Mittwoch, 16. Januar 2013

Wohlstand lässt sich nur langfristig und mit Geduld erreichen

Im Vorwort meines Buches "Aufwachen und finanziell umdenken!" schrieb ich, dass es hier nicht um das schnelle Geld geht. Dasselbe gilt natürlich auch für dieses Blog. Wer das schnelle Geld erreichen möchte, der wird entweder mit hoher Wahrscheinlichkeit finanzielle Verluste erleiden oder den schnell erzielten Reichtum innerhalb kurzer Zeit wieder verlieren. Richtiger Wohlstand lässt sich nur langfristig auf einer größeren Wegstrecke erreichen, auf der man viel Geduld aufbringen muss. Dafür ist der dann einmal erzielte finanzielle Wohlstand nachhaltig und selbst eine Verkettung von unglücklichen Ereignissen kann ihn nicht mehr rückgängig machen.

Ein Lottogewinn kann beispielsweise ein schneller Reichtum sein oder eine größere Erbschaft. Oder man schafft als Künstler oder mit einer findigen Idee derart viele Interessenten, so dass jemand quasi über Nacht zum Millionär wird. Ohne finanzielle Kompetenz weiß der anfangs scheinbar glückliche Neu-Reiche aber nichts kluges mit seiner neuen Situation anzufangen. Die meisten lassen es sich mit dem vielen unerwarteten Geld erst einmal gut gehen und leben schlimmstenfalls so lange im Überfluss und Luxus, bis der Geldgewinn wieder aufgebraucht ist.
Andere, die sich bei Geldanlagen nicht auskennen, lassen es erst einmal auf dem Tagesgeldkonto verrotten oder sind auf "Finanzberater" angewiesen, die auf derart unwissende Personen geradezu warten und hohe Gebühren kassieren können, um das Kapital anschließend auch noch renditeschwach anzulegen.

Ein seltener Glücksfall wäre es, wenn ein plötzlicher Geldgewinn zu einer finanziell aufgeklärten Person gelangen würde. Aber die allerwenigsten Menschen würden bei einer Befragung zu einem Millionengewinn angeben, das erzielte Kapital für dauerhafte passive Einkommensströme verwenden zu wollen.

Hier auf dem Blog haben wir wiederholt Möglichkeiten gesehen, sein Kapital für eine Rendite von 4% p.a. und mehr netto zu investieren. Im High Yield/Dividend Depot nähern wir uns im Januar 2013 langsam einer Ausschüttungs-Rendite von 7% brutto an (in Kürze erfolgt ein gesonderter Beitrag über die die Aktualisierung im Januar).

Eine dauerhafte Rendite über mehrere Jahre von über 10% zu erzielen ist sehr unwahrscheinlich. Wenn überhaupt ist dies lediglich mit einem erheblichen und unüberschaubaren Risiko möglich. Machen Sie einen Bogen um solche Lockangebote. Lediglich für die Anbieter derartiger Renditeversprechen sind solche Zockerei nachhaltig profitabel.
Bild: logolars ostblog

Es gibt auch keine Geheimnisse wie die Börse funktioniert oder wie man schnell reich wird. Berichtet wird zwar immer nur von schnellen Erfolgen an der Börse. Aber die vielen Verluste werden verschwiegen. Solche Märchen, wie man schnell reich wird, werden zwar immer wieder angeboten, aber letztendlich steckt dahinter lediglich heiße Luft.

Grundsätzlich sollten Sie nicht von einem plötzlichen Geldsegen ausgehen. Erwarten Sie am besten, dass dieser niemals kommen wird und beginnen Sie langfristig und geduldig Vermögen aufzubauen. Es geht nur Schritt für Schritt und mit einem langem Atem. Aber wer einmal den festen Entschluss gefasst hat, diesen Weg zu gehen, der wird bereits unterwegs feststellen, dass ein Schneeball ins Rollen gekommen ist, der immer größer wird und irgendwann von niemanden mehr aufgehalten werden kann. Nicht nur die auf dem Weg zum Wohlstand erworbene finanzielle Bildung, sondern auch der Zinseszins-Effekt werden immer mehr Ihr erfolgreicher Begleiter.

Stellen Sie sich den erfolgreichen Vermögensaufbau vor wie einen Baum. Ihre ersten Ersparnisse sind die Saat, aus der eine kleine Pflanze entsteht. Diese wächst nun langsam, aber stetig weiter. Sie braucht zwar Wasser, Sonne und etwas Dünger, aber sonst wächst der Baum weiter. Irgendwann wird der Baum erste Früchte tragen, das ist die Dividende, das passive Einkommen Ihrer Saat. Mit jedem Jahr wird der Baum größer und bekommt mehr Früchte. Ähnlich wie der Zinseszins-Effekt wird die Ernte der Früchte immer reichhaltiger und sorgt dauerhaft für Ihren Wohlstand.

Falls es dennoch plötzlich zu einem unerwarteten Geldsegen bei Ihnen kommen sollte, dann sind zumindest Sie darauf vorbereitet und werden die erhaltene Geldsumme nicht wieder an den Markt zurückerstatten.

Zum Weiterlesen:

6 Kommentare:

  1. Ich halte 10 bis 12% Rendite an der Börse durchaus für realistisch. Man muss nur bereit sein langfristig zu investieren um den zinses Zins Effekt für sich zu nutzen und in Firmen mit stabilen Geschäft und hoher ek Rendite investieren. Um ein Beispiel zu nennen mit colgate-palmolive sollten 10% p.a. Drin sein wenn man bereit ist lange investiert zu bleiben

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    1. Bis an die 10% heran gehe ich mit. Ein guter Richtwert, welche Rendite an der Börse über viele hinweg möglich ist, hatte ich im folgenden Beitrag beschrieben: Über 8% Rendite jährlich am Aktienmarkt in den letzten 20 Jahren.

      Ich möchte hier lieber etwas defensiver herangehen, weil wir natürlich nur über Vergangenheitswerte sprechen können. Nachdem das letzte Jahrzehnt an der Börse eher ein Seitwärtsmarkt war, weiß natürlich niemand ob noch ein zweites Jahrzehnt mit eher seitlicher Bewegung ansteht. In den sechziger und siebziger Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts war dies der Fall.
      Mit 8 oder knapp 10% langfristiger Rendite sind wir im Vergleich mit anderen Anlageklassen aber schon wirklich gut dabei.

      Viele Grüße
      Lars

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  2. Und wenn wir dann noch die KESt und Inflationsrate abziehen, bleiben Netto vielleicht 3-4% an Rendite übrig, die dann auch wirklich in den Vermögens*aufbau* fließen.

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  3. Apropos Vermögensaufbau. Ein interessanter Artikel in der heutigen FAZ

    „The Great Rotation“ Fondsmanager schichten in Aktien um.

    Dreißig Jahre hat der Boom an den Anleihemärkten gehalten. Nun rechnen die großen Fondsmanager mit der Wende - und geben den Startschuss für die Umschichtung in die Aktienmärkte.

    http://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/the-great-rotation-fondsmanager-schichten-in-aktien-um-12026305.html

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  4. Und wieder ein schöner Blog zu diesesm Thema das mich jetzt seit 2 Jahren, mehr und mehr interessiert.
    Glückwunsch zu diesem Blog.
    So vieles ist relativ! Auch Reichtum. Was bedeuten für HartzIV bezieher 200 Euro jeden Monat?
    Ich finde es für mich wenig reizvoll Ziele für 40 Jahre und länger zu definieren und mir das erreichen vorzustellen. Das erinnert mich an viele Leute die Kaptallebensversicherungen usw über 30-40 Jahre jeden Monat füttern und die dann davon träumen und sagen ja 2039 da wird das Geld fließen. Es hilft mir nichts Zinseszinsrechner zu bemühen und ewig nachzurechnen was aus meinen 1000 Euro in 40 Jahren wird. Einmal den Effekt erkannt und fertig.
    Ziele von 1000-2000 Euro jeden Monat aus passiven Einkommen sind für die meisten doch undenkbar viel. Solche Ziele entmutigen in meinen Augen mehr als sie motivieren.
    Mir helfen die kleinen Ziele mehr. Z.b. Freibetrag von 801 € ausschöpfen, 14 Monatsgehalt erreichen, auch etwas abstrakteres kann je nach Person das Feuer am Brennen halten, ich will jeden Monat eine Dividende erhalten. So mancher Deutsche ist an der Deutschen Telekom verzweifelt. Riesige Kursverluste die man 12 Monate bewundern kann und nur 1mal im Jahr sagt die Aktie, hallo mich gibts noch.
    Andere sitzen vor dem Depot und sagen, ach steter Tropfen höhlt den Stein.
    So jemand bin ich, Kleinanleger der nicht 30 000 Euro im Jahr verdient.
    Ich gebe zu direkt in Unternehmen investiere ich erst jetzt seit etwas mehr als 2 Jahren.
    Aber ehrlich es hat sich doch seit einigen Jahren einiges am Kapitalmarkt getan. Es wird immer viel von Fonds, Banken und Kosten geschrieben.
    Ich halte für mich fest, bei meiner Onlinebank 0 Euro Fixkosten, bei Kauf und Verkauf von Aktien in Miniportionen von sagen wir mal 1K Euro in etwa 1% Kosten. Hm ich suche und suche aber ich finde kaum etwas das solche niedrige Kosten verursacht! Klar etwas aufwendiger als die Verantwortung an jemand anderes abzuschieben.
    Es bleibt zu sagen 2 Jahre und Freibetrag 2012 ausgeschöpft. Waren noch 2 Trades nötig für 2013 sieht es aus als ob das nur durch stillhalten erreicht werden kann.
    Dann arbeiten wir uns mal am eigentlich mittelfristigen Ziel, das 14te Monatsgehalt, ab. War zwar erst in 3 Jahren geplant aber warum nicht früher. Dann sehen wir mal weiter.
    mfg

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  5. @Anonym: Immerhin, 3-4% sind mehr Rendite als für zahlreiche andere Anlageklassen brutto.

    @ETF fan: Ich bin gespannt, ob sich die Umschichtungen tatsächlich am Aktienmarkt bemerkbar machen.

    @Sams: Ich finde es klasse, wenn sich Leute für die Geldanlage interessieren, obwohl sie nicht ganz so viel Einkommen haben. Neben den großen Zielen dienen zur Motivationssteigerung auch kleinere Ziele.

    Noch ein kleiner Tipp zur Motivation: Versuche nicht nur mit dem heutigen Stand der Dinge das Vermögen in 5 der 10 Jahren exakt zu bestimmen. Je länger man sich freudig mit der Geldanlage beschäftigt, desto mehr Ideen kommen einem auf dem Weg nach oben zusätzliche Geldströme zu erzielen. Also wird das Vermögen oder passive Einkommen in 5 oder 10 Jahren wahrscheinlich deutlich höher sein als heute vermutet. :-)

    VG
    Lars

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