investiert und danach ein Börsencrash wie 2008 kommt, mmhh da werden die Leute ziemlich sauer werden.
    Ich verfolge dein Blogg sehr gerne und werde mein Depot in Zukunft so ausrichten wie deinen Empfehlungen sind und meine Erfahrungen in den letzten Jahren waren.
    Meine Erfahrungen aus 2008 sind mir schmerzlich in Erinnerung geblieben. Ich hatte innerhalb von Monaten von einem sehr guten Plus in ein dunkelrotes Minus gedreht. Die Aktien waren Jahre im Depot und hatte eine gute Dividendenausschüttungen.

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    1. Hallo Jan,
      vielen Dank für die wichtige Ergänzung nicht komplett mit dem gesamten Kapital auf einmal in den Aktienmarkt zu gehen. Den Hinweis in Tranchen zu investieren und ausreichend Liquidität zu behalten habe ich hier ausnahmsweise nicht erwähnt. Aber in früheren Beiträgen wie:
      - Grundregeln der finanziellen Bildung
      - Blenden Sie tägliche Börsennachrichten aus
      - Wie sollte man sich bei starken Kursrückgängen verhalten?
      - "Cash is king": Die "Kriegskasse" muss immer gut gefüllt sein
      wurden diese Hinweise genannt.

      Viele Grüße und viel Erfolg beim Investieren!
      Lars

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  2. Gibt es bei dir einen konkreten Plan à la: Wenn ich monatlich Betrag A anlege und Rendite B erreiche, dann werde ich in C Jahren mit einem monatlichen passiven Einkommen in Höhe von D finanziell frei sein? Man will ja wissen, auf was man hin arbeitet und wann man das Ziel erreichen könnte.

    Ich fürchte ja, dass vor allem durch die Inflation das Ziel in immer weitere Ferne rücken wird. Heute würde ich ca. 3.000 Euro netto für laufende Kosten, ein bisschen Luxus und zum Aufbau eines Puffers für Zeiten mit etwas weniger Ausschüttungen für ausreichend halten. Aber wenn ich in ein paar Jahrzehnten die 3.000 Euro erreicht habe, sind vielleicht schon 5.000 Euro oder noch mehr nötig. Und das Hamsterrad dreht sich weiter ...

    Gruß
    Ulrich

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    1. Hallo Ulrich,

      die Inflation ist in der Tat eine Unbekannte. Wobei ich persönlich das Thema Inflation nicht als so problematisch ansehen. Die Notenbanken bekämpfen derzeit ja eher Deflationsgefahren, daher die eher bescheidene Inflationsrate trotz der Nullzinspolitik der Notenbanken.

      Vielleicht magst Du noch folgende Beiträge lesen. Wenn dann noch Fragen sein sollten, melde ich ruhig noch einmal.
      - Merken Sie sich den Wert 3,50 Euro
      - Wie Sie vermeiden können zukünftig auf fast 10.000 Euro jährlich zu verzichten!
      - Warum die kleine finanzielle Unabhängigkeit so wichtig im Leben ist
      - Wer hat die Möglichkeit Vermögen aufzubauen?

      VG
      Lars

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    2. Da hätte ich als Gedankenanstoß anzubieten, dass aufgrund der Inflation die meisten Aktien auch immer teuer werden (da Sachwert). Das heißt sollange die Dividendenausschüttung konstant bei 5% (Beipiel) des Buchwertes liegt erhöht sich die Jährlich Ausschüttung und die Inflation wird zumindestens teilweise ausgeglichen.

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  3. Hallo Lars,

    dein konkretes finanzielles Ziel und den hierfür angestrebten Zeitrahmen habe ich jetzt nicht gefunden.

    Gruß
    Ulrich

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    1. Hallo Ulrich,

      persönlich befinde ich mich im Bereich oberhalb der kleinen finanziellen Unabhängigkeit.

      Die genannten Meilensteine sind für jeden individuell anders. Einige kommen mit knapp über 1000 Euro gut zurecht, anderen benötigen viel mehr.

      In den letzten Jahren konnte ich mein passives Einkommen jeweils pro Jahr verdoppeln. Das bleibt weiterhin mein Ziel. Konkrete Euro-Zahlen möchte ich hier aber aus verschiedenen Gründen nicht nennen.

      Investitionen in Wertpapiere sind eine Sache, aber es gibt ja weitere Möglichkeiten passive Einkommensströme zu erzielen. Die Kombination aus passivem Einkommen, aktiv erzieltem Einkommen und insgesamt zurückhaltender Lebensweise können sehr schnell - innerhalb weniger Jahre - ans Ziel führen.

      VG
      Lars

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  4. Was hälst du den vom jährlichen Rebalancen? 2 mal im Jahr kann man es auch machen.
    Bietet sich doch eigentlich für jedes ETF Depot an. Wenn man also alle ETFs gleich gewichtet, werden sie sich unterschiedlich entwickeln. Dann kauft man halt 1-2 mal im Jahr von den ETFs Anteile nach, die am günstigsten sind so das alle ETFs wieder gleich gewichtet sind.
    Das sollte doch auch gut für die Performance sein oder?

    VG
    Chart

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    1. Hallo Chart,

      ja, ich kaufe ebenfalls in den Anlageklassen hinzu, die zuletzt nicht so gut liefen. Aber man sollte nicht die eigene veranschlagte Asset Allokation verletzten

      Kennst Du eigentlich schon den Beitrag: "Buy and hold" oder Rebalancing??

      VG
      Lars

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